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Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück

Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück

Titel: Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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mit deiner Schwester zu tun?“
    Nathan schenkte sich einen weiteren Drink ein. „Vielleicht. Keine Ahnung.“
    „Was ist mit ihr?“, fragte Kerri leise.
    „Eine Menge. Sie hat Phobien, eine Zwangsneurose, weißder Himmel. Sie wurde nie untersucht, es gab nie eine Diagnose.“ Er lachte, aber es klang bitter. „Oder vielleicht doch? Schließlich ist es nicht so, als hätten wir miteinander Kontakt.“
    Während er seinen Drink in kleinen Schlucken trank, starrte er aus dem Fenster. Kerri fragte sich, ob er die Straßen von Seattle sah oder etwas völlig anderes.
    „Mein Vater hatte für die Marine in Bremerton gearbeitet. Er war Zivilist, ein Arbeiter, vor allem auf dem Bau. Auf diese Weise seinen Lebensunterhalt zu verdienen, war hart. Was zu ihm passte. Er war ein harter Mann.“ Nathan schüttelte das Glas. „Er trank gern. Nüchtern war er gar nicht so übel, aber wenn er betrunken war, wurde er gemein, und die meiste Zeit war er betrunken. Er hat meine Mutter häufig geschlagen. Manchmal hat er sie wirklich übel zugerichtet. Das war seine Antwort auf alles, was ihn störte – er verprügelte seine Frau.“
    Kerri wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie hatte zwar über Nathan im Internet recherchiert, aber dabei nirgends auch nur den geringsten Hinweis gefunden, dass er eine schwierige Kindheit gehabt hatte.
    „Als ich dann ungefähr fünf oder sechs Jahre alt war, fing er an, sich auch an mir zu vergreifen. Das ging so lange, bis ich mit vierzehn groß genug war, mich zu wehren.“ Nathan leerte sein Glas und schüttete sich ein drittes Mal nach. „Ich weiß noch, dass ich mit meiner Mutter geredet habe und sie angefleht habe, ihn zu verlassen. Sie sagte, sie könne nicht. Einmal, weil sie uns nicht allein durchbringen könne, aber auch, weil sie ihn nun mal geheiratet habe – in guten wie in schlechten Zeiten. Diese Schwüre hatten eine Bedeutung für sie.“
    Er schüttelte den Kopf. „Das einzig Gute war, dass er Frankie nicht geschlagen hat. Hin und wieder hat er ihr mal eine Ohrfeige verpasst, aber verglichen damit, wie er aufMom und mich losging, war das nicht viel. Frankie sagte immer, dass er das nicht wage, weil er wusste, dass ich ihn damit nicht davonkommen lassen würde. Dann würde ich ihn verfolgen und umbringen, meinte sie. Vielleicht hatte sie recht. Ich weiß es nicht. Vor anderen Raufbolden habe ich sie beschützt. In der Schule, in der Nachbarschaft. Wir haben oft davon gesprochen, zusammen wegzulaufen, und überlegt, wie es wohl sein würde, wenn wir erwachsen sind. Ich bin immer davon ausgegangen, dass wir uns ewig nahestehen würden.“
    Nathan stellte sein Glas ab und rieb sich den Nasenrücken. „Dann bekam ich das Footballstipendium für die USC. Frankie hatte mich angefleht, nicht wegzugehen, aber ich konnte es gar nicht erwarten, dort rauszukommen. Ich habe meine Taschen gepackt und mich mit dem Flugzeug ins sonnige Los Angeles abgesetzt.“
    Kerri schluckte den bitteren Geschmack hinunter, der ihr in die Kehle stieg. Sie wusste nicht, wie die Geschichte weiterging, aber sie ahnte, dass es kein Happy End gegeben hatte.
    „Aber auch wenn er sie nie geschlagen hat, gequält hat er sie trotzdem“, sprach Nathan mit einer ausdruckslosen Stimme weiter, die keinerlei Emotionen preisgab. „Er hat sie beschimpft und ihr gesagt, sie sei dumm und nutzlos. Nie war sie psychisch besonders stabil, und ich bin sicher, dass ihr Zustand sich verschlechtert hatte, nachdem sie im Zentrum seiner kranken Zuwendung stand.“
    Er schaute Kerri an. „Ich habe sie ignoriert. Als sie mich anrief, weil sie es nicht mehr aushielt, habe ich ihr geraten, zu einer Freundin zu ziehen. Ich hatte den Platz gefunden, an dem ich sein wollte, und ich dachte nicht daran, ihn für irgendjemanden wieder zu verlassen.“
    „Du warst damals kaum achtzehn.“
    „Ich war mehr als alt genug, um zu wissen, wozu er fähigwar. Ihr gegenüber hatte ich eine Verantwortung. Sie war meine Schwester, und ich habe sie alleingelassen.“ Er fluchte und fuhr dann fort: „Wie es scheint, war es schließlich doch zu viel für meine Mutter. An dem Tag, an dem Frankie die Highschool abschloss, hat sie unsere Eltern beide tot vorgefunden, als sie nach Hause kam. Meine Mutter hatte meinen Vater getötet und sich dann selbst erschossen. Ich habe die Polizeiberichte gelesen. Es war kein schöner Anblick. Alles war voller Blut.“
    Kerri fühlte, wie sich ihr der Magen umdrehte. „Es tut mir leid.“
    „Mir auch. Mit

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