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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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drehte sich im Kreise: »Wo kommt das Ding jetzt her? Teufel! Und – wo ist es geblieben?«
    Die Stelle, an der der Marmor-Engel so plötzlich aufgetaucht war – war wieder leer …!!!
    »Erinnern Sie sich an den großen Briefmarkenraub in Brüssel?« fragte Superhirn. »Die EinKreuzer-Marke, 1839 in Klagenfurth gedruckt! Vorsicht! Sie liegt auf Ihrer Schuhspitze!«
    »Das ist doch …«, brüllte Kommissar Barre. Er wollte sich bücken, doch schon war die Marke verschwunden. Barre fuhr herum und starrte Superhirn an: »Womit hantierst du da? Ist das ein Episkop? Oder ein Epidiaskop … ?«
    »Episkope und Epidiaskope können keine Figuren in den Raum stellen … und keine echten Gemälde bleibend an die Wand werfen.« erwiderte Superhirn ruhig. Er hatte die Tragetüte mit der Ananashülle am linken Ellbogen. Mit der rechten Hand hielt er das Holland-Meisje des »Hexers« hoch:
    »Madame Dingdong, wo haben Sie dieses Püppchen gefunden?«
    »Na, wie ich immer sagte: vor dem Schloß! Ich nahm sie auf, weil ich erkannte, daß es eure war. Ich steckte sie in die Tasche, nahm sie aber im Tresorraum heraus und legte sie auf den Tisch, bevor ich putzte. Dann vergaß ich sie leider.«
    »Wer kann die Puppe zum Schloß getragen haben?« fragte Superhirn.
    »Na, die Hunde, wer sonst?« rief Madame Dingdong prompt. »Ich hab den Pudel schon mal mit dem Ding in der Schnauze gesehen. Er tat sich schwer damit. Das will ich meinen! Aber die gefleckte Dogge vom alten Herrn Rodincourt, die darf ja raus, sie ist ja nicht so scharf wie die Hunde im Zwinger. Und die schleppt oft mal was herbei, ach, oft!«
    »Sind wir hier in einem Zirkus oder an einem Tatort?« mischte sich Vinloh ein. »Will man mir etwa weismachen, die kleine Puppe schluckt Bilder, Statuen, Briefmarken – vielleicht sogar den britischen Kronschatz …?«
    »Was ist das überhaupt für eine Puppe?« rief Gide. »Ich denke, ihr habt mir das Tatort-Stück vorhin gegeben?«
    »Ich gab Ihnen vorhin eine falsche Puppe«, sagte Superhirn, »mit der Sie genausowenig anfangen konnten wie mit der echten. Niemand hier im Saal will ja für möglich halten, was er mit seinen eigenen Augen siehti«
    »Das ist ja auch ein wenig zuviel verlangt«, ertönte die Baßstimme Kommissar Roses von der Tür her. »Entschuldigen Sie, liebe Kollegen, aber der Fall geht uns alle an, und deshalb muß ich jetzt eingreifen.«
    »Die Aufklärung des Bilderraubs ist mir übertragen worden!« wollte Kommissar Barre protestieren, doch Rose hob die Hand:
    »Ich habe die Lösung in der Tasche, genügt Ihnen das? Und das Tatwerkzeug hat der Junge sichergestellt: der, den man zu recht das Superhirn nennt!« Er wandte sich an Vinloh, Gide und Robert Rodincourt:
    »Wie ich erfuhr, stützte sich der Tatverdacht gegen Madame Dydon auf drei Punkte. Erstens: Sie war als letzte am Tatort und ließ dort eine kleine Puppe zurück, die ihr nicht gehörte. Zweitens: Nachdem sie den Tresorraum verlassen hatte, wurde der alte Herr Rodincourt bewußtlos und mit einer Platzwunde am Hinterkopf gefunden. Das Millionenbild war nicht mehr im Rahmen. Dagegen hatte Madame Dydon einen verdächtig großen Karton mitgeführt, in dem sich angeblich ein Kleid für ihre Schwester befand …«
    »Aber es stimmt – mit dem Kleid!« beteuerte Madame Dingdong. »Und die Puppe hab ich von der Schloßtreppe aufgehoben, aber es sah niemand, weil Monsieur Roberts Auto dazwischenstand!«
    Ohne auf den Einwurf zu achten, fuhr Kommissar Rose fort: »Selbst die Polizei wollte vierundzwanzig Stunden lang nicht glauben, daß die gute Frau als Täterin in Frage käme.«
    Kommissar Vinloh nickte düster. Rose sagte nun mit erhobener Stimme: »Nun zu Punkt 3!
    Gestern mittag erwachte der angeblich überfallene Rodincourt in der Klinik und belastete Madame Dydon. Das war entscheidend. Sie wurde – fälschlich – verhaftet!«
    »Und Sie? Sie haben die Lösung in der Tasche, ja?« hakte Gide ein. »Der vorlaute Bursche da, der Superkopf, sei im Besitz des Tatwerkzeugs? Soll ich darunter diese Mumpitz-Puppe mit den Spiegelfechter-Tricks verstehen?«
    »Gewiß!« erwiderte Rose scharf. »Einer dieser Spiegelfechter-Tricks hat den Kollegen Barre zu Boden geworfen, und …«
    »Ich muß noch einmal daran erinnern«, unterbrach Barre, »daß der Kunstraub mein Fall ist! Sie dagegen sollten einen Ausbrecher fangen, der durch grausige Versuche zum Hexer geworden ist!«
    »Und der die Puppe konstruiert hat!« setzte Rose kühl hinzu. »Sie werden

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