Susan Mallery - Buchanan
dass er offensichtlich entsetzt von ihrem Plan war.
„Manchmal ist ein strategischer Rückzug das Beste“, sagte sie. Dann stand sie auf und sah ihm in die Augen. „Bitte sei nicht böse auf mich.“
„Verdammt, warum nicht? Du hast es nicht einmal mit mir besprochen, sondern stellst mich einfach vor vollendete Tatsachen. So einfach ist das für dich? Willst du das wirklich durchziehen?“
Sie nickte langsam, dann zuckte sie zusammen, weil es in ihrem Kopf sofort wieder zu hämmern begann. „Damit sind die Probleme für alle Beteiligten gelöst. Katherine wird meinetwegen keinen Kummer mehr haben. Ich weiß, was sie durchgemacht hat, und habe deshalb große Schuldgefühle. Bailey wird ohne mich in keine furchtbaren Situationen mehr kommen, und für Marks Kampagne ist es auch von Vorteil, wenn ich nicht mehr da bin.“
Er sah sie wütend an. „Vergiss diese dämliche Kampagne. Glaubst du etwa, dass die Presse dich in Ruhe lässt, nur weil du nicht mehr in Seattle bist? Und was Bailey betrifft – nicht du hattest Schuld, sondern diese verdammten Jugendlichen.“ Er trat näher zu ihr. „Du gibst einfach auf. Ich hätte nie gedacht, dass du jemand bist, der so schnell das Handtuch wirft.“
So, nun reichte es aber. Wie deutlich musste sie eigentlich noch werden? „Ich mache es zum Wohl aller.“
„Du bist bloß nicht bereit, für das, was du willst, zu kämpfen.“
„Ich will nicht, dass meinetwegen Menschen, die ich lieb habe, leiden. Eigentlich solltest du mir dankbar sein. Du liebst Katherine, und du weißt genau, wie schlimm es für sie ist, ständig mit mir konfrontiert zu werden.“
„Katherine ist viel stärker, als du denkst. Und was ist mit dem Vater, den du unbedingt finden wolltest? Was wird daraus?
„Mark braucht mich nicht. Er braucht auch keine negativen Schlagzeilen, sondern dich an seiner Seite, damit du mit ihm gemeinsam für sein Ziel kämpfst, Präsident zu werden.“
„Ich arbeite nicht mehr für ihn. Er weiß es noch nicht, aber ich bin aus der Kampagne ausgestiegen.“
Dani sah ihn ungläubig an. „Das kannst du nicht. Er braucht dich.“
„Er hat jede Menge guter Leute, die sich um alles kümmern werden. Das Ganze ist einfach nicht meine Welt. Ich bin nicht wie er.“
Offensichtlich hatte die Presse noch keinen Wind davon bekommen, dachte Dani. Es würde ein gefundenes Fressen für die Medien sein, wenn Alex’ Entscheidung durchsickerte.
„Ein Grund mehr für mich zu gehen“, sagte sie leise. „Die Journalisten werden uns nicht mehr in Verbindung bringen.“
„Und das ist das Wichtigste, meinst du?“, fragte er bitter. „Gut zu wissen. Du kommst tatsächlich ganz nach deinem Vater.“
Die unfaire Unterstellung tat Dani beinahe genau so weh wie ihr Kopf. „Du bist ungerecht. Denkst du etwa, es ist leicht für mich? Ich habe meine neue Familie ins Herz geschlossen. Ich möchte nicht weg von ihr – genauso wenig, wie von meiner alten Familie. Die Entscheidung ist mir verdammt schwergefallen, aber ich habe sie im Sinne aller Beteiligten getroffen.“
„Ich habe nicht den Eindruck, dass es dir besonders schwergefallen ist.“
„Dann trügt dich dein Eindruck. Vielleicht solltest du genauer hinsehen.“ Dani hätte ihn am liebsten geschüttelt. Sie hatte nicht gewollt, dass es Streit gab, sondern angenommen, dass er traurig darüber sein würde, dass sie fort ging. Traurig, nicht böse. So konnte man sich täuschen, dachte sie verbittert.
Er ging zum Fenster und starrte nach draußen. Nach einer Weile drehte er sich zu ihr um. „Und was wird aus uns?“
„Ich wüsste nicht, wie es funktionieren sollte“, sagte sie. „Der Preis ist einfach zu hoch. Auch dann, wenn du aus der Kampagne aussteigst.“
„Sind wir also Opfer der Umstände? Ist es aus?“
Nein, schrie es in ihr. Sie wollte nicht, dass es vorbei war. „Du bist mir weiterhin sehr wichtig.“
„Wie schmeichelhaft.“
„Tu das nicht, Alex“, sagte sie und setzte sich wieder. „Reagiere nicht so sarkastisch und bitter.“
„Wie soll ich deiner Meinung nach dann reagieren? Ich dachte, ich bedeute dir etwas. Ich dachte, wir hätten eine Beziehung. Ich dachte, du wärst die Frau, mit der ich zusammen bleiben werde.“ Er kam auf sie zu. „Du bist nicht der einzige Mensch, der Pech mit Beziehungen hatte. Zuerst verliebe ich mich in eine Frau, die mich betrügt, und dann verliebe ich mich in eine, die nicht stark genug ist, für die wichtigen Dinge im Leben zu kämpfen.“
Verliebe ich
Weitere Kostenlose Bücher