Susan Mallery - Bakery Sister - 03
an den Tisch setzten.
Noch bevor Paula anschließend ihre Geschenke aufmachte, nahm Bill Jesse beiseite.
„Wie geht es dir?“, fragte er.
„Besser.“
„Tut es noch weh?“
Sie zuckte die Schultern. Niemand wollte die Wahrheit hören, sie wollte nicht damit leben, aber entfliehen konnte sie ihr auch nicht.
Er legte ihr eine Hand auf den Arm. „Ich weiß nicht, ob das jetzt der richtige Zeitpunkt ist oder nicht, aber ich werde Paula heute Abend, wenn ich mit ihr essen gehe, fragen, ob sie mich heiraten will.“
Jesse lachte. „Im Ernst? Das ging aber schnell.“
Er wirkte zugleich erfreut und auch irgendwie ärgerlich. „Ich wusste, dass sie die Richtige ist, in dem Moment, als ich ihr begegnet bin. Wir sind alt genug, um zu wissen, was wir wollen, und das ist zusammen zu sein. Ich habe mit Matt darüber gesprochen. Nicht gerade, um ihn um seine Erlaubnis zu bitten, aber ich wollte ihn von meiner Absicht in Kenntnis setzen.“
„Was hat er gesagt?“
„Dass er sich für uns beide freut.“ Bill drückte ihren Arm. „Ich werde die Bar verkaufen. Paula und ich haben uns überlegt, ein großes Wohnmobil anzuschaffen und damit dann ein paar Jahre lang im Land herumzureisen. Alle zwei Monate oder so werden wir hierher zurückkommen, um dich und Gabe zu besuchen. Wenn wir dann alles gesehen haben, was wir sehen wollen, werden wir uns hier auf Dauer niederlassen.“
Jesse wollte gar nicht daran denken, wie es sein würde, wenn sie weg waren. Dann erinnerte sie sich aber daran, dass es schließlich ihre Freunde waren und sie natürlich wollte, dass sie glücklich würden.
„Davon habe ich Matt erzählt“, fuhr Bill fort. „Er möchte das Haus zurückkaufen und es dir schenken. Damit du immer etwas Eigenes hast. Paula und ich würden uns später gemeinsam etwas anderes kaufen.“
Sie wusste nicht, was sie davon halten sollte. „Er kann mir doch kein Haus kaufen.“ Das Armband war doch schon viel zu viel.
„Es geht ihm doch darum, es wiedergutzumachen. Er will für dich und Gabe sorgen.“
Jesse konnte es nicht fassen. „Er hat dich also rumgekriegt?“
„Dazu musste er mich nicht rumkriegen. Er hat einen Fehler gemacht, und es wird noch lange dauern, bevor ich ihm traue, was dein Herz angeht. Aber das bedeutet schließlich nicht, dass er nicht versuchen kann, das Richtige zu tun.“
Ging es ihm denn wirklich darum, das Richtige zu tun, oder war das alles nur Show? „Ich kann ihm einfach nicht mehr glauben“, flüsterte sie. „Ich … brauche einfach mal einen Moment.“
Sie schob ihn beiseite und ging nach draußen.
Die Luft war ruhig, und es war warm. Noch war Sommer, aber bald schon würden die Tage kürzer werden und der Herbst heraufziehen. Gabe war bereits in der Vorschule angemeldet. Die Zeit schritt fort, gleichgültig, wie sehr sie sich auch wünschen mochte, sie zurückzudrehen.
Hinter sich hörte sie Schritte, und gleich darauf legten sich kräftige Hände auf ihre Schultern.
„Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Matt.
Er ist so nah, dachte sie sehnsüchtig. Alles, was sie tun musste, war nachzugeben, und schon würde sie sich an ihm anlehnen können. Einfach zulassen, dass er es übernahm, ihr Leben zu organisieren. Der Gedanke war verlockend und gleichzeitig sehr dumm.
„Bill hat mir gesagt, dass er Paula bitten wird, ihn zu heiraten“, sagte sie.
„Du stehst doch nicht deswegen hier draußen. Du bist aufgebracht wegen der Sache mit dem Haus.“
Sie drehte sich um, weil sie ihn ansehen wollte. Dabei fielen seine Hände an den Seiten herunter, und verzweifelt wünschte sie sich, sie wieder auf sich fühlen zu können. „Das kannst du nicht machen. Du kannst mir nicht Dinge kaufen und erwarten, dass damit wieder alles in Ordnung ist. Das ist es nicht.“
„Ich möchte nur, dass du versorgt bist. Meine Mom wird das Haus verkaufen wollen, und du brauchst einen Platz zum Wohnen. Schließlich ist es ja nicht so, dass du zu mir ziehen willst.“
Nein, das hatte sie wahrhaftig nicht vor. „Matt“, begann sie.
„Ich werde das Haus auf Gabe eintragen lassen, wenn dich das beruhigt“, unterbrach er sie. „Es kann treuhänderisch verwaltet werden, bis er fünfundzwanzig ist. Ich will, dass du immer weißt, wohin du gehen kannst.“ Er legte eine Hand an ihre Wange. „Ich kann nicht ungeschehen machen, was ich getan habe, aber ich werde tun, was immer ich tun muss, um mich dir zu beweisen. Alles, was ich von dir brauche, ist eine Chance. Du liebst mich noch immer.
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