Susan Mallery - Bakery Sister - 03
beide gerne esst. Ich habe es so vermisst, wieder einmal nicht nur für mich allein zu kochen.“
Ein schöner Platz zum Wohnen und jemand, der das Kochen übernahm? Jesse schien es wie ein kleines Eckchen vom Himmel zu sein. Und Paula war ein Engel, mit dem sie nun gar nicht gerechnet hatte.
4. KAPITEL
M att stand vor dem großen Fenster und sah hinaus. Er war noch immer wütend und bebte vor Zorn, obwohl er sich nach Kräften bemühte, seine Stimme unter Kontrolle zu halten. Nicht, dass sein Anwalt sich davon täuschen ließ.
„Das ist jetzt nicht der Zeitpunkt, Entscheidungen zu treffen“, meinte Heath. „Wart ein paar Tage ab, vielleicht auch ein paar Wochen. Da wird sich nichts ändern und du wirst Gelegenheit haben, dich zu beruhigen.“
„Wärst du an meiner Stelle etwa nicht wütend?“, fragte Matt mit einem Blick über die Schulter.
Heath setzte sich auf den Rand seines Schreibtischs. „Ich wäre mehr als stocksauer“, räumte er ein. „Dir nichts davon zu sagen, dass sie schwanger ist, und sich dann einfach davonzumachen, ist unverzeihlich. Dafür können wir sie zivilrechtlich verklagen.“
Das wird nicht gehen, dachte Matt bitter. Vor allem deshalb, weil Jesse ihm ja gesagt hatte, dass sie schwanger war. Nur hatte er ihr nicht geglaubt. Oder genauer gesagt, er hatte ihr nicht abgenommen, dass das Baby von ihm war, was ja ungefähr auf dasselbe hinauslief.
Über die Vergangenheit wollte er nicht nachdenken. Das war eine andere Zeit, und heute war er ein anderer Mensch, beherrschter und fähiger. Niemand mehr, der sich von seinen Gefühlen leiten ließ. Er hatte seine Lektion auf die harte Tour gelernt und würde dieselben Fehler nicht noch einmal machen. Nur weil er der Vater des Kindes war, änderte das noch lange nichts an der Tatsache, dass sie mit einem anderen Mann geschlafen hatte.
„Ich will sie fertigmachen“, sagte er ruhig. „Fang mit einer gründlichen Ermittlung an. Ich will alles über die letzten fünf Jahre wissen. Wo sie gewohnt hat, was sie gemacht hat, mit wem sie geschlafen hat, mit wem sie geredet hat. Alles. Sie ist immer mit vielen Männern ins Bett gegangen, daran dürfte sich nichts geändert haben. Vielleicht gibt es ja auch noch etwas anderes.“
Heath nickte. „Wenn es etwas gibt, werden wir es herausfinden und gegen sie verwenden.“
Das wird nicht reichen, dachte Matt. Ich will mehr. Er wollte sie bluten sehen, am Boden zerstört. Er wollte, dass sie alles verlor, und wissen, dass er es war, der es ihr genommen hatte. Er wollte Rache.
„Es gibt ein Dutzend Möglichkeiten, ihr das Leben schwerzumachen“, fuhr Heath fort. „Gleiches Mitspracherecht bei allen Entscheidungen, eine einstweilige Verfügung, die es ihr untersagt, Seattle zu verlassen. Das schwere Geschütz ist dann die Sorgerechtsklage.“
Ihr den Jungen nehmen. Matt erwog diese Möglichkeit und stellte sich vor, wie sie darauf reagieren würde. „Tu es“, sagte er.
Heath räusperte sich. „Du bist dir aber im Klaren darüber, dass du dann nicht nur den Fall, sondern auch das Kind gewinnst.“
Eine abstrakte Vorstellung für Matt. „Damit werde ich mich befassen, wenn es so weit ist.“ Sollte er Hilfe brauchen, würde er eben jemanden einstellen. Kindermädchen und Internate gab es schließlich nicht ohne Grund.
„Tu es“, wiederholte er. „Bereite den Antrag auf das Sorgerecht vor, aber lass ihn ihr noch nicht zustellen, bis ich es dir sage. Ich will sehen, wie sich das Ganze weiterentwickelt.“
Es gab verschiedene Möglichkeiten, die er noch ausloten wollte. Er hatte Geduld und musste ja auch nicht gleich vorpreschen. Er konnte warten und sich in Ruhe überlegen, wie er seine Karten am besten ausspielte. Die beste Art, sie zu verletzen, und die beste Art, zu gewinnen.
Nicole hielt die Tür auf, während Claire ihre beiden Kinder auf dem Weg zum Haus an der Hand führte. Dann begrüßte sie erst den vierjährigen Robby und die zweijährige Mirabella, ehe sie sich an ihre Schwester wandte.
„Du wirkst so wunderbar ausgeruht“, brummelte Nicole, als sie sich umarmten.
„Das warst du auch, bevor die Zwillinge kamen, und in ein paar Monaten wird es wieder so sein.“ Claire lächelte. „Eigentlich siehst du doch ganz gut aus.“
„Gestern Nachmittag, als Eric bei einem Freund zum Spielen war, konnte ich etwas schlafen.“
„Und die Zwillinge finden langsam einen Rhythmus?“
„Kann man sagen.“
Nicole wartete, bis sie im Wohnzimmer saßen. Robby und Eric stürzten
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