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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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gleich unter die Nase rieb.
    »Hast du einen an der Waffel?«, fragte sie mich. »Der Typ ist total scharf auf dich, und du kanzelst ihn zackzack ab? Echt, so eine heftige Abfuhr hab ich ja noch nie gesehen.«
    Ich versuchte, eine ertrinkende Ameise mit der hohlen Hand aus dem Pool zu schöpfen. »Ähm … ich hab heute Abend einfach nur schon was anderes vor«, sagte ich.
    »Ach, komm mir doch nicht so, Suze«, meinte Kim. Ich kannte Kim erst, seit wir im Resort Kolleginnen waren - sie ging auf die Carmel Valley High School, die öffentliche Schule, von der meine Mutter überzeugt war, sie sei ein Hort Drogenabhängiger und potenzieller Vergewaltiger. Aber wir hassten es beide, so früh aufzustehen und
zur Arbeit zu pilgern, und das hatte uns einander schnell nahegebracht. »Du hast heute Abend gar nichts vor. Also was soll das, wieso schießt du den Typen so ratzfatz ab?«
    Endlich gelang es mir, die Ameise zu greifen. Ich schob mich auf den Beckenrand zu.
    »Keine Ahnung«, sagte ich. »Nett scheint er ja zu sein. Aber das Problem ist …« Ich schüttelte die Hand über dem Beckenrand aus und schenkte der Ameise damit die Freiheit. »Ich hab schon jemand anderen im Visier.«
    Kim zog die Augenbrauen hoch. In der einen war ein kleines Loch, weil dort normalerweise ein goldenes Piercing steckte. Aber Caitlin zwang Kim, das Ding jeden Morgen vor der Arbeit rauszunehmen.
    »Na los, erzähl mehr«, befahl Kim.
    Ich linste unwillkürlich zu Schlafmütz hoch, der in seinem Rettungsschwimmer-Stuhl fläzte.
    Kim schrie leise auf.
    »Au weia!«, quietschte sie. » Der? Aber der ist doch dein …«
    Ich verdrehte die Augen. »Nein, um Gottes willen, der doch nicht. Es ist … Hör zu, es ist einfach jemand anders, okay. Belassen wir’s dabei. Es ist … mein kleines Geheimnis.«
    Kim sog scharf die Luft ein. »Oho. Das sind die Besten überhaupt. Geht er auch auf deine Schule?« Als ich den Kopf schüttelte, versuchte sie es weiter. »Dann auf die Robert-Louis-Stevenson?«
    Ich schüttelte wieder den Kopf.
    Kim rümpfte die Nase. »Doch nicht etwa auf die Carmel Valley High School, oder?«

    Ich seufzte. »Er geht auf gar keine High School, okay? Und ich möchte wirklich lieber nicht …«
    »Oh mein Gott!«, kreischte Kim. »Ein College -Typ? Du Aas! Meine Mutter würde mich umbringen, wenn sie wüsste, dass ich mit jemand aus dem College ausgehe …«
    »Nein, er geht auch auf kein College.« So langsam wurden meine Wangen ziemlich heiß. »Hey, die Geschichte ist echt kompliziert. Ich möchte nicht darüber reden, bitte.«
    Kim wirkte angepisst. »Na gut, wie du meinst. Oh Mann, echt. Sorry.«
    Aber dann konnte sie trotzdem keine Ruhe geben.
    »Er ist also älter, stimmt’s?«, fragte sie keine Minute später. »Viel älter. Weißt du, ich finde das okay. Ich bin auch mal mit einem älteren Typen ausgegangen, als ich so … vierzehn war oder so. Er war achtzehn. Meine Mom hatte keine Ahnung. Also, ich kann’s dir nachfühlen.«
    »Ich weiß nicht, irgendwie glaube ich das nicht ganz«, sagte ich leise.
    Sie rümpfte wieder die Nase. »Meine Güte«, stieß sie hervor. »Wie alt ist er denn nun wirklich?«
    Ich überlegte, ob ich es ihr sagen sollte. Ob ich sagen sollte: Hm, so genau weiß ich’s nicht. So hundertfünfzig Jahre, schätze ich mal.
    Aber ich hielt den Mund. Hastig wandte ich mich an Jack und sagte, er müsste dringend rein, wenn er vor dem Abendessen noch ein Bad nehmen wollte.
    »Puh«, sagte Kim, als ich aus dem Pool stieg. » So alt also, ja?«
    Ja, leider. So alt.

KAPITEL 3
    K eine Ahnung, wie das passieren konnte. Ich hab nämlich echt aufgepasst. Dass ich mich nicht in Jesse verliebe, meine ich.
    Und eigentlich ist bisher alles wirklich gut gelaufen. Ich meine, ich gehe aus und lerne neue Leute kennen und unternehme viel, genau wie es einem in der Cosmopolitan immer geraten wird. Ich sitze also nicht die ganze Zeit rum und sehne mich nach ihm.
    Ja, okay, die meisten Männer, die ich seit meinem Umzug nach Kalifornien kennengelernt habe, wurden von irgendwelchen psychopathischen Mördern verfolgt - oder sie waren selber psychopathische Mörder. Aber das ist noch lange keine Entschuldigung dafür, dass man sich in einen Geist verliebt. Auf gar keinen Fall.
    Trotzdem ist mir genau das passiert.
    Ich könnte sogar den genauen Zeitpunkt benennen, ab dem es keinen Sinn mehr hatte, sich gegen das Verlieben zu wehren. Ich lag gerade im Krankenhaus und erholte mich von der zuvor erwähnten massiven

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