Susan Mallery - Buchanan
Ahnung, ob er auf ihren Vorschlag eingehen würde. Sie wünschte sich, dass er es tun würde – und das nicht nur, weil sie möglicherweise verwandt mit seinem Vater war. Irgendetwas tief in ihr drinnen wollte, dass Alex sie mochte. Was – in Anbetracht ihrer fragwürdigen Karriere in Liebesdingen und ihrer potenziellen Verwandtschaft mit ihm – eine gefährliche Perspektive war.
„Was meinen Sie damit? Wie sollten Sie sich selber alles vermasseln?“, fragte er schließlich.
„Wenn sich eine Katastrophe abzeichnet, werde ich vorher auf die Bremse treten.“
„Ich werde es mir überlegen.“
Angesichts seines bisherigen Verhaltens ihr gegenüber war das ein beachtliches Zugeständnis. Vielleicht war er doch nicht der „Terminator“. Vielleicht konnte man ja doch mit ihm verhandeln. Dennoch hatte Dani das Gefühl, dass er ihr ohne zu zögern das Herz aus der Brust reißen würde, wenn sie ihm ernsthaft in die Quere käme. Verbal in jedem Fall, vielleicht sogar physisch.
Sie schwiegen. Es war ein peinliches Schweigen, bei dem sie sich äußerst unbehaglich fühlte. Sie wusste, dass er sie auf die Probe stellte und dass derjenige, der zuerst zu reden begann, das Spiel verloren hatte, doch sie ertrug es nicht, nur schweigend herumzusitzen.
„Das Haus ist toll“, sagte sie. „Mir gefällt, dass man das Leben hier spüren kann und es kein Museum ist.“
„Meine Mutter hat einen ausgezeichneten Geschmack.“ Er sah auf seine Armbanduhr. „Der Senator wird gleich herunterkommen.“
Sie schob eine Haarsträhne hinters Ohr. „Sie sprechen immer als der Senator von ihm, nie als Mark oder mein Dad. Im Büro haben Sie das auch schon getan.“
„So ist es für alle leichter. Wir arbeiten zusammen.“
„Aber im Augenblick sind Sie doch zu Hause.“
Er sah sie unverwandt an. „Es ist leichter so“, wiederholte er.
Warum? „Wollen Sie damit einfach Respekt zeigen, oder versuchen Sie zu vermeiden, dass die Leute Sie für Daddys kleinen Jungen halten?“
Statt zu antworten, zog er lediglich eine Augenbraue hoch.
„Hat Sie diese Frage verärgert?“, fragte sie. „Ich persönlich glaube, es ist beides. Immerhin wird der Senator wahrscheinlich für das Präsidentschaftsamt kandidieren.“ Dani bezweifelte, dass sie es je wirklich fassen könnte, dass es tatsächlich so war. „Aber eigentlich glaube ich, dass Sie es schlicht unerträglich fänden, wenn die Leute Sie nicht für qualifiziert halten oder denken, Sie haben Ihren Job nur, weil Sie der Sohn des Senators sind.“
„Und wie kommen Sie darauf?“, fragte er.
„Ich bin ganz gut im Raten. Liege ich falsch?“
„Möchten Sie etwas trinken?“
Sie lächelte. „Sie mögen keine Fragen, nicht wahr? Typisch Anwalt. Sie stellen lieber selber welche – aber das ist schon in Ordnung. Haben Sie sich von Ihrer Anwaltskanzlei freistellen lassen, während Sie bei der Kampagne mitarbeiten?“
„So ähnlich, ja“, antwortete er zögernd. „Wenn sich der Senator entschließt, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, werde ich im Wahlkampf mitarbeiten.“
„In politischen Dingen kenne ich mich so gut wie überhaupt nicht aus. Ich gehe zwar immer wählen, aber das war’s dann auch schon. Ach ja, und manchmal schaue ich mir die Diskussionen im Fernsehen an. Aber wirklich begeistern kann mich die Politik nicht.“
„Politische Strukturen sind nichts für Angsthasen. Sie müssen genau kalkuliert werden“, erklärte Alex. „Die Kandidatur für das Amt des Präsidenten ist keine Entscheidung, die man leichtfertig trifft. Ein einziger Skandal kann die Chancen eines ehrlichen, integren Menschen für immer zunichte machen.“
Mit Skandal war sie gemeint. „Ich möchte niemandem schaden.“
„Das bedeutet nicht, dass Sie es nicht tun könnten.“
Dani war es gewohnt, dass man sie aufgrund ihrer Persönlichkeit entweder mochte oder nicht mochte. Sie war zwar alles andere als vollkommen, aber sie war auch kein Werkzeug des Teufels.
Bevor sie ihm das noch klarmachen konnte, betrat eine schlanke, elegant gekleidete Frau Mitte fünfzig den Raum. Beim Anblick ihrer klassisch-schönen Erscheinung stand Dani automatisch auf.
Alex erhob sich ebenfalls, ging auf die Frau zu und küsste sie auf die Wange. „Darf ich dir Dani Buchanan vorstellen“, sagte er. „Dani, das ist meine Mutter, Katherine Canfield.“
Katherine lächelte Dani mit ihren dunkelblauen Augen freundlich an. „Dani, es ist sehr schön, Sie kennenzulernen. Wir freuen uns, dass
Weitere Kostenlose Bücher