Susan Mallery - Buchanan - 01
die sie von mir hatten, war nie so, wie ich geglaubt habe. Aber ich bin nie auf die Idee gekommen, sie danach zu fragen. Wahrscheinlich wollte ich nicht, dass sich meine schlimmsten Ängste bestätigen. Ich habe einfach Vermutungen darüber angestellt, wie sie über mich denken könnten.“
„Du weißt, was das angeblich bedeutet.“
Sie kräuselte die Nase. „Ich tue so, als hättest du das nicht gesagt. Die Frage ist, worin habe ich mich noch getäuscht?“
„Vielleicht in nichts.“
Oder vielleicht in allem. Sie war sich so sicher gewesen, dass es das Richtige gewesen war, Cal zu verlassen. Sie war sich so sicher gewesen, ihn genau zu kennen. Nun merkte sie langsam, dass sie niemanden genau kannte.
„Bin ich aus unserer Ehe geflüchtet?“, fragte sie.
Er zuckte die Achseln. „Dafür hatte es Gründe gegeben. Aber fest steht, dass ich dich nicht zurückgeholt habe. Es gab damals so viele Probleme, Penny. Wir waren beide ziemlich verwirrt. Ich hätte dir von Lindsey erzählen sollen.
Sie überlegte. „Darüber Bescheid zu wissen, hätte einen großen Unterschied gemacht.“
„Aber hätte es am Ergebnis etwas geändert? Damals konnte ich mir nicht vorstellen, jemals bereit für ein weiteres Kind zu sein.“
Und jetzt? Einerseits wusste sie, dass er ein anderer Mensch geworden war. Er hatte sich verändert und war reifer geworden. Andererseits hatte er zugegeben, sie während ihrer Ehe nie wirklich geliebt zu haben.
„Es schien, als hätten wir keine gemeinsame Basis gefunden“, sagte er. „Ich wollte dich beschützen. Du dachtest, du würdest es nicht brauchen, und hast mein Verhalten so aufgefasst, als würde ich dir absichtlich deine Träume zerstören.“
„Weil du mir nicht geholfen hast, den Job im ‚Buchanan’s‘ zu bekommen.“
„Diese Angelegenheit tut mir leid“, sagte er.
„Es ist schon in Ordnung. Ich verstehe jetzt, warum du so gehandelt hast.“
„Aber damals hast du es nicht verstanden. Ich habe dir wehgetan, und das wollte ich nie. Entschuldige bitte.“
Sie hatte ihm offensichtlich viel bedeutet. Warum aber war es keine Liebe gewesen? Hatte er Angst gehabt?
Ihr Herz zog sich zusammen und tat ihr in der Brust weh. „Mir tut es auch leid“, flüsterte sie.
Sie beide hatten so viel gehabt und es verloren. Wenn sie nur damals miteinander hätten reden können.
Oder war es so gekommen, wie es hatte kommen sollen? Hatten sie die Chance gebraucht, sich zu ändern und reifer zu werden, um einander zu diesem Zeitpunkt wieder zu begegnen?
Naomi steckte ihren Kopf ins Büro. „Tut mir leid, wenn ich störe, aber die Küche brennt.“
Penny sprang auf die Beine. „Du machst Witze, oder?“
„Eigentlich nicht.“
Cal folgte ihr in die Küche. Sie war voller Rauch.
„Nur ein bisschen Öl“, sagte Edouard und wedelte mit der Hand durch die Luft. „Schon vorbei.“
Der Drucker erwachte zum Leben und spuckte ein paar neue Bestellungen aus.
„Können wir wieder weiterarbeiten?“, fragte Penny. „Ist das möglich, oder muss ich jemandem in den Hintern treten?“
„Wir sind schon brav“, sagte Edouard.
Cals Handy läutete. Er klappte es auf. „Hallo?“
Penny ging zum Herd, um den Schaden zu begutachten. Eine der Pfannen war verzogen und zwei Menüs im Eimer, aber das Feuer war aus, und die Lüftung machte dem Rauch kurzen Prozess.
„Waren diese Menüs für zwei verschiedene Tische?“
Bestimmt war es so. Wenn etwas Derartiges passierte, war es immer so – aber hoffen würde man wohl noch dürfen.
Naomi bestätigte die Befürchtung.
„Mach ihnen Beine, sie sollen zu kochen anfangen“, rief Penny. „Diese Gäste haben jetzt oberste Priorität.“
Als sie sich umdrehte, weil sie etwas zu Edouard sagen wollte, bemerkte sie, wie Cal gerade sein Telefonat beendete.
„Was ist passiert?“, fragte sie. Er wirkte besorgt. „Ist mit Lindsey alles in Ordnung?“
„Hm? Oh, ihr geht es gut. Dani war dran. Ich soll nach der Arbeit bei ihr vorbeikommen. Irgendetwas ist vorgefallen. Sie klang traurig, wollte aber nicht sagen, was los ist.“
Einer der Kellner kam in die Küche. „Ähm, Penny? Ihre Familie ist am Gehen. Sie möchten sich gerne verabschieden.“
Cal legte seine Hand auf ihren Arm. „Im Moment können wir nichts tun. Ich gebe Bescheid, wenn ich mich auf den Weg mache, dann fahren wir gemeinsam zu dir nach Hause.“
„Nein. Ich denke, es ist eine Familienangelegenheit. Ich bleibe hier, bis du mit ihr geredet hast. Dann rufst du mich an und
Weitere Kostenlose Bücher