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Susan Mallery - Buchanan - 01

Susan Mallery - Buchanan - 01

Titel: Susan Mallery - Buchanan - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: biete Liebe Suche Köchin
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aufgebracht?“
    Cal starrte seinen Bruder ungläubig an. Er konnte nicht glauben, was er gerade gehört hatte.
    „Du weißt es?“, fragte er. Seine Stimme war rau vor Schrecken.
    Reid nickte.
    Es war siebzehn Jahre her, und Cal hatte nie jemandem von seiner Tochter erzählt. Gloria hatte es gewusst – sie wusste immer alles. Im Gegensatz zu seiner Highschool-Freundin, für die es eine Erleichterung gewesen war, das Kind zur Adoption freizugeben, hatte Cal mehr für seine Tochter gewollt. Er hätte sich gern selbst um sie gekümmert. Aber es war sein Abschlussjahr an der Schule gewesen, und es hatte keine Möglichkeit bestanden, für ein Kind finanziell aufzukommen, geschweige denn es großzuziehen.
    Dann hatte Gloria ein Angebot gemacht. Cal könne das Kind behalten, doch sie, Gloria, würde die Kleine großziehen.
    Alles in ihm hatte dagegen rebelliert. Doch sie hatte ihn in Zugzwang gebracht, und er hatte der Adoption schließlich zugestimmt.
    Er erinnerte sich noch, wie er die Papiere unterschrieben hatte. Wie falsch ihm alles erschienen war. Es war zwei Wochen vor seinem achtzehnten Geburtstag gewesen – zu alt, um zu weinen, aber ihm war danach zumute gewesen. Am liebsten hätte er das Baby genommen und wäre davongelaufen. Nur weil die Adoptiveltern so freundlich gewesen waren, hatte er es fertiggebracht, Lindsey herzugeben.
    „Wie hast du von ihr erfahren?“, fragte Cal. „Niemand wusste es.“
    „Vielleicht hätte es so sein sollen, aber Walker und ich wussten es beide. Wir haben gehört, als du dich deswegen mit Gloria gestritten hast. Ich glaube nicht, dass Dani es weiß. Sie war noch ziemlich klein.“
    „Ihr habt nie etwas gesagt.“
    „Warum sollten wir? Es war deine Entscheidung. Walker und ich haben darüber geredet, was wir an deiner Stelle getan hätten. Wir waren uns einig, dass wir beide das Kind ohne zu zögern zur Adoption freigegeben hätten.“
    „Das sagt sich leicht, wenn es einem nicht selbst passiert.“
    „Vielleicht.“ Reid zuckte die Achseln. „Dann war es vorbei, und wir haben angenommen, dass es dein Geheimnis bleiben sollte. Wir dachten, dass du wüsstest, wo du uns findest, wenn du darüber reden wolltest.“
    Reid schien ziemlich gelassen, aber Cal fragte sich, ob nicht mehr dahinter steckte. Ein Gefühl des Verrats, weil er seinen Brüdern bei einer so großen Entscheidung nicht vertraut hatte.
    „Ich war der Älteste“, sagte er unsicher.
    „Richtig. Du hast ein gutes Beispiel gegeben. Sag deinen jüngeren Brüdern nicht, dass du deine Freundin geschwängert hast. Das haben wir verstanden. Aus uns wurden Vorzeigejungs für Safer Sex. Mach dir keine Sorgen, großer Bruder. Deine Erfahrung war uns eine Lehre.“
    Cal vermutete, dass etwas Wahres dran war.
    „Wie alt ist sie jetzt? Fünfzehn? Sechzehn?“, fragte Reid.
    „Siebzehn. Sie ist in ihrem Abschlussjahr an der Highschool.“
    „Bist du in Kontakt mit der Familie?“
    „Mit den Eltern. Sie schicken mir ein paar Mal im Jahr Fotos und Briefe. Lindsey weiß, dass sie adoptiert ist, hat aber kein Interesse an ihren leiblichen Eltern. Ihre Mutter kümmert das nicht.“ Alison hatte ihren Abschluss gemacht und war zurück in den Osten gezogen. Cal hatte nie mehr von ihr gehört und nahm an, dass von ihrer Seite keinerlei Interesse an dem Kind bestand, das sie aufgegeben hatte.
    „Du hast mir immer leidgetan“, sagte Reid. „Du wolltest sie nicht weggeben.“
    Jetzt war es Cal, der die Achseln zuckte. „Ich wusste nicht, wie ich mich um sie hätte kümmern können.“
    „Du hast das Richtige getan. Wie immer. Es war höllisch, diese Charaktereigenschaft ständig unter die Nase gerieben zu bekommen.“
    „Danke, dass du es mir nicht übel genommen hast.“
    „Kein Problem. Aber jetzt geht es um Folgendes: Vielleicht ist es Zeit, das Richtige für Penny zu tun. Sie ist nicht schwanger geworden, um dich durcheinander zu bringen.“
    „Ich bin sicher, sie empfindet es als einen zusätzlichen Spaß.“
    „Möglich. Aber sie will das Kind. Das solltest du respektieren und sie in Ruhe lassen.“
    Sein Bruder hatte nicht unrecht. „Ich denke darüber nach.“
    „Mach das. Willst du ein Bier?“
    „Nein, danke. Ich muss zurück ins Restaurant.“
    Er streckte die Hand aus, und Reid schlug ein.
    „Lass dich nicht unterkriegen, großer Bruder“, sagte Reid. „Es ist nicht dein Kind. Du brauchst diesmal nicht ins Schwitzen zu geraten.“
    „Ja. Danke.“
    Cal verließ das Büro und ging zum Vorderausgang.

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