Susan Mallery - Buchanan - 01
aufgemacht. Der Betrieb geht gleich los.“ „Ach? Du meintest doch, du hättest einen Plan. Setz ihn um.“ Dann drehte er sich um und ging.
Cal fuhr los, ohne nachzudenken. Er war nicht überrascht, als er sich plötzlich vor Reids Lokal befand. Er warf seine Autoschlüssel dem Parkplatzwächter zu, dann marschierte er in die überfüllte Bar.
Was zum Teufel war los? Penny schwanger? Er wusste, dass sie Kinder wollte – sie hatte das oft genug deutlich gemacht. Aber jetzt?
Er entdeckte seinen Bruder hinter der Bar und winkte ihn zu sich. Reid wechselte ein paar Worte mit der Kellnerin, die mit ihm hinter der Bar bediente, dann ging er zu Cal.
„Was ist los?“, fragte er.
Statt einer Antwort stürmte Cal in Reids Büro. Nachdem sein Bruder nachgekommen war, schloss er die Tür.
„Du wusstest von dem Kind.“ Es war eine Feststellung, keine Frage.
Reid wirkte erstaunlich unbekümmert. „Sie hat es dir also endlich gesagt, nicht wahr? Ich habe sie gewarnt, dass du es nicht gut aufnehmen würdest. Sieht so aus, als hätte ich mich nicht getäuscht.“
„Nicht gut aufgenommen? Du hast recht, das habe ich tatsächlich nicht. Was zum Teufel ist passiert? Hast du es unterstützt?“
Reid runzelte die Stirn. „He, mal langsam. Was geht es dich an, dass Penny schwanger ist? Du hast sie vor langer Zeit gehen lassen.“
„Das hat nichts damit zu tun.“ Es war ihm egal, mit wem seine Exfrau schlief oder was sie in ihrem Privatleben machte. Er war nur wütend, dass sie losgezogen war und sich ein Kind hatte machen lassen.
Reid lehnte sich an die Kante seines unordentlichen Schreibtischs. „Schau, es ist keine große Sache. Penny hatte schon seit Langem vor, ein Kind zu bekommen. Sie wollte immer eine Familie.“
Cal wusste genau, wie lange sie es bereits vorhatte. Er musste nicht einmal die Augen schließen, um sie vor sich zu sehen, wie sie sich auf der Couch an ihn geschmiegt, ihre Hand auf seinen Oberschenkel gelegt und geflüstert hatte: ‚Lass es uns noch einmal versuchen, Cal. Lass uns ein Kind machen.‘“
„Sie ist dreißig geworden und ihr wurde bewusst, dass es an der Zeit wäre“, fuhr Reid fort.
Cal packte ihn am Kragen. „Warst du es? Hast du mit ihr geschlafen?“
Sein normalerweise gelassener Bruder erstarrte sofort. Reid packte Cals Hand so fest, das es sowohl eine Strafe als auch eine Drohung war.
„Ich gebe dir genau zehn Sekunden, um das zurückzunehmen, sonst wische ich mit dir den Boden auf“, knurrte Reid.
„Wie kommst du darauf, dass du das kannst?“
Die beiden Männer warfen sich zornige Blicke zu. Reid gab als Erster nach. Er ließ Cal los und nahm beide Hände hoch.
„Niemand hat mit Penny geschlafen“, sagte Reid. „So war es nicht.“
Cal ließ ihn los. „Wie meinst du das?“
„Es gibt keinen Kerl. Penny war bei einer Samenbank. Du weißt schon, einer aus Spalte A, einer aus Spalte B. Sie hat den Samen aus einer Computerdatei. Verrückt, wenn du mich fragst, aber sie war anderer Meinung.“ Reid tippte ihm mit dem Finger an die Brust. „Warum wohl hat dir Penny von der künstlichen Befruchtung nicht selbst erzählt?“
Cal zuckte die Achseln.
Reid tippte ihm erneut auf die Brust. „Weil du ihr keine Gelegenheit gegeben hast, nicht wahr? Du hast voreilige Schlüsse gezogen. Verdammt, Cal, warum erwartest du von den Menschen immer das Schlechteste?“
„Das tue ich nicht.“
„Natürlich. Du bist ein wahrer Sonnenschein. Du solltest den Leuten vertrauen, dass sie das Richtige tun. Penny würde sich niemals mit einem Kerl einlassen, der ein Kind im Stich lässt, okay?“
Cal wich einen Schritt zurück. Er wusste nicht, was er sagen sollte. Irgendwie hatte Reid den Kern der Sache getroffen. Das war es, was Cal nicht ertrug – den Gedanken, dass ein Mann sein eigenes Kind verließ. Ein Erwachsener hatte die Wahl – eine Wahl, die er mit siebzehn nicht gehabt hatte.
„Du hast recht“, sagte Cal, „Gutes Argument. Ich, äh … danke für die Erklärung.“
Sein Bruder lehnte sich wieder an den Schreibtisch und verschränkte die Arme über der Brust. „Du bist ganz schön durch den Wind, weißt du das?“
„Als ob ich das nicht wüsste.“
„Wir alle sind es. Dank Gloria.“ Reid schüttelte den Kopf. „Die Dinge, die sie uns machen ließ. All die Drohungen. So viele verdammte Geheimnisse.“ Er sah Cal an. „Penny will dieses Kind. Sie wird eine gute Mutter sein.“
„Darum geht es nicht.“
„Nein? Bist du wegen Lindsey so
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