Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück
als eine Angestellte?
Kerri wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Welche Ironie! dachte sie. So weit zu kommen und dann die Liebe zu verpassen, weil sie ins falsche Abteil eingestiegen war. Oder war es der falsche Zug?
„Möchtest du denn noch immer, dass ich dich zu dieser Benefizveranstaltung begleite?“, fragte sie. „Du musst nicht Ja sagen. Wir können das Kleid zurückgeben.“
Er legte einen Finger unter ihr Kinn und hob es an. Nachdem er sie geküsst hatte, sagte er: „Ich will noch immer mit dir zusammen dorthin. Ist das für dich in Ordnung?“
Die Erleichterung war süß. „Ja. Das will ich auch.“ Nicht, dass ihr daran gelegen wäre, mit einem Haufen reicher Leute rumzuhängen. Sie wollte einfach bei Nathan sein.
„Dann ist es ein Date.“
Ein Date. Ob er das in diesem Sinne meinte?
Nenn es lieber ein Desaster, dachte sie. Das Leben war noch so viel leichter gewesen, als er bloß ein Mittel zum Zweck gewesen war und nicht der Mann ihrer Träume.
Frankie traf ihren früheren Chef Owen bei sich zu Hause an. Sie klingelte an der Haustür und konnte es kaum erwarten, die frohe Botschaft zu verkünden.
Er öffnete. „Frankie. Was machst du denn hier?“
„Wir haben gewonnen!“ An ihm vorbei stürzte sie in sein Wohnzimmer. „Wir haben gewonnen! Der Bauausschuss wird Nathan die Genehmigungen für seine Türme nicht erteilen. Weißt du, was das bedeutet? Wir haben etwas erreicht. Wir werden finanzielle Zuwendungen erhalten. Wir können wieder loslegen. Die Presse wird sich für uns interessieren. Wir werden bekannt sein als die Gruppe, die sich mit einem der größten Bauunternehmer im Lande angelegt und gewonnen hat.“
Sie konnte gar nicht mehr aufhören, zu lächeln. Ihre Wangen schmerzten bereits, aber es war ein guter Schmerz. Ein glücklicher Schmerz. „Ich hatte wahnsinnige Angst, aber ich habe es durchgezogen. Ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte, und es kam perfekt heraus. Er ist am Ende – oder zumindest doch angeknackst. Das ist ein Anfang. Ich habe mirschon Gedanken darüber gemacht, was wir uns als Nächstes vornehmen können. Da ist die Rede von einer Brücke, und ich habe mich bereits gefragt …“
„Nein“, unterbrach Owen sie gelassen. „Frankie, nein.“
Sie starrte ihn an. „Was soll das heißen, nein? Wir haben gewonnen.“
„Es ist zu spät. Wir werden nicht wieder von vorne anfangen. Versteh doch! Du hast das sehr gut gemacht. An einem Nachmittag hast du mehr erreicht als wir in drei Jahren.“
„Nein. Das war nicht ich allein. Das waren wir alle zusammen. Es war unsere Zusammenarbeit.“ Er verstand nicht. Er musste es begreifen. „Wir werden wieder anfangen. Wir waren ein tolles Team.“
„Das Team gibt es nicht mehr“, erklärte er ihr. „Alle haben neue Jobs. Am Montag fange ich bei der Umweltschutzbehörde an. Wir alle wussten, dass es zu Ende ging, Frankie. Ich habe versucht, es dir zu sagen. Es ist vorbei. Ich will es nicht weiter versuchen.“
„Du gibst auf? Aber das kannst du nicht! Da ist viel zu viel Arbeit, die erledigt werden muss.“
Owen seufzte. „Melody ist schwanger. Ich kann nicht länger von ihr verlangen, in einem Dreckloch wie diesem hier zu leben.“ Er wies auf das winzige Apartment. „Wir wollen uns ein Haus kaufen und Kinder bekommen. Ich brauche eine Krankenversicherung, Frankie, einen festen Job, bei dem ich etwas verdiene.“
Entsetzen durchfuhr sie. „Du verrätst die Sache wegen eines Gehaltschecks und einer Krankenversicherung?“
„Wir haben nicht alle reiche Brüder, die für alles aufkommen“, fuhr er sie an. „Ein paar von uns verfügen nicht über den Luxus, sich mit hoffnungslosen Fällen abgeben zu können.“
Sie zuckte zusammen. „Ich habe Nathans Geld dazu verwendet, die Sache zu unterstützen.“
„Dir ging es doch nur darum, deinen Bruder zu erledigen. Fällt dir da nichts auf?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß deine Bemühungen zu schätzen. Das tun wir alle. Aber es ist vorbei. Du musst in deinem Leben weitergehen. Vielleicht suchst du mal einen Arzt auf oder so.“
Es war, als hätte er sie geohrfeigt. Frankie legte eine Hand an die Wange und trat einen Schritt zurück. „Ich brauche keinen Arzt.“
„Tut mir leid. Das wollte ich nicht sagen.“
„Ich bin nicht verrückt!“, schrie sie. „Es geht mir gut! Es geht mir gut!“
„Ich weiß. Es tut mir leid.“
Frankie drehte sich um und rannte aus der Wohnung. Sie benutzte die Treppe, weil Fahrstühle
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