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Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Titel: Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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Sebastian. Ich schlage vor, ihr kommt mit dem Hubschrauber. Wenn Marielle nicht an einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder Aneurysma gestorben ist, dann brauch ich mein Labor und alles, was dazugehört. Wenn Gift im Spiel war, rennt mir die Zeit davon.»
    Jetzt war es an Annelies zuzuhören. Hölderling nahm seelenruhig noch eine Scheibe Brot, bestrich sie mit Butter und fütterte Annelies damit.
    «Das ist doch nicht zu fassen», sagte sie kauend, riss Hölderling den Rest des Brotes aus der Hand und stopfte es sich in den Mund. Dann wanderte sie quer durch den Saal, während sie Sebastian Gruber zuhörte. Die gesamte Schulklasse verfolgte ihre Wanderung gebannt – Hauptsache, man hatte einen Grund, nicht auf die am Boden liegende Leiche zu starren.
    «Na gut, Sebi. Ich werde die Tote ins Kühlhaus bringen … Conrad, hier gibt es doch ein Kühlhaus?»
    Conrad Faust nickte und schlug die Hände vors Gesicht.
    «Es gibt ein Kühlhaus. Ich sehe zu, was sich machen lässt, und halte dich auf dem Laufenden … Ja, Herrgott! Irgendwas wird dir doch wohl einfallen! Und tu mir einen Gefallen und ruf Thomas Struck in Köln an, sag ihm, was passiert ist und … sag ihm, ich melde mich später bei ihm … Tschüs, Sebi.»
    Annelies war wieder bei Hölderling angekommen, klappte das Handy zu und gab es ihm zurück.
    «Ich wollte noch was mit Sebi bereden», sagte er.
    Annelies zuckte die Schultern und drehte sich zu Sonja um. «Holen Sie bitte ein oder zwei Bettlaken, saubere.»
    Die junge Frau starrte Annelies an und rührte sich nicht vom Fleck.
    «Bettlaken, sofort. Und auf dem Weg hierher gehen Sie in mein Zimmer, holen den großen Koffer und bringen ihn mit …»
    «Lass mal, das mach ich. Sonja, es reicht, wenn Sie die Bettlaken herbringen», sagte Viktor.
    «Nun mach schon, Sonja!», schrie Conrad Faust und hieb mit der flachen Hand auf den Tisch, dass es knallte und mehrere Gläser umfielen. Die junge Frau sprang auf und rannte aus dem Saal. Viktor folgte ihr.
    «Nun, also …», sagte Hölderling. «Ich schlage vor: Alle anderen gehen bitte auf ihre Zimmer, es sei denn, irgendjemand möchte noch was essen.»
    «Und wo willst du jetzt hin?», fragte Lobenthal und guckte Hölderling herausfordernd an.
    «In die Küche, einem Meister seines Faches schonend beibringen, dass wir sein Kühlhaus entweihen müssen.»
    «Ach? Und wenn er der Mörder ist?», sagte Petra Spieß und guckte sich in der Runde um, als erwarte sie Applaus für ihre messerscharfe Diagnose.
    «Krähenfüßchen, du guckst entschieden zu viel fern. Wer so kochen kann, hat es nicht nötig, jemanden umzubringen. Und jetzt noch mal für alle zum Mitschreiben: Marielle ist plötzlich verstorben. Woran, wissen wir nicht. Noch nicht. Hört auf, Horrorstorys zu erfinden. Klar?»
    «Was für ein Scheißtag!», sagte Gretchen. «Ich setz mich jetzt in mein Auto und fahr nach Hause. Ich bleibe doch nicht mit einer Toten unter einem Dach.»
    Die beiden Heulsusen wimmerten: «Kannst du uns mitnehmen?»
    Jürgen Zahn wies mit ausgestrecktem Arm auf die großen Fenster und sagte: «Mach dich mal nicht lächerlich. Oder hast du vor, dir den Weg bis nach Hause frei zu schaufeln?»
    «Oh!», kam es von Sigrid und Traudel. «Aber mit Winterreifen?»
    «Noch nicht mal mit Schneeketten», erklärte Jürgen Zahn.
    «Und auch nicht mit dem Traktor oder mit einem Pferd», ergänzte Hölderling. Die Kripo Bonn sagt, dass im Augenblick gar nichts mehr geht. Schneeverwehungen, Eisblizzard … das ganze Programm. Bitte geht auf eure Zimmer. Egal, ob alleine oder was oder wie … Jetzt lasst uns hier unsere Arbeit machen. Wir kümmern uns um Marielles sterbliche Überreste, so gut es eben geht.»
    «Ich helfe beim Tragen», sagte Otto Lobenthal. «Und Jürgen bleibt am besten auch hier.»
    Graf Zahl verzog zwar das Gesicht, aber im Angesicht der Katastrophe konnte er nicht kneifen.
    «Na gut», gab Hölderling zurück. «Petra, würdest du jetzt bitte auch …?»
    Das Krähenfüßchen hatte sich vor Conrad Faust hingekniet und hielt seine Hände. «Conrad, das tut mir so entsetzlich leid für dich. Kann ich irgendwas für dich tun?»
    «Du könntest mich in Ruhe lassen. Das würde helfen», sagte er und warf einen Blick auf seine tote Frau. «Ich muss hier raus … und fass mich nicht an!»
    «Willst du denn gar nicht Abschied nehmen? Wir können doch alle rausgehen und eine halbe Stunde …»
    Conrad Faust schubste Petra zur Seite und lief aus dem Saal. Gretchen ging

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