Susan Mallery - Buchanan - 01
einlässt.“
Naomi ging in die Küche zurück. Penny blieb sprachlos und verärgert zurück.
Sie war nicht geflüchtet. Cal hatte sich gefühlsmäßig von ihr distanziert, lange bevor sie ausgezogen war. Die Probleme, die es in ihrer Ehe gegeben hatte, waren nicht durch sie entstanden. Oder?
Als sie zur Tür ging, sagte ihre innere Stimme ihr, dass immer zwei dazugehörten, wenn eine Beziehung gelang oder zerbrach. Dass kein Mensch ausschließlich recht oder unrecht hatte. Dass vielleicht, nur vielleicht, auch sie selbst eine Mitschuld daran hatte, was schiefgegangen war.
Dani hasste alles an Glorias Büro. Die Größe, das kalte Weiß überall. Wenn sie hier war, fühlte sie sich immer wie eine Schülerin, die zum Direktor zitiert wurde, auch wenn sie selbst um das Gespräch gebeten hatte.
Es war Samstagabend, und die meisten Leute waren um halb acht zu Hause bei ihrer Familie oder trafen sich mit Freunden. Gloria war im Büro, und wenn Dani sie sprechen wollte, musste sie sich dorthin begeben.
„Sie können jetzt hinein“, sagte Glorias Sekretärin und hielt ihr die Tür zum Arbeitszimmer auf.
Dani lächelte die Frau an, die eine von zwei Sekretärinnen war, die Gloria beschäftigte. Bei ihren Arbeitszeiten war eine Assistentin einfach nicht genug.
„Guten Abend, Dani“, sagte Gloria, die an ihrem sehr großen, sehr weißen Schreibtisch saß. „Wie nett von dir, dass du um ein Gespräch gebeten hast.“
Gloria stand weder auf, um ihr die Hand zu schütteln, noch um sie zu umarmen. Nicht im Büro. Hier war alles streng professionell. Hier waren sie nie eine Familie.
„Ich war so frei und habe mir die Umsätze des ‚Burger Heaven‘ angesehen“, fuhr Gloria fort und deutete auf den Sessel ihr gegenüber. „Sie sehen gut aus. Deshalb glaube ich nicht, dass es diesbezüglich ein Problem gibt, oder?“
„Nein.“
Dani hatte sich sorgfältig gekleidet. Sie trug einen Hosenanzug und eine Seidenbluse und hielt sich sehr gerade, als sie auf der Sesselkante Platz nahm.
„Das ‚Burger Heaven‘ läuft gut“, sagte sie. „Aus diesem Grund wollte ich dich sprechen. Ich habe meine Zeit dort abgedient. Es gibt nichts, was ich dort noch lernen könnte, und ich bin bereit für eine Beförderung.“
Gloria seufzte. „Das hast du mir doch schon mitgeteilt, Dani. Mehrere Male. Egal, wie sehr ich dir davon abgeraten habe – du bestehst immer wieder darauf, befördert zu werden? Warum nur?“
„Weil ich die Chance verdient habe, mich in einer anderen Position zu beweisen.“ Sie schluckte. Dann nahm sie sich zusammen. „Ich will entweder innerhalb der Firma Karriere machen oder ich kündige.“
Gloria zeigte keinerlei Reaktion, keine Regung, nicht einmal eine Wimper zuckte. Sie betrachtete Dani eine Zeit lang, dann sagte sie: „Ich werde deine Drohungen nicht tolerieren, kleines Fräulein.“
„Ich drohe dir nicht, ich stelle nur etwas fest. Aufgrund meiner Ausbildung und auch meiner Erfahrung kann ich mehr Verantwortung übernehmen. Es geht hier um mein Berufsleben, und ich weigere mich, es als Geschäftsführerin im ‚Burger Heaven‘ zu verbringen. Wenn du mir keine Chance gibst, finde ich ein Unternehmen, das es tut.“
„Ich bezweifle, dass du viele finden wirst“, sagte Gloria und rümpfte die Nase.
Dani ließ sich nicht anmerken, wie weh ihr die Kränkung tat. Damit, dass es übel werden würde, hatte sie gerechnet. Es galt, sich in Erinnerung zu rufen, warum sie hier war, und beim Thema zu bleiben.
„Ich muss dir widersprechen“, sagte sie. „Meine Berufserfahrung und meine Leistungen sprechen für sich. Es wird keine Schwierigkeit darstellen, einen Job zu finden, der anspruchsvoller ist. Wir beide wissen das. Was ist also dein Problem mit mir? Warum behandelst du mich immer, als wäre ich zweitklassig? Ist es deshalb, weil ich eine Frau bin? Das kann ich von dir nicht glauben. Du bist selbst eine Frau, und schau, was du geleistet hast.“
„Du hast recht“, sagte Gloria mit einem Anflug von Ärger. „ Ich habe dieses Unternehmen groß gemacht. Der Erfolg ist mein Verdienst. Wie kannst du es wagen, mit deiner dummen Bitte zu mir zu kommen …“
„Sie ist nicht dumm. Sie ist vernünftig. Du hast niemanden so klein gehalten wie mich. Also – warum?“
Als ihre Großmutter sich zu ihr beugte, schien die Raumtemperatur um zehn Grad zu sinken. „Sei vorsichtig“, sagte sie mit leiser Stimme. „Ich glaube nicht, dass du bereit bist, die Wahrheit zu erfahren.“
„Ich denke,
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