Susan Mallery - Buchanan - 03
schon lange gewünscht, ihr Äußeres zu verändern. Lori konnte nicht gut etwas verbergen, auch wenn er eine Weile gebraucht hatte, das herauszufinden.
Aber könnte sie sich wirklich in ihn verlieben? War sie bereit, dieses Risiko einzugehen? Er wusste, dass er auf den ersten Blick ein guter Fang war: Er sah gut aus, war reich und hatte sich viel vorgenommen. Aber er hatte sich noch nie auf eine Frau eingelassen, er hatte es nur einmal vorgehabt. Wie Lori schon richtig erkannt hatte, hatte er dieses negative Erlebnis dann zu seinem Credo gemacht.
Das würde Lori nicht reichen. Sie setzte hohe Maßstäbe bei ihren Partnern an, und er wusste nicht, ob er diesen Maßstäben genügen könnte.
Er goss sich noch etwas Kaffee aus der Kanne ein, die auf der Anrichte stand, und wandte sich dann wieder den Briefen auf seinem Schreibtisch zu. Er hatte diejenigen, die ihn am meisten berührten, auf einen Extrastapel gelegt und sie ein zweites Mal gelesen. Er wollte etwas für diese Kinder tun!
Ein Brief berührte ihn ganz besonders, der eines Jungen, dessen Zwillingsbruder gestorben war. Reid war mit zwei Brüdern und einer Schwester aufgewachsen. Sie standen sich sehr nahe. Walker, Cal und seine Schwester Dani waren ihm das Wichtigste auf der Welt. Wenn einem von ihnen etwas passieren würde ...
Er griff zum Telefonhörer und rief die Nummer an, die in dem Brief stand. Eine Frau nahm ab.
„Mrs. Baker?“
„Ja.“
„Guten Morgen. Mein Name ist Reid Buchanan. Der ehemalige Baseballprofi.“
„Was? Wirklich? Ich kenne Sie. Mein Sohn ist ein Riesen-Baseballfan. Das Spiel und die Spieler sind seine Welt. Vor allem seit ..., in letzter Zeit. Er fand es nicht gut, dass Sie Ihren Rücktritt erklärt haben. Er hat tagelang von nichts anderem gesprochen.“
Wenn der Junge wüsste, dass Reid sich seine Karriere aus eigener Dummheit ruiniert hatte, fände er ihn wahrscheinlich nicht mehr so toll.
„Mrs. Baker, Ihr Sohn hat mir geschrieben, was passiert ist. Herzliches Beileid.“
Es folgte eine kurze Stille, dann sagte die Frau mit gepresster Stimme: „Danke. Es war nicht leicht für uns.“
„Das kann ich mir vorstellen. Ich habe mir überlegt, was ich für Justin tun kann, damit er mal wieder auf andere Gedanken kommt. Ich habe Freunde bei den Seattle Mariners und gerade mit dem Geschäftsführer gesprochen. Wie fänden Sie es, wenn wir Sie und Justin zu einem Wochenende zum Sprinttraining mit dem Team einladen? Wir fliegen Sie erster Klasse nach Seattle und bringen Sie in einem guten Hotel unter. Sie hätten einen Wagen mit Chauffeur zur freien Verfügung, und es gibt ein Taschengeld. Das Hotel hat auch eine Spa-Abteilung, die Sie kostenfrei nutzen können. Und ich werde dafür sorgen, dass sich jemand um Justin kümmert, solange Sie sich entspannen.“
Er hörte, wie sie aufgeregt nach Luft schnappte. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll“, gestand sie. „Warum wollen Sie das tun?“
„Weil ich die Möglichkeit dazu habe und weil Sie und Justin so viel durchgemacht haben.“
„Das ist sehr großzügig von Ihnen“, sagte die Frau leise. „Ich weiß gar nicht, was ich davon halten soll.“
„Ich würde mich freuen, wenn Sie meine Einladung annähmen. Ich gebe Ihnen meine Telefonnummer, damit Sie in Ruhe darüber nachdenken können. Und dann rufen Sie mich an.
Sie lachte ein bisschen. „Mr. Buchanan, ich bin zwar im Moment etwas durcheinander, aber ich bin nicht verrückt. Justin wird ausnippen vor Freude und ich ehrlich gesagt auch. Natürlich nehmen wir Ihre Einladung an. Vielen Dank.“
„Gern geschehen. Mein Reisebüro wird sich bei Ihnen melden und alles organisieren. Aber bitte schreiben Sie sich trotzdem meine Privatnummer auf. Falls irgendetwas ist, können Sie mich jederzeit anrufen.“
„Das ist wunderbar. Ich danke Ihnen.“
„Ich wünsche Ihnen und Ihrem Jungen viel Spaß.“
„Den werden wir haben.“
Sie beendeten das Gespräch. Reid lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und sah sich die Liste mit Dingen an, die noch organisiert werden mussten. Das Reisebüro hatte ihm zwar versprochen, sich um alles zu kümmern, aber Reid wollte sich darauf nicht mehr verlassen. So eine Pleite wie mit den Rückflugtickets wollte er nicht noch einmal erleben.
Er nahm sich ein Blatt Papier und verlängerte die Liste. Falls die Stiftung kein eigenes Reisebüro haben würde, wollte er zumindest jemanden engagieren, der eine Art Kontrollfunktion übernahm. Unter seinem Kommando sollte es keine
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