Superhormon Vitamin D: So aktivieren Sie Ihren Schutzschild gegen chronische Erkrankungen (Reader K,G&S) (German Edition)
unterschiedlichen Strukturen und Regionen des Gehirns Vitamin-D-Rezeptoren nachweisen konnten, arbeiten sie intensiv daran, die Wirkungsweise des Sonnenhormons zu entschlüsseln, und es vergeht kaum ein Monat, in dem nicht neue Forschungsberichte veröffentlicht werden. Dabei deutet sich an, dass ein Vitamin-D-Mangel neben multipler Sklerose ( siehe auch > ) auch für andere Nervenerkrankungen mitverantwortlich sein kann – auch wenn aussagekräftige Studien noch fehlen:
• Morbus Parkinson: Die vor allem im Alter von 50 bis 60 auftretende Schüttellähmung ist eine der häufigsten Erkrankungen des Nervensystems. Allein in Deutschland leiden durchschnittlich von 1000 Menschen ein bis zwei an Parkinson, bei den über 60-Jährigen sogar einer von 100.
2008 wurde für eine Studie die Vitamin-D-Konzentration im Blut von 100 Parkinson-Patienten bestimmt. Bei mehr als der Hälfte lag der Wert unter 30 ng/ml, 23 Prozent litten sogar an einem regelrechten Vitamin-D-Mangel (unter 20 ng/ml). Bei einer gesunden Kontrollgruppe waren die Werte deutlich besser: Nur 36 Prozent lagen unter 30 ng/ml, 10 Prozent unter 20 ng/ml. Das Ergebnis zeigt, dass dem Sonnenhormon offensichtlich einmal mehr eine tragende Schutzfunktion für das Gehirn zukommt.
• Alzheimer: Lange Zeit galten der langsam fortschreitende Untergang an Nervenzellen und Nervenzellkontakten und damit einhergehende Gedächtnis- und Orientierungsstörungen sowie Störungen des Denk- und Urteilsvermögens als völlig normale Begleiterscheinung des Alterns. Doch warum leiden dann nicht alle Menschen irgendwann an diesen Symptomen, die den Alltag immer schwieriger gestalten lassen? Mögliche Hinweise darauf gibt das Ergebnis einer Studie der Peninsula Medical School an der Universität von Plymouth sowie der Universität Michigan/USA aus dem Jahr 2009. Dazu wurde das Blut von 2000 Senioren – allesamt 65 Jahre und älter – auf seinen Vitamin-D-Gehalt untersucht. Und tatsächlich war die intellektuelle Leistung bei einer ausreichenden Versorgung doppelt so hoch wie bei einem Vitamin-D-Defizit. Weitere Untersuchungen zeigen, dass Alzheimer-Patienten häufig einen deutlich niedrigeren Vitamin-D-Spiegel aufweisen als gesunde Menschen.
Dass ein niedriger Vitamin-D-Spiegel die Denkleistung deutlich reduziert, wies auch Katherine Tucker von der Tufts-Universität in Boston/USA nach. Sie fand 2010 heraus, dass verschiedene Bereiche des Kleinhirns sowie der Hippocampus, also derjenige Teil des Gehirns, der für das Gedächtnis zuständig ist, das Sonnenhormon benötigen. Von insgesamt 1000 untersuchten Pflegebedürftigen wiesen lediglich etwas mehr als ein Drittel einen ausreichend hohen Vitamin-D-Spiegel auf. Und genau diese Gruppe erzielte bei Denk- und Gedächtnistests auch das beste Ergebnis. Besonders fatal ist laut Tucker, dass alte pflegebedürftige Menschen ihre Wohnung kaum noch verlassen und so aufgrund fehlenden UV-Lichts einen immer größeren Vitamin-D-Mangel erleiden. Zwar stehen die letzten wissenschaftlichen Belege noch aus. Doch das Wissen um den Zusammenhang zwischen Vitamin D und Demenz ist umso wichtiger, als die Zahl der Alzheimerpatienten noch steigen soll.
Bewegungsapparat
Vitamin D und Knochendichte wurden viele Jahrzehnte in einem Atemzug genannt: Ein Mangel an Vitamin D führt bei Kindern zu Rachitis, bei Erwachsenen mit zunehmendem Alter zu Osteoporose, weil der Körper das für stabile Knochen wichtige Kalzium ohne Vitamin D nicht optimal verwerten kann – so einfach war die Welt. Doch auch wenn man heute weiß, dass Vitamin D zahlreiche positive Eigenschaften für nahezu alle Organe des menschlichen Körpers hat: Es ist nach wie vor sehr wichtig für stabile Knochen und eine gut ausgebildete Muskulatur.
Stabile Knochen
Damit die Knochen bis ins Alter fest bleiben, muss man schon in jungen Jahren vorsorgen. Die Rachitisprophylaxe im Kindesalter ( siehe > ) leistet einen großen Beitrag dazu. Umso fataler ist, dass immer mehr ungeborene Kinder bereits an einer gestörten Mineralisation des Knochens leiden und die Berichte über Neugeborene mit zerbrochenen Knochen zunehmen – und das nicht nur im äußersten Norden unseres Planeten, wo die UV-Strahlung die längste Zeit des Jahres nur relativ schwach ist, sondern auch in sonnenreichen Ländern wie zum Beispiel Arabien. Für die unzureichende Vitamin-D-Bildung in der Haut ist es nämlich unerheblich, ob die Sonne zu wenig scheint oder ob sich der Mensch mithilfe verhüllender Kleidung oder
Weitere Kostenlose Bücher