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Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Titel: Susanne Barden 05 - Jung verheiratet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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der Stadt arbeiten - bei einem Institut für öffentliche Gesundheitspflege, wie es die Henry-Street-Stiftung in New York ist. Allerdings würde das Krankenhaus für diese Kosten aufkommen müssen.«
    »Nun, das wäre weiter kein Problem. Aber warum wollen Sie die Mädchen noch in die Stadt schicken?«
    »Weil sie sich nicht zu sehr auf einen Zweig spezialisieren sollen. Ihr Gesichtskreis soll sich erweitern. Außerdem brauchen sie Kontakt mit anderen Krankenhäusern und Organisationen, damit sie es später leichter haben, eine Anstellung zu bekommen. Schließlich können nicht alle in New Hampshire arbeiten.«
    »Das stimmt. Sie denken wirklich an alles.«
    »Ich hab’ mir jedenfalls Mühe gegeben, alles zu bedenken.« Susy fragte sich, ob Fräulein Page, Fräulein Atkon oder Mary nicht viel bessere Vorschläge haben würden. Aber nein, das hatten sie nicht! Als Susy ihnen ihre Pläne vortrug, stimmten sie ihnen einmütig zu. Susy faßte wieder mehr Vertrauen zu sich selber. Offenbar war sie doch nicht nur eine Strohpuppe als Schulleiterin, sondern tat wirklich etwas, um die Schule zu fördern.
    Unverzüglich begann sie, mit der Henry-Street-Stiftung zu verhandeln. Martha besprach unterdessen die geplanten Neuerungen mit dem Krankenhausausschuß, und bald konnte Susy die Schülerinnen über die Erweiterung des Lehrplans informieren.
    »Ich hoffe, daß Ihnen die Arbeit Freude machen wird«, sagte sie abschließend. »Im Sommer werden Sie die Gemeindeschwester auf ihren Runden begleiten. Im nächsten Jahr können Sie dann schon selbständiger arbeiten. Und in Ihrem Seniorenjahr werden Sie einen viermonatigen Kursus bei der Henry-Street-Stiftung in New York machen.«
    Die Mädchen waren sehr interessiert und besonders begeistert, daß sie ein paar Monate nach New York kommen würden.
    Unterdessen war es April geworden. In den Bergen gab es immer noch Schnee, und auf den Höhen würde er auch noch lange liegenbleiben. Aber das Eis des Flusses begann schon zu brechen, und die Erlen am Ufer streckten weiche Kätzchen heraus. Bald lag ein grünlich-rötlicher Schimmer über den Sträuchern neben den Straßen.
    Im Mai brach dann mit einem Male der Frühling aus. Alle Knospen sprangen auf. An den Berghängen leuchtete blühender Hartriegel. Die Fenster des Krankenhauses öffneten sich. Patienten strebten ins Freie und humpelten, von Lernschwestern in neuen, blau-weiß gestreiften Trachten begleitet, durch die grünenden Anlagen. Am ersten Juni traf die neue Gemeindeschwester ein. Sie war schon acht Jahre auf dem Lande tätig gewesen und erwies sich als gute Lehrerin. Als Ende Juni der theoretische Unterricht aufhörte, begleiteten die Schülerinnen sie zu zweien auf ihren Besuchsrunden. Daneben hatten sie klinischen Unterricht im Krankensaal und wurden in häuslicher Krankenpflege ausgebildet.
    Es war eine friedliche Zeit. Bill hatte die Tennisplätze in Ordnung bringen lassen, und die Mädchen benutzten sie eifrig. Wenn Susy am Schreibtisch arbeitete, hörte sie die hellen Stimmen und das Aufprallen der Bälle. Sie arrangierte Picknicks und kleine Tanzgesellschaften. An Sonntagnachmittagen lud sie kleine Gruppen von Schülerinnen zum Tee ein.
    Dabei behielt sie jedoch stets das Ziel der Schule im Auge. Sie dachte daran, die Fürsorgearbeit der Mädchen noch weiter auszubauen. In der Nähe von Springdale gab es im Sommer Ferienlager für Kinder, die von Krankenschwestern betreut wurden. Könnten die Schülerinnen den Schwestern nicht helfend zur Hand gehen und auf diese Weise etwas über Hygiene und Gesundheitspflege in Kinderlagern lernen? Natürlich sollten sie auch während dieser Zeit weiterhin im Krankenhaus schlafen. Sie besprach die Sache mit dem Krankenhausausschuß. Dann rief sie die Lagerleitung an. Man war dort sehr entgegenkommend, zumal Susy für erkrankte Angestellte und Kinder der Lager freie Unterkunft und Behandlung im Krankenhaus anbot.
    Erst im August wurde das ruhige Gleichmaß der Tage gestört. Es brach eine Sommergrippe aus. Die Fälle waren durchschnittlich leichter Natur, aber die Kinderstation und die medizinischen Stationen waren bald überfüllt. Mary schlug vor, drei Schülerinnen Nachtdienst machen zu lassen, um die Schwestern zu entlasten. Trotz einiger Bedenken stimmte Susy zu. Die Mädchen würden ja unter Aufsicht arbeiten und hatten jetzt kaum theoretischen Unterricht.
    Unter den drei ersten Schülerinnen, die stolz ihren Nachtdienst antraten, befand sich auch Marianna. Nach ein paar Tagen

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