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Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition)

Titel: Suppenmord: Kommissar Hölderling kocht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edda Minck
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zuschlagen. Er seufzte und setzte sich in Bewegung. Vor der Restaurantküche blieb er stehen und schnüffelte. Tafelspitz, stellte er fest und lächelte. Dann klopfte er an.
    «Verpiss dich, du Sausack! Oder soll ich …»
    Die Tür wurde aufgerissen, und im geröteten Gesicht des Kochs entgleisten alle Gesichtszüge, als er erkannte, dass der Mann, den er vor sich sah, nicht Conrad, sondern ein ihm gänzlich Unbekannter war. Er ließ die geballte Faust sinken. «Wer sind Sie!?»
    «Gregor Hölderling. Ich bin Gast in diesem Hause und ein Freund von … von, also ich gehöre zur Schulklasse, zum Klassentreffen. Hat Conrad Ihnen gesagt, was passiert ist?»
    «Ja.»
    «Kann ich reinkommen?»
    «Nein.»
    Hölderling griff automatisch in seine Hosentasche, um seinen Dienstausweis herauszuholen, vergeblich. Er hatte ihn selbstverständlich nicht dabei.
    «Also … Ich bin Kripobeamter. Mord II, Köln … Also, ich bin eigentlich nicht zuständig … aber eben – ein Freund und Kripobeamter. Ich möchte mich etwas umsehen. Bei einem ungeklärten Todesfall gibt es immer eine Untersuchung, zumal wir hier und jetzt keine eindeutige Todesursache feststellen können. Die zuständigen Kollegen aus Bonn werden vermutlich erst morgen hier sein. Die Straßen sind …»
    «Das weiß ich, was die Straßen sind! Sind Sie endlich fertig?!»
    «… unbefahrbar. Und ich habe … Hunger.»
    Der Koch stutzte. «Was?»
    «Ich habe Hunger. Ist das so ungewöhnlich?»
    «Würd ich sagen. Nachdem mir Faust grad erklärt hat, ich sei schuld am Tod seiner Frau, weil diese verfickte … Entschuldigung, meine Rinderbouillon verdorben oder vergiftet oder was auch immer angeblich gewesen sein soll …»
    «Tja, und da komme ich und habe Hunger. Und noch etwas, Herr … Wie heißen Sie eigentlich?» Gregor streckte dem kleinen, drahtigen Mann die Hand zum Gruß entgegen. Der war so verdutzt, dass er einschlug und sagte: «Bundt, Ferdinand Bundt. Sagen Sie ruhig Ferdi zu mir. Wer Hunger hat, ist immer willkommen.»
    «Danke.»
    Hölderling trat ein und steuerte sogleich auf den Tisch des Kochs zu. «Tafelspitz?»
    «Richtig. Der Hauptgang für die Fleischesser für heut Abend. Aber Sie sind doch nicht gekommen, nur um was zu essen und mich zu verdächtigen?»
    «Stimmt. Es ist etwas delikat. Wir brauchen Ihr Kühlhaus für die Leiche.»
    «Was ist daran denn jetzt so delikat? Ein halbes Schwein ist auch eine Leiche. Geben Sie mir eine Viertelstunde. Ich werde die Frischwaren in den alten Eiskeller räumen. Da ist noch Platz. Die Dosen können ja drin bleiben, oder?», sagte Ferdi und legte zwei Scheiben vom Tafelspitz auf einen Teller und gab Salzkartoffeln dazu.
    «Dosen?»
    «Lassen wir das. Ein ewiger Streitpunkt zwischen mir und Conrad Faust. Ich koche nur frisch – er will billigen Fertigfraß. Convenience Food nennt der das, aber es bleibt Fertigfraß. Aber egal … Ich fang dann mal an. Wenn Sie schon was probieren wollen, bitte.» Ferdi stellte einen Teller vor Hölderling. «Besteck ist in der Schublade, und da in der Schüssel ist der Meerrettich. Ich glaub, wir haben’s eilig, oder?»
    «Danke.»
    «Nix zu danken. Bevor mir das jetzt alles hier verkommt. Ich geh mal davon aus, dass die anderen nichts mehr essen wollen.»
    «Ich tippe, in ein, zwei Stunden haben sie sich vom Schreck erholt. Wäre vielleicht nicht schlecht, wenn Sie später ein paar Schnittchen und kalte Platte bereitstellen könnten. Schock ist ein seltsamer Zustand. Und sagen Sie, stimmt es, dass Sie die Rinderbouillon selbst aufgegessen haben?»
    Der Koch nickte und zeigte auf einen Teller, der auf der Spüle stand. «Vor einer Stunde schon. Bevor der ganze Rummel losging. Mir geht’s gut.»
    «Na ja, da könnten Sie hinterher immer noch was reingetan haben.»
    Der Koch runzelte die Stirn. Hölderling hatte Angst, er könnte ihm das Essen wieder wegnehmen, und sagte schnell: «Das ist rein rational betrachtet. Es könnte auch jeder andere etwas hineingetan haben.»
    Ferdinand Bundt entspannte sich wieder. «Rein rational, so, so! Rein rational kann ich Ihnen sagen, dass Sie recht haben. Und wenn hier einer Grund hatte, Marielle um die Ecke zu bringen, dann doch wohl Conrad, dieser … dieser … Pickel am Arsch der Welt! Man kann ja über Marielle sagen, was man will, aber sie hatte den Laden im Griff. Nur leider ihren Gatten nicht immer … Ich geh jetzt mal ausräumen.»
    Hölderling nickte, machte sich über den Tafelspitz her und wunderte sich mit jedem Bissen ein

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