Susan Mallery - Buchanan
seine Exfrau an. „Nicht in dem Ausmaß, wie man glauben sollte.“
Fiona schien hin – und hergerissen zu sein zwischen Wut und Hilflosigkeit. „Alex, du kannst ihm doch nicht erlauben, so mit mir zu reden!“
„Warum nicht? Ian hat einen wundervollen Humor.“
„Den würdest du ohnehin nie verstehen, Baby“, sagte Ian. „Humor ist nicht deine Stärke.“ Er fuhr mit seinem Rollstuhl hinaus. „Hab dich lieb“, rief er ihr über die Schulter zu.
Fiona holte tief Luft. „Ich habe diesen Jungen nie verstanden.“
„Du hast es auch nie versucht.“ Alex hatte lange gebraucht, um zu merken, welche Einstellung Fiona Ian gegenüber hatte, doch irgendwann hatte er erkannt, dass sie den Anblick des Jungen einfach nicht ertrug. Es schien sie anzuekeln, dass sein Äußeres von der sogenannten Normalität abwich. Diese Erkenntnis war eine von vielen, warum er sich von ihr getrennt hatte.
„Alex, ich möchte nicht mit dir streiten.“
Er ging zur Hausbar und schenkte sich einen Scotch ein. Dann drehte er sich wieder zu ihr. „Ich streite nicht mit dir.“
„Du weißt, was ich meine.“ Sie stellte sich dicht vor ihn und legte ihre Hand auf seine Brust. „Ich vermisse dich so sehr. Es muss doch etwas geben, was ich sagen oder tun kann, damit du mir verzeihst. Es war doch nur ein einziger Fehler. Kannst du wirklich so kalt und unversöhnlich sein?“
„Klar, ich bin eben das Letzte“, sagte er und nahm einen Schluck Scotch. „Im wahrsten Sinn des Wortes. Ich habe am Ende doch den Schwarzen Peter gezogen.“
Sie seufzte, als versuche sie seine Anspielung zu ignorieren. „Alex, es ist mein Ernst. Ich bin deine Frau.“
„Du warst meine Frau.“
„Ich möchte es wieder sein.“
Er sah sie von oben bis unten an. Oberflächlich betrachtet war sie alles, was ein Mann sich nur wünschen konnte – schön, intelligent, die perfekte Begleitung für berufliche Anlässe. Sie konnte sich überall und mit jedermann unterhalten. Fast alle seine Freunde waren erstaunt darüber gewesen, dass er sie aufgegeben hatte.
„Keine Chance“, entgegnete er knapp.
„Aber ich liebe dich. Bedeutet das denn gar nichts?“
Er dachte an jene Nacht vor zwei Jahren, als er unerwartet nach Hause gekommen war.
„Nein“, sagte er. „Es bedeutet einen feuchten Dreck.“
3. KAPITEL
D ani stand vor der Tür eines beeindruckend großen Hauses in Bellevue und sagte sich, dass die Welt nicht gleich untergehen würde, wenn sie den Klingelknopf drückte. Es fühlte sich vielleicht so an, doch in Wirklichkeit war es nicht so. Außerdem würden die Nachbarn misstrauisch werden, wenn sie länger hier herumstand.
Was, wenn sie bei den Canflelds anriefen und Marks Frau berichteten, dass eine seltsame Person vor dem Haus herumlungerte? Katherine Canfield würde die Tür öffnen und Dani vorfinden. Auf diese Art und Weise wollte Dani nicht, dass sie sich kennenlernten.
„Ich führe Selbstgespräche“, murmelte Dani. „Schlimm, schlimm. Ich glaube, ich brauche eine Psychotherapie. Oder eine Frontalhirn-Transplantation.“
Sie zwang sich, endlich auf die Klingel zu drücken. Beim Echo des weichen Klangs im Inneren des Hauses begann ihr Herz dermaßen zu rasen, dass es drohte, wie bei „Raumschiff Enterprise“ mit Warp-Geschwindigkeit der Stufe acht in eine fremde Galaxie zu verschwinden.
Die Tür ging auf. Dani versuchte, sich zu sammeln, doch dafür war es schon zu spät. Als sie sah, wer vor ihr stand, schnaufte sie vor Erleichterung tief durch.
„Gott sei Dank“, entfuhr es ihr. „Nur Sie.“
Alex zog fragend eine Augenbraue hoch. „Nur ich? Heißt das, ich habe Sie bei unserem letzten Treffen nicht ausreichend eingeschüchtert? Hat keine meiner Drohungen gewirkt?“
Oje! „Nein, nein, natürlich nicht. Sie haben mir furchtbare Angst eingejagt. Ich werde wochenlang nicht schlafen können beziehungsweise von grauenvollen Albträumen mit Drachen geplagt werden. Nein, im Ernst, ich bin nur erleichtert, weil ich damit gerechnet hatte, dass Ihre Mutter vor mir steht. Im Vergleich dazu sind Sie – bitte nicht böse sein – eine leichte Übung.“
Er verzog keine Miene. Hatte dieser Mensch überhaupt keinen Humor oder fand er sie im Speziellen einfach nicht komisch? Sie überlegte, ob sie ihm erklären sollte, dass es ein Witz war, beschloss dann aber, es besser sein zu lassen. Die Chancen, dass sie sich demnächst vor lauter Nervosität übergeben müsste, standen ausgesprochen gut. Also besser jetzt nicht zu
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