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Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Titel: Susanne Barden 05 - Jung verheiratet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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Er schielte Susy durchtrieben an.
    In dem Bestreben, Großvater zum Schweigen zu bringen, fingen nun alle auf einmal an zu sprechen, und so konnte Susy ihren Braten in Ruhe zu Ende essen. Es folgte ein sehr schmackhaft angemachter Salat, und als Nachtisch gab es Halbgefrorenes.
    Nachdem man vom Tisch aufgestanden war, wurde Susy von Ella beiseite gezogen. »Darf ich Sie jetzt durchs Haus führen? Ich halte es ganz allein in Ordnung.«
    Leiser fügte sie hinzu: »Es tut mir leid, daß Großvater sich so daneben benommen hat. Aber er meint es nicht böse. Er ist doch schon sehr alt und - ein bißchen einsam. Ich glaube - er macht das nur, um sich zu beweisen, daß er noch nicht ganz zum alten Eisen gehört. Ich hab’ ihn sehr gern.«
    »Ich finde ihn auch sehr nett. Und es gefällt mir, daß Sie ihn verteidigen.«
    Ella lächelte dankbar. »Wollen wir jetzt gehen?«
    Susy war recht froh, daß die geschwätzige Frau Price sie nicht auf dem Rundgang durch das Haus begleitete. Zuerst führte Ella sie in die Küche, und dann gingen sie nach oben. Alle Räume waren blitzsauber.
    »Anfangs ist mir die Arbeit furchtbar schwergefallen«, erzählte Ella. »Ich wußte überhaupt nicht, wo ich anfangen sollte, ließ das Essen anbrennen und brachte den ganzen Haushalt durcheinander. Ein Wunder, daß Mutter nicht verrückt geworden ist! Aber sie sagte mir nur ein einziges Mal, wie alles gemacht wird, und ließ mich dann allein wursteln, obwohl es ihr bestimmt nicht leichtgefallen ist.«
    Susy konnte sich gut vorstellen, wie schwer das für Frau Price gewesen sein mußte. Es rührte sie, welche Mühe die Mutter sich gegeben hatte, ihre Tochter wirklich zu unterstützen, indem sie ihr bei der Arbeit nicht half.
    »Aber nach einer Weile ging es schon besser«, fuhr Ella fort. »Bald machte ich nicht mehr so viel verkehrt, und schließlich arbeitete ich richtig planmäßig. Dies hier ist das Schlafzimmer meiner Eltern. Die Vorhänge habe ich selber genäht und angebracht. Auch sonst habe ich einiges im Haus verändert.«
    Sie sah Susy ernst an. »Es ist herrlich, wenn man etwas von praktischen Dingen versteht. Daß ich jetzt kochen kann, macht mich richtig glücklich und gibt mir das Gefühl, daß ich auch mit anderen Dingen fertigwerden könnte. Sie brauchen mir nicht zu sagen, daß das Essen gut war. Ich weiß es.«
    Susy lächelte das Mädchen warm an. In diesem Augenblick sah sie fast ebenso jung wie Ella aus. »Ich freue mich darauf, Sie bald wieder als Schülerin im Krankenhaus zu haben«, sagte sie.
    »Oh, Fräulein Barden, darf ich wirklich wiederkommen? Schon morgen?«
    »So schnell geht es leider nicht - aber sobald das nächste Semester anfängt.«
    Endlich konnte Susy sich verabschieden. Großvater ließ es sich nicht nehmen, sie noch bis zur Haustür zu begleiten. Als sie in ihren Wagen stieg, rief er ihr mit seiner dünnen Stimme nach: »Ich wette, Sie kriegen Säure. Sie haben zu viel gegessen.«
Pläne und Sorgen
    Anfang März besprach Susy ihren Plan, die Aufgaben der Schwesternschule zu erweitern, mit Martha Todd. Bisher hatte die Springda- ler Gemeindeschwester nur in loser Verbindung mit dem Krankenhaus gestanden. Susy schlug nun vor, daß die neue Schwester, die das Landleben kannte, zukünftig eng mit dem Krankenhaus und der Schwesternschule zusammenarbeiten sollte. Während ihres ersten Lehrjahres sollten die Schülerinnen neben ihrem regulären Dienst in
    Begleitung der Schwester Patienten besuchen, die aus dem Krankenhaus entlassen waren und in den Abteilungen gelegen hatten, in denen die Mädchen gerade arbeiteten. Auch wollte Susy den Staatlichen Gesundheitsdienst um die Erlaubnis bitten, daß sie in der Springdaler Schule bei der Untersuchung von Kindern helfen und an Besprechungen mit den Eltern teilnehmen durften. Natürlich sollten sie keine Bezahlung dafür erhalten.
    »Aber mein Hauptziel ist es, meine Schule zu einer Ausbildungsanstalt für ländliche Fürsorgeschwestern zu machen«, sagte Susy. »Ich möchte vorzugsweise solche Mädchen als Schülerinnen aufnehmen, die an dieser Arbeit interessiert sind.«
    »Das ist eine wunderbare Idee!« rief Martha begeistert. »Wir brauchen hier auf dem Lande dringend gut ausgebildete Fürsorgeschwestern. Ich werde mit dem Komitee über Ihren Plan sprechen. Mit dem Staatlichen Gesundheitsdienst verhandeln Sie wohl lieber selber.«
    »Ja, das will ich tun. Außerdem habe ich mir noch etwas anderes überlegt. Die Schülerinnen müßten zusätzlich vier Monate in

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