Susan Mallery - Bakery Sister - 03
wahrscheinlich von seinem ersten Schultag. Er war ganz aufgeregt, dass die Schule nun begann, freute sich auf seine Lehrer und darauf, neue Freunde zu finden. Sie hatte wirklich Glück, denn er war schon immer ein kontaktfreudiges Kind gewesen, und das bedeutete, dass sie sich um seine Integration keine Sorgen machen musste.
Sie fuhr ihren Computer hoch und suchte online nach kürzlich erschienenen Artikeln über Matts Unternehmen. Es gab einige Pressemitteilungen über die Markteinführung des neuen Spiels und die Party. Wie es aussah, war es tatsächlich eine so große Sache, wie Paula behauptet hatte. Auch wurde erwähnt, dass Matt vor Kurzem zu einer Aktionärsversammlung zu spät gekommen war. Einige der Aktionäre hatten sich daran gestoßen und sich öffentlich darüber beklagt.
Jesse sah sich das Datum an und verglich es anschließend mit ihrem Terminkalender. An dem Nachmittag, als Matt an dieser Versammlung hatte teilnehmen müssen, war er mit ihr und Gabe zusammen neue Schuhe kaufen gewesen, die ihr Sohn für die Vorschule brauchte. Und nun wollte er die Markteinführung des größten Produkts des Jahres in seinem Unternehmen versäumen, weil Gabe seinen ersten Schultag hatte?
Sie nahm das Telefon und wählte seine Nummer.
„Hallo?“
„Bist du verrückt?“, begann sie. „So kannst du doch nicht weitermachen. Du darfst einfach nicht wegen mir und Gabe wichtige Ereignisse in deiner Firma versäumen. Ich weiß ja, dass wir einen Besuchsplan haben und dass du an allem teilnehmen willst, aber das ist doch lächerlich. Ehrlich, Matt, wir hätten die Schuhe wirklich auch an einem anderen Tag kaufen können. Den ersten Schultag kann ich nicht verlegen, aber ich kann doch den Camcorder mitnehmen, und es wird für dich dann fast genauso sein, als wenn du dabei wärst. Und wenn es in Zukunft noch einmal etwas gibt, den Zeitplan können wir immer ändern. Oder hältst du mich vielleicht für eine solche Zicke, dass man mit mir über so etwas nicht vernünftig reden kann?“
Eine Sekunde lang war Stille, dann antwortete er: „Ich halte dich nicht im Mindesten für eine Zicke, und ich tue nichts, was ich nicht auch tun will.“
„Du hast eure Aktionärsversammlung verpasst.“
„Ich war etwas spät, das ist ein Unterschied.“
„Das ist deine Karriere. Dein Unternehmen. Dein Leben.“
„Mein Leben ist das nicht“, erwiderte er. „Jedenfalls nicht der Teil, der mir am wichtigsten ist. Ich möchte, dass ihr beide, du und Gabe wisst, wie viel ihr mir bedeutet. Vielleicht kommt mal die Zeit, zu der es für mich in Ordnung ist, Termine zu verschieben, aber vorläufig wird das nicht geschehen.“
War er wahnsinnig oder einfach nur dumm? „Du wirst an dieser Einführungsparty teilnehmen müssen.“
„Das werde ich auch. Ich werde nur eine Stunde später eintreffen.“
„Das wird allen auffallen, und man wird in der Presse darüber berichten.“
„Niemand, der meine Spiele spielt, schert sich auch nur im Geringsten darum, ob ich an der Einführungsparty teilnehme oder nicht.“
Da könnte er nicht ganz unrecht haben. „Das ist wirklich keine gute Entscheidung.“
„Aus meiner Sicht ist es das schon. Ich treffe jetzt die Entscheidungen, die ich schon längst hätte treffen sollen.“
Was sollte sie dazu sagen? „Also gut, aber halte dich morgen nicht unnötig auf. Bleib einfach so lange, bis er in seinem Klassenzimmer ist, und dann fahr los.“
„Ich dachte doch aber, dass die Eltern während der ersten zwei Stunden oder so anwesend sind.“
„Das stimmt schon.“
„Dann werde ich mitkommen.“
„Du bist wirklich ein Sturkopf.“
„Wenn du damit sagen willst, dass ich nicht aufgebe, dann hast du recht. Das werde ich nicht. Ich vermisse dich noch immer, Jess. Und ich liebe dich. Daran hat sich nichts geändert.“
Sie hielt das Telefon fest umklammert. Zauberworte. Worte, nach denen sie sich verzweifelt gesehnt hatte. Aber konnte sie auch daran glauben? Ihnen trauen? Ihm vertrauen? „Matt …“
„Ich weiß“, sagte er. „Du willst, dass ich das lasse. Nur, das werde ich nicht tun. Ich werde nicht damit aufhören, dir zu sagen, was ich empfinde. Ich will, dass wir zusammen sind, wie eine Familie. Ich werde so lange warten wie nötig, so lange, bis du bereit bist, mir eine weitere Chance zu geben.“
„Und wenn das niemals geschieht?“, fragte sie mit einer Stimme, die nur noch ein Flüstern war.
„Dann werde ich sehr viel Zeit damit verbringen, dich zu vermissen. Wir sehen
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