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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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zum Telefon.
    Die Freunde folgten ihm auf dem Fuße.
    »Nicht, Superhirn, nicht!« beschwor ihn Henri. »Der Kerl könnte zurückkommen und durchdrehen, wenn er Verrat wittert! Warte noch!«
    »Laß erst Tati wieder hier sein«, drängte Prosper, »und Micha und Gérard. ich habe so ein dummes Gefühl, solange sie weg sind!«
    Superhirn hatte den Hörer schon in der Hand. Er tippte auf die rote Taste für die Direktverbindung zum Forschungsinstitut. Die Freunde schwiegen mit angehaltenem Atem. Aber auch Superhirn blieb eine Weile stumm. »Meldet sich niemand …«, murmelte er dann.
    »Horcht!« Prosper zuckte zusammen. »Draußen ist jemand an der Tür!«
    Es war Tati. Das Mädchen kam pitschnaß, aber munter in den Vorraum gestapft. Sie setzte den Zwergpudel ab. Beide schüttelten sich, und normalerweise hätten die jungen über den Anblick gelacht.
    »Bin mit dem Lastwagen gekommen«, japste Tati. »Mein Rad ist schon im Schuppen. Wartet, ich zieh mir nur was anderes an. Henri, reib inzwischen den Pudel ab. Ich hab eine komische Neuigkeit!«
    Es dauerte eine halbe Stunde, bevor Tati wieder unten war. Sie trug ihren blauen Trainingsanzug, und darüber einen geblümten Bademantel.
    »Wie sieht es denn in unseren Schränken und Schubladen aus?« fragte sie erstaunt. »Und wo ist mein weißer Kittel? He – was macht ihr denn für Gesichter? Ist der Blitz in den Turm geschlagen? Hat's bei euch reingeregnet?«
    »Na ja, wie man's nimmt!« Henri grinste schwach.
    »Der Sturm ist nicht von Pappe«, seufzte Tati. »Hoffentlich wird Micha nicht weggeweht. Ach – und Gérard ist ja auch noch nicht da! Also, was guckt ihr so? Habt ihr Hunger?«
    »Hunger? D-d-der ist uns vergangen.« stotterte Prosper.
    Superhirn warf ihm einen Blick zu, der soviel bedeutete wie: Halte dich zurück – reg sie nicht auf Dann wandte er sich an das Mädchen:
    »Du hattest ein komisches Erlebnis?«
    Tati lachte: »Das kann man sagen! Eine Zirkusnummer! Als ich aus dem Ballettgarten kam, sah ich mich im Kleider-Großmarkt von Brossac-Centre um. ich wollte mir ein Halstuch kaufen. Der Sturm hatte noch nicht eingesetzt. Da sah ich eine Frau, die benahm sich ganz närrisch und kriegte Ärger mit anderen Kunden. Ihr werdet nie darauf kommen, wer die Person war!«
    »Madame Dingdong!” sagte Superhirn prompt. »Sie war auf ganz bestimmte Kleidungsstücke aus. Hab ich recht?«
    Tati machte große Augen. »Woher weißt du das? Das hat dir schon jemand erzählt?«
    »Superhirn kombiniert nur«, erklärte der Bruder. »Aber ich sehe, er trifft ins Schwarze.«
    »Ja«, fuhr Tati irritiert fort. »Das Seltsame war, daß sie Angst zu haben schien, die anderen kauften ihr was vor der Nase weg. Eine Frau nahm ein Kinderkleidchen vom Haken. Sofort schrie sie: Das will ich haben, ich hatte es mir schon angesehen! Oder: Der Freizeitanzug gehört mir! Ich biete mehr!' – so, als sei sie auf einer Versteigerung. Schließlich riß sie fünfzig, sechzig Strampelhöschen von einem Tisch, warf sie auf die Erde und rief: Die nehm ich, die nehm ich alle!«
    Tat! setzte sich auf die Eckbank und blickte die drei Jungen der Reihe nach an: »Ich dachte, ihr würdet euch krümmen vor Lachen! Jetzt steht ihr mit Trauermienen da und glotzt wie die Fische!«
    »Du hast sicher auch nicht gelacht, da, in dem Kleiderladen von Brossac-Centre«, warf ihr Prosper vor. »Du wirst dich erschrocken haben.«
    Tati nickte langsam. »Stimmt! Ehrlich gesagt, ich fand's erst hinterher komisch, und ich hoffte, wenigstens mit euch darüber lachen zu können. Es hat mich geschockt! Ich wollte Madame Dingdong ansprechen, aber sie sah mich kaum. Sie verlangte blicklos, ich solle ihr helfen, die Kindersachen in ihren Kombi zu tragen! Ich dachte, bei ihr ist 'ne Sicherung durchgebrannt«, meinte das Mädchen.
    »Entschuldige, Tati«, unterbrach Superhirn. »Madame Dingdong ist nicht der Typ. Ihre Panik scheint mir keine krankhafte Ursache zu haben – eher einen Zweck, den wir nicht kennen!«
    »Und woraus folgerst du das?« fragte das Mädchen. »Aus dem, was inzwischen hier noch passiert ist«, erwiderte Superhirn. Er berichtete kurz von dem unheimlichen Eindringling mit dem »Biomalen«, der den Jungen gedroht und einen Rucksack voller Marschverpflegung gefordert hatte.
    »Wenn total verrückte Ereignisse zu annähernd gleicher Zeit und am gleichen Ort passieren, so hängen sie gewöhnlich miteinander zusammen«, schloß er. »Erst spielt die Dingdong hier verrückt – und der Bursche liegt

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