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Susan Andersen

Susan Andersen

Titel: Susan Andersen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rosarot in Seattle
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das ist unser Projekt!“
    „Das ist auch ihr Projekt. Besser gesagt, hättet ihr drei ohne sie nur eure Schmierereien weggemacht und wärt dann nach Hause gegangen – oder verhaftet worden. Jedenfalls gäbe es ohne sie kein cooles Wandgemälde.“
    „Ich weiß, aber ...“
    „Sie musste wie verrückt kämpfen, um die Erlaubnis dafür zu bekommen.“
    „Trotzdem ...“
    „Kommt Sie Ihnen irgendwie reich vor, Danny?“
    „Nein, aber ...“
    „Hat sie Sie jemals wegen irgendwas angelogen oder auch nur angeflunkert?“
    „Nein.“
    „Dann müssen Sie ihr schon glauben, wenn sie sagt, dass sie es sich nicht leisten kann, wenn einer von Ihnen sich verletzt. Denn wenn das passiert, mein Junge, würden ihr – auch wenn niemand sie anzeigt – all ihre Projekte mit Jugendlichem weggenommen werden.“
    Danny atmete geräuschvoll aus. „Wahrscheinlich. Aber es ist trotzdem echt Scheiße.“
    „Das kannst du laut sagen.“ Während er Poppys Hintern in den engen ausgewaschenen Jeans beäugte, musste er unweigerlich daran denken, wie er sie auf der Tanzfläche in den Armen gehalten hatte. Doch die Erinnerung daran, dass sie ihm unmittelbar danach einen Tritt versetzt hatte, holte ihn wieder zurück in die Realität. Er nickte dem Jungen verständnisvoll zu. „Manchmal ist das Leben richtig Scheiße.“
    Poppy, die spürte, wie Dannys Blicke sich in ihren Rücken bohrten, sah über die Schulter. Sie fragte sich, ob es reine Zeitverschwendung wäre, ihm den Sachverhalt noch einmal zu erläutern. Doch es war nicht sein Blick, den sie kreuzte, sondern der von Jason.
    Toll! Sie ließ ihren Ärger über ihr plötzliches Herzrasen an der Leiter aus, indem sie die Füße auseinandertrat und auf das Kreuzstück in der Mitte hämmerte. Das konnte sie gerade noch brauchen.
    Heute lief aber auch alles schief. Danny war vollkommen außer sich, und Cory schmollte irgendwo im Schatten. De Sanges hatte sich die beiden letzten Male nicht blicken lassen. Und auch wenn Henry augenscheinlich ein bisschen enttäuscht darüber gewesen war, sie selbst hatte sich bestens damit abgefunden. Warum musste er also ausgerechnet heute wieder auf der Bildfläche erscheinen?
    Schulterzuckend schob sie die Frage zur Seite. Sie hatte Besseres zu tun. Mit dem Zeichenplan der Kids in der Hand kletterte sie die Leiter hinauf und skizzierte schnell das fehlende obere Teil des Wandgemäldes. Auf keinen Fall würde sie mehr Energie und Gefühle auf diesen Typen verschwenden. Er kann mich mal.
    Unwillkürlich musste sie leise lachen. Okay, ungeschickte Wortwahl, schließlich war es genau das, was sie sich in Wahrheit von ihm wünschte, wann immer sie in seiner Nähe war. Trotzdem würde sie sich nicht länger von ihm an der Nase herumführen lassen.
    Als Poppy fertig war, stieg sie hinunter und trat ein paar Schritte zurück, um zu prüfen, ob die Proportionen stimmten.
    „Sie sind schnell“, murmelte Danny hinter ihr. „Und gut.“
    Zwar klang seine Stimme finster, doch wenigstens sprach er wieder mit ihr. Wie wütend er geworden war, hatte sie überrascht, da er sonst der ausgeglichenste der Gruppe war. Irgendwie verstand sie ihn ja, darum lächelte sie ihm zu, bevor sie wieder auf die Leiter stieg. Sie hatte ihnen ein Projekt an die Hand gegeben, in das sie sich verbeißen konnten. Nun dachte er, sie würde es ihnen wieder wegnehmen „Ich versuche nicht, Ihr Werk an mich zu reißen, Mr. Gardo. Sie drei werden nach wie vor fünfundneunzig Prozent der Arbeit machen.“
    „Klar.“ Er scharrte mit den Füßen. „Ist schon gut. Detective de Sanges hat gesagt, dass Ihnen jedes Ihrer anderen Projekte weggenommen werden würde, wenn einer von uns von der Leiter fällt.“ Dabei gab er ein Als-ob-das-passieren-würde -Geräusch von sich.
    „Hat er?“ Poppy bog den Kopf, um Jason anzustarren, der gerade auf der anderen Seite des Parkplatzes mit Henry sprach. Dieser verdammte Kerl – kaum hatte sie ihn als totalen Vollidioten abgestempelt, sprang er für sie in die Bresche. Konnte er sich nicht langsam mal entscheiden?
    Als ob er ihre Blicke gespürt hätte, kam er auf sie zu. Schnell drehte sie sich wieder um, weil sie ihm nicht in die Augen sehen wollte. Die Leiter schwankte ein wenig unter ihr. Poppy hielt sich am Oberteil fest. Dann zog sie ihren Stift hinterm Ohr hervor, studierte erneut den Zeichenplan und begann wieder zu arbeiten.
    Kurz darauf beugte sie sich zur Seite, um einen Berggipfel zu zeichnen – trotz ihres ganzen Geredes von wegen

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