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sus

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Titel: sus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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vor ihr.
    „Schnauze! Sie wohnten schon
1939 in Sceaux . Vielleicht gehört Ihnen heute das
Haus, aber damals hatten Sie’s gemietet. Der Garten jedenfalls ist derselbe
geblieben. Sie haben den General nach Sceaux gelockt
und ihn umgebracht. Dann haben Sie ihn ausgeplündert und gleich dort vergraben.
Als Hélène neulich nach der Modenschau gesagt hat, hier liege ein berühmter
Mann begraben, haben Sie sofort an Ihren Privatfriedhof gedacht. Wären vor
Aufregung fast in den Graben gefahren. Bestimmt haben Sie sich gefragt: ,Was soll das? Was will die neugierige Ziege?“ Aber Hélène
dachte an nichts Böses, wollte nur mit ihrem Wissen über Paris glänzen. Als sie
den Namen Valentin le Désossé erwähnte, waren Sie
beruhigt. Sonst hätten Sie bestimmt was gegen sie unternommen, wie gegen so
manch anderen...“
    „Lüge“, faucht sie. „Sie denken
sich das nur aus, um... um...“
    Sie verstummt, dann flehend:
    „Lassen Sie mich, bitte... ich
gebe Ihnen alle Diamanten, alles, was ich noch habe, aber lassen Sie mich in
Ruhe
    „Nein, das werd ich nicht tun.“
    Ich beuge mich zu ihr hinunter.
Sie schwitzt. Schweiß tropft ihr vom Gesicht, verschmiert das Make-up. In den
letzten zehn Minuten ist sie zehn Jahre älter geworden. Der Angstschweiß steht
ihr auf der Stirn. Ich kann ihn riechen.
    „Sie werden sich anhören, was
ich Ihnen zu sagen habe, und zwar alles, bis ich fertig bin. Und dabei... Wenn
Sie wüßten, wie scheißegal mir alle sind! Goropoff ,
Kostenko, Romanoff und der ganze Kraminoff !
Wenn Sie wüßten, Natascha Spiridowa ... Na ja... Und
so hat alles angefangen. Jetzt spreche ich vom Anfang Ihres Endes. Kostenko
kauft sich im Auktionshaus in der Rue Drouot ein
Skelett mit einem Bein. Erinnert ihn an seine Studentenzeit. Da sieht er, daß
ganz bestimmte Edelsteine versteigert werden, die eigentlich hier nichts zu
suchen haben. Er weiß nämlich, was Goropoff in der
berühmten Tasche mit sich rumschleppte. Und da werden die Steine eines toten
Sammlers versteigert. Und jetzt kommt’s: um dieses Alibi-Geschäft hier zu
gründen, um zu leben usw. haben Sie einen Teil der Kostbarkeiten verbimmelt . Die haben Sie ja nicht geklaut, um sie heimlich
zu bewundern. Vorzugsweise haben Sie sich an diese Verrückten gewendet, denen
egal ist, woher die Sachen kommen. Hauptsache, es sind Raritäten. Außerdem
zahlen die ordentlich und binden nicht jedem auf die Nase, was Sie da
aufgetrieben haben. Zu blöd nur, daß der alte Lefort stirbt, einer von Ihren
Abnehmern. Niemand wußte, daß er einen oder mehrere Kronjuwelen hatte. Doch dann
segnet er das Zeitliche. Die Erben verscheuern die Klunker. Wie Kostenko auf
Sie gekommen ist, weiß ich nicht. Schlimmer noch: er reimt sich zusammen, daß Goropoff möglicherweise in Ihrem Park begraben liegt. Er
geht zu Ihnen, heult Ihnen was vor. Reine Verstellung. Er hat sich extra
freigenommen, um bei Ihnen nach Herzenslust rumschnüffeln zu können. Sie
stellen ihn nichtsahnend ein, weil Sie nicht wissen, daß er als Subalterner in Goropoffs Geheimnis eingeweiht war. Kurz und gut, Kostenko
schnüffelt und schnüffelt, und sieh da, in einer stürmischen Nacht findet er,
was er suchte: das Grab des Generals. Sofort verläßt er Ihr gastliches Haus und
nimmt den typischen Schenkelknochen mit. Ein Befehl ist ausgeführt, ein
weiterer muß noch ausgeführt werden. Außerdem ist sein Urlaub um, er muß zurück
in die Galeries . Anstatt mit seinem Fund zu den Flics zu gehen, bittet er seinen ehemaligen Vorgesetzten um
eine Unterredung, Oberst Lopukjin . Ein alter Trottel,
der wohl immer schon einer war und nie ins Vertrauen gezogen wurde. Kostenko
wartet. Hat den Knochen des ,hüftenschwingenden Helden’ an sein ersteigertes Skelett montiert. Aber inzwischen haben Sie was
bemerkt. Entweder den Diamantendiebstahl oder verdächtige Spuren im Garten. Ihr
Verdacht fällt automatisch auf Kostenko. Als Sie erkennen, daß er wirklich zuviel über Sie weiß, schmeißen Sie ihn in den
Aufzugschacht. Würde mich nicht wundern, wenn Sie genau an dem Tag beruflich
dort zu tun hatten. Könnte man leicht nachprüfen.“
    Ich warte auf eine Reaktion.
Sie reagiert nicht. Also fahre ich fort:
    „Ich glaube nicht, daß Sie
früher schon mal in Kostenkos Wohnung waren. Aber in der Nacht, als ich selbst
in der Rue Joubert war, waren Sie auch da und haben Goropoffs Schenkelknochen wieder abmontiert. Aber dieser
Knochen hatte einen Haken. Die Flics hatten die
Silberplatte bisher zwar noch nicht

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