Superhormon Vitamin D: So aktivieren Sie Ihren Schutzschild gegen chronische Erkrankungen (Reader K,G&S) (German Edition)
Knochenerweichung nachzuweisen: Empfindet ein Patient mit diffusen, unklaren Schmerzen im Körper einen mäßig kräftigen Fingerdruck auf das Brustbein als schmerzhaft, liegt mit großer Wahrscheinlichkeit ein ausgeprägter Vitamin-D-Mangel vor.
Erhärtet sich der Verdacht durch eine einfache Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels im Blut, kann dem Patienten in der Regel durch eine verbesserte Versorgung mit dem Sonnenhormon nachhaltig geholfen werden. Ein kleiner »Eingriff« mit großer Wirkung.
Erleichterung durch Vitamin D?
Da die Auslöser der Fibromyalgie bis heute nicht bekannt sind, gibt es noch keine verbindliche Therapie mit guten Heilungsaussichten. Es wäre daher vermessen zu behaupten, Vitamin D sei dabei der wesentliche Faktor. Und dennoch könnte ihm bei der Behandlung eine besondere Bedeutung zukommen. Der Grund: Ein ausgeprägter Vitamin-D-Mangel führt bei Erwachsenen zu ähnlichen Knochenveränderungen wie bei der kindlichen Rachitis. Die Knochen werden weich und verformen sich. Die damit einhergehenden Schmerzen können sich im ganzen Körper ausbreiten. Wäre es somit nicht naheliegend, dass zumindest ein Teil der Betroffenen an einem Vitamin-D-Mangel leidet?
Untersuchungen an Fibromyalgiepatienten in großen US-Schmerzambulanzen im Jahr 2003 bestätigen die Vermutung: Ein Drittel bis zur Hälfte der Betroffenen wiesen einen ausgeprägten Mangel an Sonnenhormon auf. Wurde dieser behoben, verschwanden auch die Schmerzen. Im Helios Seehospital Sahlenburg in Cuxhaven überprüfte man ebenfalls den Vitamin-D-Spiegel von 25 Fibromyalgiepatientinnen. Obwohl keine der Frauen Symptome einer Osteoporose zeigte, litt über die Hälfte an Vitamin-D-Mangel.
SO SCHÜTZT VITAMIN D DEN BEWEGUNGSAPPARAT
Eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung …
… hält die Knochen stabil.
… stärkt die Muskulatur.
… beugt Knochenbrüchen vor.
… lindert unter Umständen die Beschwerden bei Fibromyalgie.
SCHÜTZT VITAMIN D VOR DEPRESSIONEN?
Allein in Deutschland leiden schätzungsweise 10 Millionen Erwachsene – der Großteil Frauen – in den lichtarmen Wintermonaten unter einer Winter- oder Lichtmangeldepression, saisonal abhängige Depression (SAD) genannt. Ihnen fehlt einfach eine ausreichend hohe Dosis Sonnenlicht – und damit wohl auch Vitamin D.
Dass sich Sonnenlicht positiv auf das Gemüt auswirkt, hat wohl jeder schon am eigenen Leib erfahren; eine Studie der Washington University School of Medicine in St. Louis/USA hat diesen Effekt 2006 aber auch wissenschaftlich belegt. Ob das Sonnenhormon jedoch allein und generell vor Depressionen schützen kann, ist noch nicht eindeutig geklärt. Zumindest bei älteren Menschen führt ein Vitamin-D-Mangel ganz offensichtlich zu einer schlechteren Allgemeinstimmung. Das bestätigt eine Untersuchung aus den Niederlanden (2008), in der Forscher bei mehr als 1200 Senioren einen deutlichen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Blutspiegel und einem erhöhten Depressionsrisiko nachweisen konnten.
Weitere Studien sind angezeigt. Immerhin leiden schon heute deutlich mehr Menschen an Depression als beispielsweise an multipler Sklerose – nach Schätzungen des Bundesgesundheitsministerium sind es allein in Deutschland rund vier Millionen. Damit steht die Depression in der Statistik der Arbeitsunfähigkeitstage an erster Stelle – und die Häufigkeit nimmt in bedrückender Geschwindigkeit zu. Hinsichtlich dieser düsteren Prognose wären weitere Untersuchungen zum offensichtlich positiven Einfluss von Vitamin D auf die Gemütslage mehr als wünschenswert.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Wie beim Skelettmuskel ist auch beim Herzmuskel der Nachweis der Vitamin-D-Rezeptoren Gegenstand aktueller wissenschaftlicher Diskussionen. Denn Vitamin D scheint viele positive Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System zu haben. Eine wichtige Erkenntnis, wenn man bedenkt, dass allein in Deutschland beinahe jeder zweite Todesfall auf eine Erkrankung desselben zurückgeht.
Bluthochdruck
Schon ein erhöhter Blutdruck, von dem hierzulande die halbe Nation betroffen ist, hängt vom Spiegel des Sonnenhormons im Blut ab. Für Männer steigt das Risiko bei einer unzureichenden Vitamin-D-Versorgung um den Faktor 6, bei Frauen immerhin um den Faktor 2,5. Auch eine umfassende Gesundheitsbefragung unter der US-amerikanischen Bevölkerung (NHANES-Projekt 2003/04 und 2005/06), die unter anderem den Blutdruck und Vitamin-D-Spiegel von beinahe 13 000 Studienteilnehmern verglich, zeigt: Je höher
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