Susan Mallery - Buchanan - 01
nur, dass du erwischt worden bist.“ Sie hörte, dass er ins Zimmer kam. „Mit einer Studentin, Hugh. Das ist so billig. Sogar für dich.“
„Es ist nicht so, wie du denkst.“
„Du hast keine Ahnung, was ich denke.“ Sie warf die Kleider in einen Karton und sah ihn wütend an. „Du weiß gar nichts über mich. Ich bin zornig. Du willst die Scheidung. Fein. Sollst du haben. Du hast dich persönlich entwickelt. Das kann ich akzeptieren. Was ich aber nicht akzeptieren kann, ist, dass du mit deinen Studentinnen herummachst. Gott weiß, mit wie vielen.“
„Werde nicht beleidigend.“
„Oh, natürlich. Weil es doch so edelmütig ist, mit nur einer von ihnen zu schlafen. Was für ein großartiger Mensch du bist. Wir sind alle sehr stolz auf dich.“ Sie ging zu ihm und schaute auf ihn hinunter. „Ich war für dich da, du Scheißkerl. Jeden Tag seit dem Moment, als du verletzt worden bist. Ich habe mein Leben für dich aufgegeben. Ich habe dich ermutigt, ich habe dich angefleht, weiterzuleben und dich mit allem, was ich bin, geliebt. Was ich von dir dafür erwartet habe, war, dass du mich genau so sehr liebst. Und wenn dir das nicht möglich gewesen wäre, hätte ich erwartet, dass du mich respektierst. Doch das hast du nicht.“
„Natürlich. Ich bin der Böse.“
Sie hätte am liebsten geschrien. „Inwiefern bin ich dabei an etwas schuld?“
„Ich wollte nur die Scheidung. Ist das ein Verbrechen?“
„Das ist es nicht, du Mistkerl. Du hast mich belogen und betrogen. Diese Studentin ist nicht die Erste. Ich bin fassungslos, was für ein niederträchtiger Mensch du bist.“
Er sah sie wütend an. „Nur weil ich im Rollstuhl sitze, erwartest du, dass ich ein Heiliger bin? Darf ich keine Schwächen haben wie andere Männer, weil ich kein richtiger Mann bin?“
In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie das Bedürfnis verspürt, einen Menschen zu schlagen. Aber der Impuls, eine Stehlampe zu nehmen und sie auf Hughs Kopf krachen zu lassen, war unglaublich stark.
„Ich erwarte von dir, ein anständiger Mensch zu sein, weil du verheiratet bist“, schrie sie. „Ich habe erwartet, dass du dein Eheversprechen ernst nimmst – in der Annahme, du hättest ein moralisches Empfinden und dir würde unsere Beziehung etwas bedeuten. Nicht alles dreht sich darum, dass du im Rollstuhl sitzt. Dass du ein Arschloch bist, hat überhaupt nichts mit deiner Behinderung zu tun. Du wärst eines, auch wenn du einen Marathon laufen könntest. Jetzt verschwinde von hier, damit ich meine Sachen fertig packen kann.“
„Dani …“
„Raus!“
16. KAPITEL
„Die Pilze riechen merkwürdig“,sagte Penny und presste ein sauberes Geschirrtuch auf ihren linken Ringfinger.
„Es sind Pilze“, erwiderte Naomi. „Sie müssen merkwürdig riechen. Musst du genäht werden?“
Penny überdrehte die Augen. „Befindet sich mein Finger noch an meiner Hand?“
„Ja. Wunderbar. Mach nur so weiter.“
Cal kam in die Küche. Er bewegte sich ein wenig langsamer als sonst, aber davon abgesehen ging es ihm nach seiner Operation gut. „Wie stark blutet sie?“, fragte er Naomi.
„Es geht mir gut“, sagte Penny.
„Das Blut ist gespritzt“, berichtete Naomi. „Aber ich glaube nicht, dass die Wunde bis zum Knochen geht.“
„Gut zu wissen“, sagte Cal. „Ich könnte sie mit Gewalt in die Notaufnahme bringen.“
„Nein, dass könntest du nicht.“ Penny stellte sich zwischen die beiden. „Ich bin hier. Mitten im Raum. Hört auf, mich zu ignorieren. Mir geht es gut. Schnitte und Verbrennungen gehören einfach dazu. Ich bin okay. Es blutet kaum noch.“
Im Moment würde sie zwar freiwillig das Tuch nicht unbedingt von der Wunde nehmen, aber in ein paar Minuten bestimmt. Naomi würde ein Pflaster darüber kleben, und alles war wieder in Ordnung. Wenn sie jedes Mal, wenn sich in der Küche jemand schnitt, händeringend nach einem Arzt schrie, würde kein Mensch je sein Essen bekommen.
„Schau, sie ist erschienen“, rief Dani, die gerade in die Küche kam. „Die Kritik über die neuen Restaurants. Und ja, du wirst erwähnt.“
Sie legte die Zeitung auf die Arbeitsplatte aus rostfreiem Edelstahl und begann zu blättern. Edouard und die beiden Köche, die gerade am Gemüseschneiden waren, kamen näher. Penny drängte sich vor Naomi und Cal. Wenn sie hinter ihnen stehenbliebe, würde sie überhaupt nichts sehen.
Plötzlich ließ das Brennen ihrer Wunde nach, weil ein ganzer Schwarm von Schmetterlingen sich in ihrem Bauch
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