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Susan Mallery - Bakery Sister - 03

Susan Mallery - Bakery Sister - 03

Titel: Susan Mallery - Bakery Sister - 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frisch verheiratet
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als das Handy klingelte. Auf dem Display erkannte sie die 206-Ortsvorwahl, was bedeutete, dass der Anruf aus Seattle kam, und dann eine Nummer, die ihr nichts sagte.
    „Hallo?“
    „Jesse? Ich bin’s, Matt. Ich würde gern meinen Sohn kennenlernen.“
    Ihr Herz fiel in Galopp, während sich ihre Kehle zusammenschnürte. Einfach so, dachte sie und versuchte, nicht in Panik auszubrechen. Keine Einleitung oder irgendwelcher Small Talk. Er kam gleich zur Sache.
    „Das würde er auch gern“, antwortete sie und hoffte, dass sie dabei locker und entspannt klang. Sie wusste, dass Matt sein Büro in Bellevue hatte, und erinnerte sich an ein großes McDonald’s in der Gegend, in dem es auch eine Spielecke gab. Mit Sachen, die Gabe Spaß machten, in greifbarer Nähe würde die Begegnung relaxter verlaufen. Zumindest war das die Theorie. „Was hältst du von einem Burger mit Fritten?“
    „An Essen bin ich nicht interessiert.“
    Offensichtlich ist er auch nicht daran interessiert, freundlich zu sein, dachte sie. Sie nannte ihm den Ort, und sie einigten sich auf zwei Uhr nachmittags. Nachdem sie aufgelegt hatten, warf sie einen Blick auf die Uhr. Es waren noch drei Stunden bis zu ihrem Treffen, was ihr viel zu viel Zeit gab, panisch und zwanghaft zu werden.
    Zwei Stunden und fünfundvierzig Minuten später rollte Jesse auf den Parkplatz vor dem McDonald’s und sandte die wärmsten Schwingungen zu dem Menschen aus, der irgendwann beschlössen hatte, dass es eine gute Idee wäre, einen Schnellimbiss mit einer großen Spielecke auszustatten. Mütter im ganzen Land, ja vielleicht sogar auf der ganzen Welt, hatten von der Möglichkeit profitiert, mit ihren Kindern außer Haus eine sichere Spielzone aufsuchen zu können, wo auch noch für Koffein und Pommes frites gesorgt war. Was könnte es Besseres geben?
    Gabe warf sich buchstäblich aus seinem Autositz. „Ist er hier? Ist er hier?“
    „Ich weiß nicht“, sagte Jesse, die beinahe ebenso aufgeregt war wie ihr Sohn, wenn auch aus ganz anderen Gründen. Matt war der einzige Mann, den sie je geliebt hatte. Ihre Begegnung neulich war scheußlich und schwierig gewesen. Sie hoffte, dass es diesmal besser laufen würde.
    Aus diesem Grund hatte sie auch dem Bedürfnis widerstanden, sich vierhundert Mal umzuziehen. Nicht, dass sie überhaupt irgendwelche besonders tollen Klamotten besaß. Ihre Welt bestand aus Jeans und, je nach Saison, T-Shirts oder Sweatshirts. Wenn sie, sagen wir mal, die Milch gekauft hatte, war kein Geld mehr übrig, um ihren Schrank mit irgendwelchen Designerstücken zu füllen. Sie musste sich mit Sachen bescheiden, die heruntergesetzt waren oder, sofern sie sich noch in einem guten Zustand befanden, aus dem Secondhandladen stammten. Aber unabhängig davon ging es bei diesem Treffen auch nicht um sie. Es ging darum, dass Gabe seinen Vater zum ersten Mal sah.
    Sie betraten den McDonald’s, und schon auf den ersten Blick hatte sie Matt entdeckt – er war der einzige Mann, der einen Anzug trug. Er stand auf und sah ihnen entgegen.
    Gott, was sieht er gut aus, dachte sie beim Anblick seiner gemeißelten Gesichtszüge und seiner dunklen Augen. Er strahlte so viel Selbstsicherheit und Energie aus, dass die meisten Frauen ihn wohl unwiderstehlich fanden. Sie aber kannte eine Seite an diesem Mann, die andere nicht sahen. Sie wusste, was ihn zum Lachen brachte, was ihn sauer machte, wie er sich gerne küssen und berühren ließ und wie sie ihn buchstäblich in die Knie zwang, wenn sie …
    Oder besser, ich habe es einmal gewusst, mahnte sie sich und kämpfte gegen das Bedürfnis an, ihn zu berühren, sich von ihm umarmen und festhalten zu lassen. Er war der einzige Mensch auf Erden, der es geschafft hatte, dass sie sich sicher fühlte. Fünf Jahre war eine lange Zeit, in der sie dieses Gefühl vermisst hatte, aber auch das musste sie überwinden. Dieser Matt hier war ein Fremder für sie. Sie kannte ihn nicht mehr. Das durfte sie nicht vergessen.
    Er würdigte sie kaum eines Blickes, konzentrierte seine ganze Aufmerksamkeit stattdessen auf seinen Sohn. Gabe ging auf ihn zu und lächelte.
    „Bist du mein Daddy?“
    „Ja“, gab Matt ihm Antwort.
    Aber er sprach ohne Gefühl, ohne zu lächeln und ohne sich zu ihm hinunterzubeugen. Ihr Sohn trat einen Schritt zurück und verzog das Gesicht.
    „Bist du dir sicher?“
    „Ja.“ Dann wandte Matt sich an sie. „Wir werden einen DNA-Test machen lassen.“
    „Sicher.“ Das hatte sie ihm doch schon längst

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