Susan Mallery - Buchanan
zu schaffen.
Sie ging nach unten, um dort auf Alex zu warten. Daran, dass sie ihm gleich sagen würde, dass sie aus Seattle wegzog, wollte sie gar nicht denken. Es war alles schrecklich traurig. Um sich abzulenken, wanderte sie von Zimmer zu Zimmer. Es war merkwürdig, wenn Gloria nicht da war. Alles wirkte verlassen und leer. Ihre Großmutter war heute Abend ausgegangen – und zwar mit Freundinnen, die sie im Seniorenzentrum kennengelernt hatte.
Bei der Vorstellung, dass ihre Großmutter gerade mit anderen alten Damen Bildchen in ein Sammelalbum klebte, musste Dani schmunzeln. Es war schwer, sich Gloria so vorzustellen. Gut, vielleicht klebte sie nicht gerade Bilder in ein Album – aber der Rest stimmte. Ihre Großmutter hatte tatsächlich begonnen, sich mit den Leuten vom Seniorenzentrum zu treffen. Lori hatte diese Idee gehabt, und Gloria hatte sie bereitwillig angenommen.
Dani ging ins Wohnzimmer und schaute durch das Fenster hinunter auf die Stadt. Lori hatte insgesamt einen guten Einrluss auf Gloria gehabt – und auch auf Reid. Durch sie war die Familie wieder enger zusammengewachsen. Elissa wiederum hatte Walkers Herz wieder gesund gemacht und ihm etwas gegeben, wofür es sich zu leben lohnte. Und Cal hatte Penny immer geliebt – er war nur zu verbohrt gewesen, um es sich einzugestehen.
Es klingelte. Dani lief zur Tür und öffnete. Als Alex eintrat, war sie von seinem Anblick regelrecht überwältigt. Diese starken Schultern, dieses energische Kinn, dieser erotische Mund, mit dem er sie jederzeit um den Verstand bringen konnte ...
Sie liebte ihn. Nachdem sie in ihrem Leben allzu viele Frösche vergeblich geküsst hatte, war er nun da – ihr Prinz. Ein Prinz, den sie verlassen würde.
„Hi“, sagte er und küsste sie auf den Mund.
Sie schmiegte sich an ihn und ließ ihren Körper das ausdrücken, was sie ihm nicht sagen durfte. Dass sie ihn liebte. Dass sie ihn immer lieben und nie vergessen würde, egal, wie weit entfernt sie von ihm sein würde.
„Hi, du“, flüsterte sie, als sie sich voneinander lösten.
„Ich habe für heute Abend ein ganz besonderes Lokal ausgesucht“, sagte er. „Gedämpftes Licht ... romantische Atmosphäre ... Also sei gewarnt, du wirst dahinschmelzen – wie immer, wenn du mit mir zusammen bist.“
Sie lächelte, weil er witzig und charmant war und stets den richtigen Ton traf.
„Tja, du bist eben unwiderstehlich“, sagte sie. „Aber du trägst dieses Schicksal mit Fassung.“
„Stimmt, ich versuche, das Beste aus meiner Begabung zu machen.“ Er zwinkerte ihr zu. Dann nahm er ihr Gesicht in seine Hände und streichelte vorsichtig über die Schwellung unter ihrem Auge. „Wenn ich das sehe, würde ich die, die dir das angetan haben, am liebsten eigenhändig verprügeln.“
„Aber du wirst es nicht tun.“
„Nein, werde ich nicht“, sagte er, doch ihm war anzumerken, dass er nur ungern darauf verzichtete. „Bist du fertig?“
Sie nahm ihn an der Hand und führte ihn ins Wohnzimmer. Nachdem sie sich auf das große Sofa gegenüber dem Fenster gesetzt hatten, atmete sie tief durch und sah ihn an.
„Ich bin eigentlich nicht hungrig“, begann sie. „Ich dachte, wir könnten das Abendessen auslassen. Es gibt da nämlich ein paar Dinge, die ich dir ...“
„Wir können das Essen nicht verschieben“, unterbrach Alex sie. Er wirkte irritiert. „Es ist wichtig. Ich habe mit dem Koch besprochen, dass es ein ganz besonderes Dessert geben wird. Glaub mir, das möchtest du dir nicht entgehen lassen.“
„Alex, ich meine es ernst.“
„Wir müssen essen gehen.“
„Ich kann nicht. Ich ...“
Er runzelte die Stirn. „Bist du krank? Musst du wieder ins Krankenhaus?“
„Nein, ich ... ich gehe fort von hier.“
„Wie bitte?“
„Ich verlasse Seattle. Im Bella Roma habe ich schon Bescheid gegeben, und im Buchanan’s noch nicht angefangen – also ist der Zeitpunkt zu gehen günstig. Ich muss es tun. Ich muss irgendwohin, wo mich niemand kennt und wo ich in Ruhe leben kann, ohne dass die Presse hinter mir her ist. Und ich möchte den Menschen, die mir wichtig sind, nicht länger wehtun.“
Er stand auf und starrte sie verwirrt an. „Worüber redest du, zum Teufel? Du kannst nicht weg aus Seattle.“
„Ich muss. Es ist für alle das Beste.“
„Du läufst weg.“
Dani war enttäuscht über seine Reaktion. Sie hatte gedacht, dass er ihre Entscheidung zumindest verstehen würde. Andererseits war es in gewisser Hinsicht auch schön zu sehen,
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