Susan Mallery - Buchanan - 01
Ich spreche aus eigener Erfahrung.“
Sein Blick fiel auf ihren Bauch. Ohne ihre weiße Jacke war ihr Zustand deutlich zu sehen. Sie war sich nicht sicher, ob er bemerkt hatte, dass ihre Brüste größer waren, aber ihm konnte auf keinen Fall die ausgeprägte Rundung ihres Bauches entgangen sein.
„Ich kann es ihr nicht sagen. Es würde ihr zu weh tun.“
„Es wird mehr wehtun, wenn sie es auf andere Weise erfährt.“
Er biss in ein Stück Fisch. Sie kannte den störrischen Zug um seinen Mund und seufzte. Sie würde ihn so lange bearbeiten, bis er nachgab.
„Ich verrate dir etwas“, sagt sie zu ihm. „Wenn wir über deine Familie reden, weiß ich meine eigene wieder viel mehr zu schätzen.“
„Wie geht es deinen Leuten?“
„Gut. Mein Dad arbeitet immer noch in der Verkaufsvertretung und lässt seine beiden Schwiegersöhne schwitzen, wem er sie übergibt.“
„Wissen sie Bescheid?“, fragte er und sah auf ihre Taille.
Sie legte eine Hand auf ihren Bauch. „Ja. Ich habe ihnen von dem Kind erzählt. Eigentlich habe ich mit ihnen darüber geredet, als ich vorhatte, schwanger zu werden. Mom wollte, dass ich warte, bis ich verheiratet bin, aber es gab keine große Debatte. Sie wissen mittlerweile, dass ich unkonventionell bin.“
„Weil du keine Hausfrau und Mutter wie Emily und Julie sein wolltest?“
Sie nickte. Ihre Schwestern hatten beide innerhalb von zwei Jahre nach dem Collegeabschluss geheiratet. Penny hatte nie verstanden, welchen Sinn es hatte, sich einen Mann zu angeln, sich dann zu Hause einzusperren und ein Kind nach dem anderen zu bekommen. Natürlich hatte sie auch nie geplant, eine alleinerziehende Mutter zu werden.
„Ich habe mich in einer Männerwelt behauptet“, sagte sie fröhlich. „Sobald sich die Schwangerschaft herumspricht, werden alle richtig nett zu mir sein. Und wenn nicht, habe ich Naomi, die mich beschützt.“
Er blickte sich im leeren Restaurant um. „Ist sie heute Nacht bei Reid?“
„Das ist anzunehmen. Ich bin sicher, sie treiben es sogar in diesem Moment wie die Karnickel.“
Cal schnitt eine Grimasse. „Hör auf damit. Dieses Bild möchte sich wohl keiner von uns vorstellen.“
Sie grinste. „Da hast du nicht unrecht. Naomi ist mehr auf Sex aus, als alle, die ich kenne.“
„Wem sagst du das. Als sie uns damals überrascht hat, war ich sicher, sie würde anbieten, sich zu uns zu gesellen.“
Penny lachte. „Ich kann mir vorstellen, dass sie das vielleicht getan hätte, wenn wir nicht verheiratet gewesen wären. Später hat sie mir gesagt, du seist nackt viel beeindruckender, als sie je geahnt hätte.“
„Großartig. Ich will es gar nicht hören.“
„Aber Naomi ist gewissermaßen eine Legende“, neckte sie ihn. „Möchtest du nicht wissen, warum so viel über sie getratscht wird?“
„Nein.“
„Aber Cal …“
Er funkelte sie an. „Ich habe kein Interesse daran, Sex mit deiner besten Freundin zu haben, klar?“
„Okay. Es entgeht dir etwas.“
„Wenn du Genaues wissen willst, frag Reid. Ich bin sicher, er erzählt es dir gern.“
„Nein danke.“ Penny genoss es, Cal mit Naomi aufzuziehen, aber in Wirklichkeit wollte sie nicht wissen, wie ihre Freundin im Bett war. Das wäre einfach zu bizarr.
„Wenn du schon nicht an Naomi interessiert bist“, sagte sie, „an wem bist du es dann?“
„Ist das eine Frage nach meinem Liebesleben?“
„Mhm.“ Sie glaubte nicht, dass es im Moment jemanden gab. Cal war nicht der Typ, der sie küsste, wenn er in einer Beziehung war.
„Ich mache diesbezüglich eine kreative Pause. Und du?“
„Du hast mit Reid geredet“, sagte sie. Sie wusste, dass es der einzige Ort war, wohin er verschwunden sein konnte, um Antworten zu bekommen. „Mehr gibt es nicht zu berichten.“
„Hast du dich deshalb zu einer künstlichen Befruchtung entschlossen?“
„Natürlich. Ich hatte es satt zu warten, bis Mr. Right auftaucht. Offenbar hatte sein Flug Verspätung, oder er hat versehentlich eine andere geheiratet.“
Cal hörte das nicht gern. Er war einmal dieser Mr. Right für sie gewesen. Selbstverständlich hatte sich das geändert, als ihre Ehe zerbrochen war.
„Ist es das, was du willst?“, fragte er. „Eine traditionelle Ehe?“
„Sicher. Eine alleinerziehende Mutter zu sein, war nie mein Lebensplan. Ich habe keine Angst, es allein nicht zu schaffen, aber ich wäre gern Teil eines größeren Ganzen gewesen. Ich kann es aber immer noch erreichen.“
Er zweifelte keine Sekunde daran.
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