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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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Dingdong ist hier mit Trara von der Polizei hoppgenommen worden. Wie ein großer Gangsterboß. Man hat ihr die Teetasse weggerissen, als hätte sie 'ne Maschinenwaffe im Anschlag.«
    Superhirn nickte, rückte die Brille zurecht und streichelte hingegeben den Pudel in seinem Arm.
    »Was denn?« rief Tati kriegerisch. »Und das läßt dich kalt …? Hast du das Affentheater mitangesehen, wie der Polizist und der Kripo-Mann aus Brossac sie verhaftet haben? Ein harmloses, liebes, dickes Frauchen?«
    Superhirn schüttelte den Kopf. »Bin ja eben erst gekommen«, erklärte er. »Von der Polizeiaktion hab ich nichts mehr gesehen. Was ich sehe, ist ihr zurückgelassenes Dreirad. Und was ich hörte, war euer Wutgeschrei – samt Prospers höhnischen Mutmaßungen mit der Sparkassenbeute von einer halben Million!.
    Rasch sagte Prosper: »Du hast mich aber verbessert! Du hast gesagt: eine ganze Million!«
    Superhirn bückte sich und stellte den Pudel ins Gras.
    »Die Beute, um die es sich handelt«, berichtete er, »hat tatsächlich einen Wert von einer Million, und zwar in Dollar! Diesen Betrag hängt man unserer braven Dingdong«, Superhirn hob die Stimme, »ganz allein an?«
    »Aber das ist doch …«, begann Gérard.
    »… eine hübsche, runde Sache!« unterbrach Superhirn. »Dazu kommt, daß man Madame Dingdong sogar für ein Mitglied einer internationalen Verbrecherbande hält, die vor Waffengewalt nicht zurückschreckt!«
    »Also d-d-doch ein Überfall … ?« stotterte Prosper.
    Superhirn lachte bitter. »Nicht auf eine Brossacer Sparkasse, wie du wütend gesponnen hast! Es ist etwas – ganz Unglaubliches! Aber davon später. Laßt mir Zeit zum Überlegen …«
    Die sechs und der Pudel kehrten in ihr Turmquartier zurück. Im Erdgeschoß befanden sich die Schlafund Waschräume für Prosper und Gérard, außerdem eine moderne »Musterküche« und ein bäuerlichgemütlicher Aufenthaltsraum.
    Der ausrangierte Leuchtturm, der seine Funktion als einer der elektronisch gesteuerten Signalgeber längs der Küste hatte abgehen müssen, diente nun Studenten des Forschungsinstituts von Brossac als Unterkunft. Da die jetzt aber ebenfalls Ferien hatten und in alle Windrichtungen verreist waren, durften Tati und die jungen hier wohnen. Diesen Vorzug verdankten sie Superhirn. Dessen Vater, ein Gelehrter von Weltrang, befand sich zwar in Afrika, doch der Leiter der Brossacer Außenstelle des Staatlichen Forschungsamtes, Professor Romilly, und seine Kollegen schätzten auch den Sohn, der bereits den Europa Preis des Wettbewerbs »Jugend forscht« errungen hatte. Ihr Wohlwollen erstreckte sich inzwischen auch auf Tati, deren Geschwister und Henris Klassenkameraden Prosper und Gerard.
    »Auf die Cap-Felmy-Spießchen hab ich keinen Appetit mehr« erklärte Tati nun. ach mach schnell einen Salat. Das Fleisch und den Speck tun wir in die Tiefkühltruhe. Prosper, hau irgendwas aus den Büchsen in die Pfanne.«
    Superhirn sauste in den Mittelstock des Turms, wo er und Henri wohnten. Er kam mit einem Notizblock zurück. Gerard, Micha und Henri brachten die Gartenmöbel in den Anbau. Dann näherten sie sich mit Saftbechern dem Tisch und lugten Superhirn über die Schulter.
    »Schreibst du Verdachtsmomente auf?« brummte Gerard. »Selbst, wenn du der größte Meisterdetektiv der Welt wärst: Daß Madame Dingdong auch nur 'ne Stecknadel klauen würde, nähm' ich dir nicht ab!«
    »Ich auch nicht!« rief Micha.
    »Sag mal, Superhirn«, drängte Henri, »du warst doch auf See, als das alles geschah – und weiß der Teufel, was eigentlich Madame Dingdong damit zu tun hat: Durch welchen Draht hat man dir was geflüstert?«
    »Durch keinen!« Superhirn lächelte. »Die Nachricht kam über Bordfunk. Professor Romilly teilte der Besatzung des Forschungsschiffes mit, Madame Dingdong stehe unter dringendem Tatverdacht. Er fragte, ob jemand eine Beobachtung gemacht habe, was ihre Ehrlichkeit beträfe!«
    »Was … ?« schrie Tati von der Anrichte her. »Die sind wohl wahnsinnig! Die liebe, dicke Dingdong ist die ehrlichste Haut, die's gibt!«
    »Und ihr – ihr seid geborene Kriminalisten, wie?« versetzte Superhirn spöttisch. »Mehr noch: Ihr könnt wohl auch durch die Wände gucken! Bevor ich euch in alles einweihe, mache ich erst mal mit euch einen kleinen Test.«
    »Und der wäre?« fragte Henri wachsam.
    »Geht alle in euer Zimmer und seht nach, was da seit dem letzten Besuch Madame Dingdongs fehlt!«
    »Fehlt … ?« riefen alle wie auf Kommando.

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