Susan Mallery - Buchanan - 03
weiteren Pannen mehr geben.
Lori kam kurz vor fünf zu Hause an und sah einen bekannten Wagen in der Einfahrt stehen. Sie fuhr ihr Auto in die Garage, dann schloss sie die Haustür auf und ging in die Küche. Sie hörte ihre Mutter und Madeline im Wohnzimmer lachen, und ihr Magen zog sich zusammen.
Es machte ihr nichts aus, dass ihre Schwester Besuch bekam – schließlich wohnte sie ja auch hier -, aber warum musste es immer ihre Mutter sein? Egal wie der Abend sich entwickeln würde, Lori fühlte sich jetzt schon ausgeschlossen.
„Hallo, ich bin da“, rief sie, als sie ihre Handtasche in der Küche abstellte.
„Wir sind im Wohnzimmer“, rief Madeleine. „Kommst du auch?“
Lori stand in der Küche und wünschte, sie hätte eine Ausrede, damit sie auf ihr Zimmer verschwinden könnte. Schade, dass Reid sie heute Abend nicht verführen wollte. Er war gar nicht da gewesen, als ihre Schicht zu Ende war, aber sie wollte ihn nicht anrufen und fragen, wo er war und was er vorhatte. Sie hatten vielleicht etwas miteinander, aber als Beziehung konnte man das bis jetzt schwerlich bezeichnen. Sie wusste zwar, dass sie das mit einem Gespräch klären konnte. Aber sie hatte Angst davor.
Ganz schön blöd, sagte sie sich. Sie sollte einfach herausfinden, was er dazu meinte, und ihm ihre Bedürfnisse und Wünsche schildern. Sie brüstete sich gern damit, eine selbstständige Frau zu sein, doch wenn es um Reid oder ihre Mutter ging, war davon nichts zu spüren.
Evie kam in die Küche und lächelte sie an. „Hallo, Lori. Hattest du einen schönen Tag?“
„Ja, danke. Gloria geht es immer besser. Meine Sorgen um ihren Heilungsprozess waren gar nicht nötig. Sie macht zurzeit wirklich deutliche Fortschritte. In ein paar Monaten ist sie wieder ganz die Alte.“
„Das ist schön.“
Ihre Mutter hakte sich bei ihr unter und nahm sie mit ins Wohnzimmer. Sie drückte sie aufs Sofa und setzte sich neben sie.
„Deine Schwester und ich müssen dir was sagen“, sagte Evie und sah zu Madeline. Die beiden brachen in Gelächter aus.
Lori sah zwischen den beiden hin und her und verstand nichts. „Was ist denn?“
Madeline winkte mit einer Hand durch die Luft. „Nichts Schlimmes“, japste sie und bekam vor lauter Lachen kaum Luft. „Außer du bist das Hühnchen.“
Das führte zu einer weiteren Lachsalve der beiden. Lori übte sich in Geduld, obwohl sie am liebsten geschrien hätte. Was war denn so verdammt lustig?
„Wir wollten zum Abendessen Hähnchen machen“, sagte Evie und rieb sich die Tränen aus den Augen. „Ich kam her, um Madeline zu helfen. Wir würzten das Hühnchen. Es war feucht und glitschig, und plötzlich flog es in hohem Bogen durch die Küche.“
Sie fing an zu lachen und konnte nicht mehr aufhören. Lori sah ein, dass ein Hähnchen, das sich verselbstständigte, komisch sein konnte, aber das hier war doch ein bisschen extrem.
„Okay“, sagte sie langsam. „Und?“
Madeline presste sich eine Hand auf die Brust. „Ich hob es auf und wollte es abwaschen, da entwischte es mir wieder. Es wollte einfach nicht in den Ofen gesteckt werden!“
„Das stimmt“, sagte ihre Mutter. „Danach haben wir es noch zweimal fallen lassen, aber schließlich haben wir es geschafft, es zu würzen und in die Pfanne zu legen. Wir stellten es in den Ofen und gingen hier ins Wohnzimmer, um uns zu erholen. Und etwa fünf Minuten, bevor du hier ankamst, fiel uns auf ...“ Der Rest war hysterisches Gelächter. Dann schloss Madeline um Luft ringend: „... dass wir vergessen haben, den Ofen einzuschalten!“ Und damit explodierten beide ein weiteres Mal vor Lachen.
Lori versuchte herauszufinden, was an der ganzen Sache so komisch war. Offensichtlich war es einer dieser Momente, bei denen man dabei gewesen sein muss, um mitlachen zu können.
„Die Sache ist die“, sagte ihre Mutter. „Du hättest so etwas nie vergessen. Das hatte ich Madeline gerade erzählt, als du nach Hause kamst. Auf dich war immer Verlass, Lori. Du warst nie so unberechenbar wie ich oder deine Schwester.“
Lori protestierte nicht, auch wenn sie ihre Schwester nicht unberechenbar fand.
Das Lachen ihrer Mutter erstarb. „Oh Lori, du warst so ein liebes kleines Mädchen. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen konnte. In meinen wenigen klaren Momenten dachte ich, wie schrecklich! Aber das meine ich nicht böse. Deinetwegen haben wir alle überlebt. Wenn du da warst, musste ich mir keine Sorgen machen. Du hast dich um alles
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