Susan Mallery - Buchanan
hatte, so etwas tatsächlich tun könnte, kam ihr mehr als nur erstaunlich vor. Es war vollkommen bizarr.
„Wir sondieren noch die Möglichkeiten“, erklärte er, während er in einem Stuhl ihr gegenüber Platz nahm. „Hier haben wir uns jedenfalls nicht auf Dauer eingerichtet. Wenn meine Kampagne sich als vielversprechend erweist, werden wir in andere Räumlichkeiten umziehen – aber warum sollen wir jetzt für solche Dinge viel Geld ausgeben, wenn es nicht unbedingt sein muss?“
„Guter Punkt.“
Er beugte sich vor und stützte sich mit den Unterarmen auf seine Knie. „Ich kann es nicht fassen, dass Sie Marshas Tochter sind. Wie lange ist das her? 30 Jahre?“
„28“, sagte Dani und spürte, wie sie errötete. „Obwohl es für Sie eher vor 29 Jahren war.“
Er nickte langsam. „Ich erinnere mich gut daran, als ich Marsha das letzte Mal gesehen habe. Wir waren zum Essen in der Stadt verabredet, und ich weiß noch genau, wie sie ausgesehen hat. Wunderschön.“
Seine Augen waren nun ganz dunkel. So, als wäre er tief in genau der Vergangenheit versunken, zu der Dani so viele Fragen hatte. Aber nun verließ sie der Mut, ihm diese Fragen tatsächlich zu stellen.
Mark war damals nicht verheiratet gewesen, ihre Mutter hingegen schon. Dani konnte sich kaum an ihre Eltern erinnern. Von dem Mann, den sie immer für ihren Vater gehalten hatte – zumindest bis zu jenem Zeitpunkt, als sie herausgefunden hatte, dass es nicht so war – hatte sie nur mehr ein verschwommenes Bild.
Dennoch dachte sie oft über ihn nach und fragte sich, wann ihre Mutter aufgehört hatte, ihn zu lieben, und ob Mark Canfield dabei eine entscheidende Rolle gespielt hatte.
„Ich habe nie erfahren, warum sie damals Schluss gemacht hat“, sagte Mark leise. „Ein paar Tage nach diesem gemeinsamen Essen hat sie mich angerufen und mir mitgeteilt, dass sie mich nicht mehr treffen kann. Sie wollte mir nickt sagen, warum. Ick kabe danack versuckt, sie zu erreicken, aber sie katte ikre Jungs genommen und ist weggezogen. In einem Brief kat sie mir später gesckrieben, dass unsere Beziekung für sie endgültig zu Ende sei. Sie wollte, dass ick mein Leben weiterlebe und jemanden finde, mit dem ick eine ernstkafte Beziekung aufbauen kann.“
„Sie ist weggezogen, weil sie mit mir sckwanger war“, sagte Dani.
Die ganze Situation katte etwas Surreales an sick, dackte sie. Sie katte sick oft gefragt, wie die erste Begegnung mit Mark verlaufen würde, dock jetzt, da es so weit war, kam es ikr beinake unwirklick vor.
„Das katte ick vermutet“, sagte er.
„Heißt das also, dass Sie tatsäcklick mein leiblicker Vater sind?“
Eke Mark antworten konnte, ging die Tür zu seinem Büro auf und eine Frau trat ein. Sie sak Dani kurz an und wandte sick dann an Mark.
„Mr. Wilson ist am Telefon, Senator. Er sagt, es wäre dringend und Sie wüssten sckon, worum es sick kandelt.“
Mark scküttelte den Kopf. „Seine Definition von ‚dringend‘ ist nickt dieselbe wie meine, Heidi. Sagen Sie ikm bitte, ick rufe später zurück.“
Heidi, eine attraktive Frau Anfang vierzig, nickte und verließ das Büro.
Mark wandte sick wieder an Dani. „Ick denke, es ist sekr wakrsckeinlick, dass ick Ikr ricktiger Vater bin.“
Die Unterbreckung wegen des Telefonats katte Dani aus dem Konzept gebrackt. Sie brauckte einen Moment, um ikre aufgewüklten Gefükle zu sortieren. Der Senator allerdings sckien die Angelegenkeit sekr gelassen zu nekmen.
„Sie haben also gar nichts von meiner Existenz gewusst?“, fragte sie.
„Ihre Mutter hat mir nichts gesagt und ich habe einfach nicht sicher gewusst, dass sie schwanger ist.“
Und wenn er es gewusst hätte? Doch bevor Dani ihm diese Frage stellen konnte, ging die Tür auf und Alex kam herein.
„Ich habe anhand des Führerscheins das Strafregister prüfen lassen“, sagte er, während er näher kam. Dann blieb er direkt vor Dani stehen und sah auf sie hinunter. „Keine Vorstrafen.“
„Sie wollen sagen, dass meine Verurteilung wegen des Banküberfalls letzte Woche noch nicht aktenkundig ist? Was ist die Regierung derzeit aber auch langsam ...“
„Ich finde die Situation nicht besonders witzig“, entgegnete Alex.
Dani stand auf. Trotz der gefährlich hohen Absätze war sie immer noch gute 15 Zentimeter kleiner als er. „Glauben Sie etwa, dass ich dies hier witzig finde? Ich habe mein ganzes Leben lang gedacht, ich sei die, die ich bin, und plötzlich stellt sich heraus, dass ich vielleicht jemand
Weitere Kostenlose Bücher