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Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück

Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück

Titel: Supermom schlägt zurück - Mallery, S: Supermom schlägt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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alledem musste Frankie allein fertigwerden, weil ich verdammt noch mal am College viel zu beschäftigt war. Zur Beerdigung bin ich dann raufgeflogen. Sie hat mir für alles die Schuld gegeben. Dann schrie sie mich an, ich sollte sie allein lassen. Das habe ich getan. Ich bin gegangen, weil das leichter war, als mich mit ihrem Leid auseinanderzusetzen. Zu der Zeit war sie achtzehn, daher kümmerte sich auch der Staat nicht um sie. Selbst damals schon war ich ein herzloser Mistkerl.“
    „Du warst jung und egoistisch. Das ist ein Unterschied.“
    „Kein sehr großer. Du musst mich nicht entschuldigen, Kerri, das habe ich selbst lange genug getan. Was immer sie mir vorwirft, es ist gerechtfertigt. Wegen mir ist Frankie so geworden, wie sie ist. Als ich Jahre später nach Seattle zurückkam, habe ich sie besucht. Sie war inzwischen … seltsam geworden. Das war mir unangenehm, also bin ich wieder einmal verschwunden. Ich habe ihr dann Geld geschickt, mir eingeredet, dass das reichen würde. Durch die finanzielle Unterstützung wollte ich meine Schuld bei ihr abtragen. Wir wussten es beide besser. Als ich dann endlich begriff, dass ich ihr die Hand reichen musste, war sie längst viel zu weit weg. Du hast recht, dich vor mir vorzusehen. Ich habe sie hängen lassen. Ich habe alle hängen lassen, dieich je geliebt habe.“
    Kerri empfand Mitleid für ihn, für den Teenager, der er einmal gewesen war, und für Frankie, die so viel ertragen musste. Sie rutschte über den Sitz zu ihm und legte die Arme um ihn. „Du hast Fehler gemacht. Wir alle machen Fehler.“
    „Nicht in einem solchen Ausmaß. Ich hätte mich um sie kümmern müssen. Ich hätte für sie da sein müssen, und ich hätte für Daniel da sein müssen. Ich hätte mich anders verhalten sollen.“
    Sie fühlte seinen Schmerz, hielt ihn fest und wollte, dass er sich Vergangenes verzieh und darauf konzentrierte, es in Zukunft besser zu machen.
    „Ich habe versucht, mit ihr zu reden“, bekannte er. „Ich möchte, dass sie Hilfe bekommt. Aber das interessiert sie überhaupt nicht. Ihr Ziel ist es, mich fertigzumachen.“
    „Dann willst du die Türme also aufgeben, weil du Schuldgefühle hast? Weil es ihr vielleicht besser gehen könnte, wenn du sie nicht baust?“
    „So etwas in der Art.“
    „Um mal von verdrehter Logik zu sprechen.“
    „Im Augenblick ist das alles, was ich zu meinen Gunsten vorbringen kann.“
    Er zog sie an sich. „Danke dafür, dass du zugehört hast, ohne mir Vorwürfe zu machen.“
    „Ich werde dich nicht verurteilen.“
    „Das solltest du aber! Ich habe es verdient.“
    So viel Leid, dachte sie traurig, für sie alle. Arme Frankie, die so viel hatte ertragen müssen!
    „Du bist ein guter Mensch“, widersprach sie mit fester Stimme. „Du versuchst, die Dinge in Ordnung zu bringen.“
    „Zu wenig, zu spät.“
    „Lieber spät als nie.“
    Er sah sie an. „Klischees?“
    „Du bist derjenige, der damit angefangen hat.“
    „Eine reife und wohlgesetzte Erwiderung.“
    Aber er lächelte, als er dies sagte. Er lächelte und schaute sie an, als würde sie ihm etwas bedeuten. Als würde sie eine große Rolle für ihn spielen.
    Wieder fühlte sie es, dieses Ziehen in der Brust. Eine winzige Bewegung in ihrem Herzen. Gefühl. Hoffnung. Erwartung. Ein Verlangen nach …
    Und dann wusste sie es. Es war so lange her und geschah jetzt so unerwartet. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte nicht danach gesucht oder etwa gar versucht, sich zu verlieben. Es war einfach geschehen. Als sie gerade nicht aufgepasst hatte, hatte sie sich in Nathan verliebt.
    Der Offenbarung folgte die Panik auf dem Fuß. Panik, weil es ihr nicht erlaubt war, jemanden zu lieben. Wie würde ihre Bestrafung aussehen?
    Aber noch ehe sie komplett ausflippen konnte, holte sie einmal tief Luft und sagte sich, dass das Leben nicht so genau war. Liebe war die Antwort. Es war die höhere Ebene, nach der die Menschen strebten. Warum sollte sie dafür bestraft werden, weil sie sich verliebt hatte?
    Fast von ihrer Logik überzeugt, schmiegte sie sich an ihn. „Was jetzt?“, fragte sie.
    „Jetzt werde ich mich wieder meiner Arbeit widmen. Und du wirst nach Songwood zurückkehren und dein altes Leben wieder aufnehmen.“
    Was so viel bedeutete wie … was? Würden sie sich nicht mehr sehen? Schließlich hatte er sie nur angeheuert, um ihm dabei behilflich zu sein, an seine Türme zu kommen. Weiter nichts. Sie hatte sich in ihn verliebt, aber sah er in ihr etwas anderes

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