Superhirn Sammelband
Vollnahrung, Rinderstücke, Pansen, Herz, Phosphor, Kalcium – alles auf grünen Etiketts mit einem Hundekopf darauf!«
»Aber doch nicht für Loulou!« rief Micha.
»Nein, nein, nur so – aus Neugierde«, grinste Superhirn. Aber gebt euch keine Mühe, ich hab das Zeug versteckt. Nur ein paar MIAUL-Dosen hab ich dem Labor zur Untersuchung aufgedrängt. Die Virologen sind schon bei der Arbeit. Denn seht mal: Nachdem das Katzenmonster kein Späßchen war und hier in den Höhlen Schwärme von Wanderkatzen rumwimmeln, ist Professor Romilly bereit, selbst ergebnislose Tests zu wiederholen!«
Gérard hob lauschend den Kopf:
»Ich höre den Videokopter. Los, wir radeln zum Institut!«
Da Superhirn hier, am Cap Felmy, sein eigenes Fahrrad hatte, konnten sie alle sechs in die Pedale treten. Loulou kam im Körbchen an Tatis Lenkstange mit. vor dem Hauptgebäude empfing sie Doktor Corne: »Der Professor ist noch im Labor. Die anderen sind in der Schiffshalle am Kanal. Da ist eben das Boot mit dem aufgefischten Monster eingelaufen!«
»Das möcht ich sehen!« keuchte Henri.
Die Bootsgarage für die Forschungsschiffe war groß, hell und gekachelt, daß man eher den Eindruck hatte, in einer Bootsausstellung zu sein.
Tati und die jungen feierten ein kurzes, aber herzliches Wiedersehen mit der Professorin Hammerstroem.
»Das Katzenmünster liegt unter einer Plane an Bord«, sagte sie. »Man hat es an Deck gehievt, und obwohl es mausetot ist, wagt sich außer dem Kriminalkommissar kaum einer an es ran!«
»Verständlich!« meinte Tati schaudernd.
»Ihr seid die Jugendgruppe, die das Biest heute nacht beobachtet hat?« fragte Kriminalkommissar Rose. »Ich möchte die Meinung Professor Romillys hören, wie er sich diese Erscheinung erklärt!«
»Vielleicht kann Ihnen unser Freund Superhirn etwas sagen!« rief Gérard eifrig, Der Kommissar schob die Tabakspfeife unter seinem mächtigen Schnauzbart hin und her. Scheinbar gemütlich musterte er den spindeldürren jungen.
»Nur immer zu«, brummte er ermutigend. »Soll das Monster etwas mit der – der Wanderung der Normalkatzen zu tun haben?«
»Klar!« erwiderte Superhirn überzeugt. »Die Normalkatzen sind durch einen Krankheitserreger infiziert« Aber dieser Erreger kann Pannen hervorrufen, verstehen Sie? Der abnorme Wuchs einiger weniger Katzen ist eine Nebenwirkung, richtiger: eine Ausnahmewirkung des Virus. Soweit ich weiß, haben Russen und Österreicher Schnellwachstum und Übergröße sogar schon durch verschobene Wassermoleküle erzielt. Bei den Katzen handelt es sich um ein Virus!«
»Woher willst du das denn wissen?« staunte Inga Hammerstroem.
»Nun, irgendeinen Grund muß die Sache ja haben«, meinte Kommissar Rose ruhig. »Gehen wir raus, warten wir auf Romilly! Draußen scheint die Sonne.«
Der Kommissar deutete auf ein Bildhauerwerk aus Stein, das einen riesigen Seestern darstellte und offenbar die Meeresbiologie symbolisieren sollte.
»Da sind Bänke. Es plaudert sich besser im Sitzen.«
Doch er selbst setzte sich nicht. Vielmehr strebte er sofort den Labors zu, um nach Professor Romilly zu sehen.
»Kinder, wie ich euch beneide«, schwärmte die junge Videographin. »Ihr dürft hier an der See bleiben und eure Ferien genießen!«
»Wenn nur der scheußliche Katzenrummel vorüber wäre«, seufzte Tati. »Ich tanze gern, und ich würde gern auf den Wellen tanzen, Hauptsache, ich brauchte das Wort Katze nicht mehr zu hören.« Sie streichelte versonnen den Zwergpudel.
»Ich will segeln!« maulte Prosper.
»Sachte, sachte«, raunzte Gérard. »Meinst du, ich hör das Wort Fußball nicht lieber als Virus?«
»Wo bleibt denn der Professor Romilly so lange?« rief Micha ungeduldig. »Und Kommissar Rose? Spielen die da drin Tischtennis?«
»Ich hoffe«, grinste Superhirn. »Ich hoffe, sie schmettern sich Bälle zu! Gedankenbälle!«
Prosper sprang auf. Er war von Natur zapplig, doch jetzt hüpfte er richtig:
»Da kommt ein A-a-auto! Das kenn ich doch? He, das ist der Sportflitzer von Doktor Renard, dem MIAUL-und WAFF-Mann! Dem Futtermann aus Felletin!«
»Wußtet ihr nicht, daß der bestellt war?« wunderte sich die Professorin. »Den haben wir in der Nacht noch angerufen, gleich, als uns Romilly hierher beorderte!
Der Sportwagen kurvte heran und stoppte mit Vollbremsung. Lachend sprang Renard heraus. Heute trug er keinen Frack, sondern einen einfachen weißen Anzug. Doch am linken Aufschlag seiner Jacke trug er eine Rose.
»Immer flott, immer
Weitere Kostenlose Bücher