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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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wohl nicht das Monster!« versetzte Kommissar Rose scharf.
    »Ich wollte, ich hätte mehr Monster geschaffen, statt dieser drei oder vier unbeabsichtigten Auswüchse!« tobte Renard los. Plötzlich griff er sich an die Stirn.
    »Meine Pillen!« Er fingerte wie wahnsinnig in seinen Taschen umher. »Meine Pillen …« jaulte er. Er schrie so laut, daß die Laboranten aus den Gebäuden kamen. »Ich kriege einen Anfall.«
    »Einen Katzenanfall« schluckte Henri.
    »Den erwischt es auch … weil er dauernd mit dem Zeug umgeht …« wollte Micha sagen. Renard stürzte auf das Auto zu und sprang hinein. Wie ein Pfeil war Kommissar Rose neben ihm. Es entstand ein Handgemenge.
    »Ich will doch nur meine Pillen« heulte Renard. Er torkelte um den Wagen herum, öffnete die Kofferhaube, kramte in seinem Regenmantel, in einer Aktentasche. Einmal drehte er sich noch um und warf eine Puppe heraus, einen hübschen, doch jetzt um so traurigeren Glücksbringer.
    »Die Puppe dürft ihr haben!« gellte seine Stimme über das Institutsgelände. »Gebt mir nur die Pillen! Ultraschall hilft bei mir nicht mehr! Die Pillen! Romilly! Ich flehe Sie an. Pillen! Pillen!
    Dafür sage ich alles. Behandeln Sie die Katzen und Hunde mit Ultraschall, auch Menschen, die auf den Virus ansprechen! Es sind nur wenige.«
    Er fand die Pillen gegen seinen Katzenanfall nicht. Und woher hätte irgend jemand wissen sollen, woraus sie bestanden?
    Als das Polizeiauto aus Brossac mit dem Haftbefehl kam, lag Doktor Renard friedlich auf dem Rasen neben dem steinernen Seestern. Er sonnte sich. Er hatte sich zusammengerollt, und sein eben noch von Ehrgeiz, von Enttäuschung und Angst zerrissenes Gesicht war geglättet. Er schlummerte, und sein Atem ging regelmäßig – wie der einer wohlig schlafenden Katze.
    »Hoffentlich wird er in der Heilanstalt ebenso friedlich bleiben«, murmelte Kommissar Rose, als die Beamten aus Brossac ihn zum Wagen trugen.
    Inga Hammerstroem atmete auf: »Und wir werden Zeit brauchen, uns zu beruhigen«, sagte sie. Romilly bemerkte zu Corne: »Es gibt noch genug zu tun! Wenigstens hat Renard uns die Ultraschall-Methode verraten! Einleuchtend genug, um sie zuerst in den Höhlen anzuwenden. Superhirn, benachrichtige die alte Dame in Felletin und vertröste sie wegen ihres Perserkätzchens. Sie hat es als erste verdient! Und wenn ihr eure Ultraschallberieselung hinter euch habt, geht in euer Quartier. Ich glaube, keine Feriengruppe an den Stränden hat Erholung so nötig wie ihr!«
    »Das möcht ich meinen!« ächzte Tati. »Ich bin müde.«
    »Und ich hab Hunger« rief Gérard unverdrossen.
    »Na, was denkst du – ich etwa nicht?« fragte Micha vorwurfsvoll. »Hier, Tati – Renards Puppe nehmen wir mit! Die kann ja nichts dafür!«
    »Wer weiß?« versuchte Prosper zu scherzen.
    »WAFF!« erklang es neben ihnen.
    Henri fuhr herum: »Ach so, Loulou hat gebellt!«
    »Der kündigt uns doch nicht etwa das nächste Abenteuer an?« orakelte Superhirn.
    »Untersteh dich, so was auch nur zu denken!« lachte Tati. »Den Schrecken haben wir hinter uns. Jetzt beginnt endlich das Vergnügen!«
    Superhirn wiegte zweifelnd seinen Kopf.
    ENDE

Interpol steht vor einem Rätsel
– 1 –
Die Polizei schlägt zu:
Ein »Millionending«?
    »Kinder – das ist ein Tag zum Blumenpflücken!« rief Tatjana, genannt »Tati«, den Geschwistern und Freunden zu, als sie sich auf der Plattform des Turmes umsah. Durch den Aufbau mit den Meßgeräten und der Sprechfunk-Anlage kamen die anderen aus der Stiegentür heraus: Tatis älterer Bruder Henri und der kleine Micha, der zugleich der jüngste der Feriengruppe war. Gerard, Fußballfan und Starkicker seiner Jugendmannschaft, zählte wie der zapplige, nervöse Prosper zu Henris Schulfreunden. Von Prosper behauptete Gerard des öfteren mit feixendem Mondgesicht, er verfehle mit seinen unkontrollierten Füßen nicht nur den Ball, sondern er verwechsele ihn sogar vor Aufregung mit den Handtaschen der zuschauenden Mütter und Schwestern.
    Das war natürlich eine unverschämte Übertreibung. Dafür übte sich Prosper neuerdings als Hobbykoch, und zwar mit Erfolg. Seine Pizza war unübertroffen. Selbst Tati gestand das neidlos ein. Und wenn Gerard mit verdrehten Augen zulangte, kaute und schluckte, glich das einer Abbitte für die Frotzeleien.
    Die vier Jungen und das Mädchen spähten über die steinerne Brüstung in die Höhe, Ferne und Tiefe. Hier, am Cap Felmy, nahe der Gironde-Mündung an der Küste des Atlantiks, noch

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