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Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache

Titel: Susannah 4 - Auch Geister lieben süße Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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schnaubte in Jesses Richtung, »… dann hätte ich dir längst zeigen können, was du alles kannst. Denn das ist weit mehr, als du dir vorstellst.«
    Ein Blick in Jesses Richtung zeigte mir, dass ich diese Unterhaltung schleunigst beenden musste, wenn es kein Blutvergießen geben sollte. Ein Muskel, den ich noch nie wahrgenommen hatte, zuckte an Jesses Wange.
    »Paul«, sagte ich. »Ich finde es ja sehr schön, dass du anscheinend den Finger am Puls der mystischen Welt hast. Aber jetzt muss ich dringend wieder zur Erde, sonst wache ich auf und bin tot. Außerdem dürfte dein kleiner
Bruder im Moment, wenn mich nicht alles täuscht, ein ziemliches Problem da unten haben. Mit einem Kerl namens Diego und einer Tusnelda mit Reifrock.«
    Paul nickte. »Ja, ich weiß. Dank deiner Weigerung, deine wahre Berufung zu erkennen, befindet sich Jack derzeit in Lebensgefahr. Der Priester übrigens auch.«
    Jesse stürmte einen Schritt auf Paul zu, aber ich hielt ihn zurück.
    »Wenn du so viel weißt, Paul, wie wär’s dann, wenn du uns mal helfen würdest?«, fragte ich. Jesse zurückzuhalten, war echt nicht leicht. Am liebsten hätte er Paul wohl den Kopf abgerissen. »Wie kommen wir hier raus?«
    Paul zuckte mit den Schultern. »Mehr willst du nicht wissen? Das ist doch total einfach. Geh einfach ins Licht.«
    »Ich soll ins …« Ich war fuchsteufelswild. »Paul!«
    Er kicherte. »Sorry. Ich wollte nur rausfinden, ob du den Film kennst.«
    Aber schon eine Sekunde später kicherte er nicht mehr - da hatte sich Jesse nämlich auf ihn gestürzt.
    Es ging blitzschnell. Eben hatte Paul noch grinsend dagestanden, und zack!, schon hatte er Jesses Faust in seinem hübschen Gesicht.
    Doch, ich hatte versucht, Jesse zu stoppen. Paul war schließlich meine wohl einzige Chance, von hier wegzukommen. Aber ich hätte nicht behaupten können, dass es mir leidtat, als ich hörte, wie seine Nasenscheidewand knirschte.
    Der Schlag verwandelte Paul in ein weinerliches Baby. Sofort fing er an zu fluchen und zu flennen: »Du hast
mir die Nase gebrochen! Ich fasse es nicht, dass du mir die Nase gebrochen hast!«
    »Ich breche dir auch noch mehr«, drohte Jesse, packte Paul beim Hemdskragen und fuchtelte mit der blutverschmierten Faust vor seiner Nase herum, »wenn du uns nicht sofort sagst, wie wir hier rauskommen!«
    Ich sollte nie erfahren, wie Pauls Reaktion auf diese Drohung ausgesehen hätte, denn plötzlich hörte ich eine vertraute Stimme. Sie rief meinen Namen. Ich wirbelte herum. Jack rannte durch den Nebel auf mich zu.
    Er hatte ein Seil um den Bauch gebunden.
    »Suze!«, rief er. »Komm, schnell! Diese Maria, vor der du mich gewarnt hast … Sie hat dein Seil durchgeschnitten, und jetzt sind sie und dieser andere Typ dabei, Pater Dominic zu verprügeln!« Dann blieb er stehen und starrte zu Jesse und dem blutverschmierten Paul hinüber. »Paul? Was machst du denn hier?«
    Eine Sekunde verstrich. Nur ein Pulsschlag - hätte ich noch einen gehabt, was natürlich nicht der Fall war. Niemand rührte sich. Niemand atmete. Niemand blinzelte auch nur.
    Dann wandte sich Paul an Jesse. »Das wirst du noch bereuen«, sagte er. »Hörst du? Das wirst du mir noch büßen.«
    Jesse lachte bitter. »Versuch’s doch.«
    Damit schleuderte er Paul beiseite, als wäre der ein benutztes Taschentuch, und zog mich zu Jack hinüber.
    »Bring uns zu ihnen«, sagte er.
    Jack schob seine Hand in meine und führte uns weg,
ohne seinem Bruder auch nur einen Blick zuzuwerfen. Keinen einzigen.
    Was mir so ziemlich alles über die beiden sagte. Außer der einen Sache, die ich am dringendsten hätte wissen wollen: Wer - oder vielleicht eher: was - war Paul Slater eigentlich?
    Aber ich hatte keine Zeit, hierzubleiben und es herauszufinden. Laut Pater Dominics Uhr hatte ich noch eine Minute, um wieder in meinen Körper zu schlüpfen, sonst hätte ich womöglich keinen mehr … Und das würde es mir sicher sehr schwer machen, im Herbst in die elfte Klasse zu gehen.
    Zum Glück war das Loch nicht mehr weit von der Stelle, wo wir gestanden hatten. Als wir es erreichten und ich nach unten schaute, konnte ich Pater Dominic nirgendwo entdecken. Dafür waren Kampfgeräusche zu hören: zerberstendes Glas, dumpf aufprallende Gegenstände, zersplitterndes Holz.
    Ich konnte auch meinen Körper sehen, der so friedlich dalag, als würde ich schlafen, und zwar so tief, dass mich der ganze Krach nicht wecken konnte.
    Irgendwie kam mir der Weg nach unten viel länger vor als der

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