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Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Susanne Barden 05 - Jung verheiratet

Titel: Susanne Barden 05 - Jung verheiratet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen D. Boylston
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noch etwas!« fuhr sie fort. »Heutzutage glaubt wohl niemand mehr, daß sich eine Krankenschwester von der Welt zurückziehen müsse. Dennoch möchte ich Sie in dieser Hinsicht beruhigen. Sie dürfen kleine Gesellschaften, Tanztees und Theateraufführungen im Schwesternheim veranstalten. Sie können Freundinnen, Freunde oder Verwandte dazu einladen, wenn Sie wollen. Auch besitzt das Krankenhaus Tennisplätze, die Sie hoffentlich nicht vernachlässigen werden. Auf dem Fluß kann man jetzt noch Kanu fahren, und im Sommer können Sie darin baden. Schlittschuhlaufen ist zwar nur bis zum ersten Schneefall möglich, aber dafür ist das Gelände hier ideal zum Skilaufen. Zweimal in der Woche können Sie abends ausgehen.«
    Susy lächelte, als sie die erfreuten Gesichter der Mädchen sah. »Aber um zwölf Uhr müssen Sie wieder im Schwesternheim sein, und wenn ich zwölf sage, heißt das nicht Viertel nach zwölf! Falls Sie durch einen unvorhergesehenen Zwischenfall aufgehalten werden und nicht pünktlich sein können, geben Sie bitte telefonisch Bescheid. Hat eine von Ihnen noch etwas zu fragen?«
    Einen Augenblick rührte sich niemand. Dann hob ein kleines schwarzhaariges Mädchen die Hand.
    »Nun?«
    Das Mädchen stand zögernd auf. »Meine Mutter ist früher auch Krankenschwester gewesen. Sie hat mir Sachen erzählt, die Sie gar nicht erwähnt haben.«
    »Was denn zum Beispiel?«
    »Sie sagt - Lernschwestern dürften nicht mit Assistenzärzten verkehren - und ...«
    Susys Augen begannen zu zwinkern. »Wir haben hier nur einen einzigen Assistenzarzt - Dr. Rail. Ich glaube nicht, daß Sie alle zugleich mit ihm ausgehen können. Aber wenn Sie wollen - ich habe nichts dagegen.«
    Die Klasse brach in lautes Gelächter aus.
    »Haben Sie sonst noch etwas auf dem Herzen?« fragte Susy, nachdem das Lachen verebbt war.
    »Ja. Meine Mutter sagt - sie mußte als Lernschwester Strafe zahlen, wenn sie auf der Station etwas gegessen hatte.«
    »Wir erwarten von unseren Angestellten und Lernschwestern, daß sie in den Stationsküchen nichts essen. Das Essen für die Patienten ist abgemessen. Aber Krankenschwestern haben oft Hunger zwischen den Mahlzeiten. Deshalb wird vormittags ein zweites Frühstück im Speisesaal ausgegeben, und nachmittags gibt es Tee im Edgett-Heim.«
    Die Mädchen waren begeistert. Dennoch verließ Susy sie ein wenig nachdenklich. Während sie aus dem Klassenzimmer ging, dachte sie an ihren ersten Tag als Lernschwester zurück. Wie anders als heute war damals alles gewesen! Die Luft war ihr wie elektrisiert erschienen von der Geschäftigkeit und Lebendigkeit der großen Anstalt, von dem gemeinsamen Bemühen mehrerer hundert Menschen, dem Wohl ihrer Mitmenschen zu dienen. Was mochten die jungen Mädchen wohl in dieser verhältnismäßig kleinen, sich erst im Aufbau befindlichen Schule empfinden? Und würden sie hier eine ausreichende Ausbildung erhalten?
    Als Susy die Tür öffnete, hörte sie eine helle Stimme aus dem Klassenzimmer hinter sich rufen. »Sie ist einfach wundervoll!« Und darauf eine kühle abwägende Stimme: »Na, ich weiß nicht recht .«

 
Ein Abend zu Hause
    Susy bog von dem Fliesenweg ab, der vom Schwesternheim zum Krankenhaus führte, und schlug den Pfad zu ihrem Häuschen ein. Fröstelnd zog sie das Wollcape enger um die Schultern. Ein kalter Wind hatte sich erhoben, und in der Luft lag eine Ahnung von kommendem Frost. Die Sterne hatten nicht mehr das sanfte goldene Leuchten wie im Sommer, sondern blinkten weiß, kalt und fern. In den nahen Winternächten würden sie in grünem Licht erstrahlen.
    Als Susys helles Wohnzimmerfenster vor ihr aufleuchtete, beschleunigte sie ihre Schritte. Sie freute sich auf Bill und ihr gemütliches Heim. Hoffentlich war Nina, das Tagesmädchen, schon fortgegangen! Susy fühlte sich nach den Aufregungen des Tages erschöpft und nicht in der Stimmung, Ninas Geplapper darüber anzuhören, was Maxi tagsüber angestellt hatte, oder wie ihr beim Abwaschen wie durch Zauberei ein Teller aus der Hand gesprungen und auf dem
    Boden zerschlagen sei.
    Ein weißer Zaun leuchtete aus dem Dunkel auf, und Susy hörte ein leises Winseln. Kaum hatte sie das Gartentor geöffnet, sprang Maxi freudig an ihr hinauf und begrüßte sie stürmisch. Sie streichelte ihm liebevoll den Kopf. Während sie dann die Stufen zum Haus hinaufstieg, hatte sie das Gefühl, als wimmelten unzählige Maxis um sie herum. Sie war zu müde, um zu bemerken, daß sie zum erstenmal seit ihrer Heirat beim

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