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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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fassen. Der Brief war von Paul.
    Ich weiß, dass du viele Fragen hast. Ich weiß auch, dass du mutig bist. Ich frage mich nur, ob du auch den Mut hast, die Frage zu stellen, die am schwierigsten ist - für Leute mit unserer … Überzeugung.
    In der Zwischenzeit bedenke dies: Gib einem Menschen einen Fisch und er hat einen Tag lang etwas zu essen. Aber bring ihm bei, wie man angelt, und er isst dir alle Fische weg, die du für dich selbst gefangen hast.
    Denk ab und zu dran, Suze.
    Paul
    Mann, dachte ich. Was für ein Ekelbolzen. Kein Wunder, dass es zwischen uns nie gefunkt hat.
    Die schwierigste aller Fragen? Welche sollte das sein? Und welche Überzeugung hatten wir, bitteschön? Was wusste dieser Typ, was ich nicht wusste? Anscheinend eine ganze Menge.
    Aber eines wusste ich sehr wohl: Was auch immer Paul sonst war - ob wirklich ein Mittler oder nicht -, ein Idiot war er auf jeden Fall. Er hatte Jack gleich zweimal massiv hängen lassen. Das erste Mal, als es genügt hätte zu sagen: Hey, keine Bange, Kleiner, bei Leuten wie dir und mir ist es ganz normal, überall tote Menschen zu
sehen. Und das zweite Mal, als er Jack allein in der Kirche zurückließ, wo zwei Durchgeknallte alles und jeden auseinandernahmen.
    Ganz zu schweigen von dem, was er meiner Meinung nach Jesse angetan hatte - einem Menschen, den er nicht mal kannte.
    Das würde ich ihm nie verzeihen.
    Und ganz sicher würde ich Paul niemals vertrauen. Oder irgendwas auf seine schlauen Anglersprüche geben.
    Trotzdem warf ich seinen Brief nicht weg. Ich beschloss, ihn Pater Dominic zu zeigen, bei dem ich mich durch einen Anruf vergewissert hatte, dass es ihm besser ging. Ein paar blaue Flecken hatte er wohl, aber sonst war alles okay.
    Während Schlafmütz und Hatschi also über den Boden kullerten - »Runter von mir, du Schwuchtel!«, brüllte Hatschi -, nahm ich meine Briefe und ging nach oben. Immerhin hatte ich heute frei. Den Tag würde ich - die Befehle meiner Mutter hin oder her - ganz sicher nicht im Haus verbringen. Ich entschied, CeeCee anzurufen und zu fragen, was sie so vorhatte. Vielleicht konnten wir ja zusammen zum Strand. Ich hatte mir ein bisschen Entspannung wahrlich verdient.
    Als ich mein Zimmer betrat, war Jesse schon da. So früh am Morgen stattete er mir normalerweise keine Besuche ab. Aber andererseits schlief ich normalerweise auch keine sechsunddreißig Stunden am Stück. Wir wichen also beide ziemlich von unseren normalen Stundenplänen ab.

    Aber ich hatte nicht damit gerechnet, ihn hier zu sehen, deswegen zuckte ich erschrocken zusammen und versteckte sein Porträt hastig hinter meinem Rücken.
    Hey, schließlich wollte ich auf keinen Fall, dass er meinte, ich würde auf ihn abfahren oder so.
    »Du bist auf«, sagte er vom Fensterbrett aus, wo er mit Spike und einem Buch saß, das er garantiert aus dem Bücherregal meiner Mutter geklaut hatte.
    »Ähm«, sagte ich und schlich in Richtung Bett. Vielleicht konnte ich das Porträt ja schnell und unbemerkt unter die Bettdecke schieben. »Ja.«
    »Wie geht es dir?«, fragte Jesse.
    »Mir?«, gab ich zurück, als wäre noch jemand anderer im Zimmer, den er gemeint haben könnte.
    Jesse legte das Buch weg und warf mir mal wieder einen dieser komischen Blicke zu, die ich nie deuten konnte.
    »Ja, dir«, sagte er. »Wie fühlst du dich?«
    »Gut«, antwortete ich. Endlich hatte ich das Bett erreicht. Ich setzte mich und ließ Scheck, Briefe und Porträt flink wie ein Wiesel - ich hatte zwar noch nie ein Wiesel in Aktion erlebt, aber die Viecher sollen echt schnell sein - unter dem Kissen verschwinden. Puh. »Sehr gut sogar.«
    »Schön«, sagte er. »Wir müssen uns mal unterhalten.«
    Schon war meine ganze neuerliche Entspannung wieder futsch. Ich sprang auf, und keine Ahnung warum, aber mein Herz schlug plötzlich wie wild.
    Unterhalten? Worüber wollte er sich denn jetzt unterhalten? In meinem Kopf schwirrte es. Vielleicht sollten
wir tatsächlich über das sprechen, was passiert war. Ich meine, es war ja wirklich sehr beängstigend gewesen. Ich war beinahe gestorben, und wie Paul schon sagte, hatte ich durchaus viele offenen Fragen …
    Aber was, wenn Jesse genau darüber reden wollte? Über den Beinahe-gestorben-Teil, meine ich.
    Darüber wollte ich nämlich nicht reden. Ich war ja nur deswegen beinahe gestorben, weil ich ihn retten wollte. Irgendwie hatte ich gehofft, dass ihm das entgehen würde, aber seinem Gesichtsaudruck nach zu urteilen, hoffte ich da vergebens. Es war ihm

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