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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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sagen: Geschieht Ihnen recht!
    »Ich gehe«, sagte sie.
    »Sie dürfen mich nicht allein lassen«, beschwerte er sich. »Mit wem soll ich denn dann reden?«
    »Also, mit mir haben Sie auch bisher nicht geredet!«, rief sie aus und nahm ihre Tasche.
    »He! Miss Fix-it, wohin wollen Sie?« Er klang, als wäre er in Panik.
    »Ich gehe zu meinem Salsa-Kurs.«
    »Oh, Ihr Dirty Dancing. Irgendwann müssen Sie mich mal mitnehmen«, schlug er vor. »Also gehen Sie, überlassen Sie mich diesen Geldmenschen hier.«
    Sie ging an Dan »Ich-probier-alles-einmal-aus« Heigel vorbei, der sich seine eigene Version von einem Brown-Cow-Cocktail machte, indem er einen Klumpen Eis in seinem Champagner schmelzen ließ, und verließ das Hotel.
    Kaum war sie fort, als Kelvin an Jacks Seite trat. Er trug in beiden Händen ein Glas Champagner, die er beide selbst zu trinken gedachte.
    »Guck dir Lisa an! Trägt sie einen Slip oder nicht?«, fragte Kelvin und musterte ihren knackigen Po unter dem weißen Kleid. »Ich kann keine Abdrücke erkennen, aber...«
    Jack wollte nicht mitmachen.
    »Ich weiß, was du denkst«, sagte Kelvin.
    »Das bezweifle ich.«
    »Du denkst, sie trägt vielleicht einen Tanga-Slip. Das könnte natürlich sein«, gab Kelvin zögernd zu. »Aber mir wäre es anders lieber.«
    Lisa arbeitete sich systematisch durch den Saal auf der Suche nach einem gut aussehenden Mann und hatte schon zwei Fehlanzeigen zu verbuchen.
    Der erste war ein mysteriöser, fast schweigsamer Mann, der eine blaue runde Brille trug. Er wirkte sehr cool und hatte einen schönen, wissenden Mund, ein schelmisches Lächeln, prächtige Haare und schicke Kleidung. Dann nahm er die Brille ab, und Lisa erschauderte. Plötzlich war er zum Fürchten. Seine Augen waren klein und standen zu eng zusammen, und er hatte einen dümmlich-verdutzten Blick. Sie gehörten in ein anderes Gesicht, zu einem Menschen mit einer Lernbehinderung.
    Sie entfernte sich rückwärts und stieß mit Fionn O‘Malley zusammen, der sich selbst zu einem begehrenswerten Junggesellen erkoren hatte. Er betrachtete sich als einer der Männer mit dem höchsten Sexappeal in Irland, weil er dreieckige Augenbrauen hatte wie Jack Nicholson.
    »Hallo.« Er bedachte Lisa mit einem durchtriebenen Lächeln und zog seine Augenbrauen dämonenhaft in die Höhe. »Sie sind zum Anbeißen heute Abend.« Dieses Kompliment war von einem neuerlichen Heben und Senken der Augenbrauen begleitet, das in Lisa verwirrende sexuelle Erregung auslösen sollte.
    Gelangweilt wandte sie sich ab.
    Und dann sah sie ihn. Das Model, das auf den Plakatwänden überall in Irland zu sehen war. Er war ein Prachtexemplar, wie es im Buche steht: Schmollmund, breite Wangenknochen, zarte Haut, glänzendes, schwarz-blaues Haar, von dem eine Strähne in seine gebräunte Stirn fiel. Ein Gesicht so perfekt, dass es einen Millimeter davon entfernt war, langweilig zu sein.
    Bingo! Sie hatte ihn gefunden.
    Kleiner als ideal, aber daran war jetzt nichts zu ändern.
    Das Fantastische an Models war ihrer Erfahrung nach, dass sie richtige Huren waren. Weil sie aufgrund ihrer Arbeit fast pausenlos unterwegs waren, hatten sie zu Sex gewissermaßen eine Urlaubseinstellung. Einerseits hieß das, dass es wahrscheinlich leicht war, ihn sich zu angeln, aber der Nachteil daran war, dass er nur ein Milky-Way-Mann sein konnte, ein Mann für zwischendurch, ein One-Night-Stand.
    Doch das war in Ordnung, dachte Lisa und musterte seine straffen Oberschenkel und die seitliche Eindellung an seinem kleinen Po. Nur Sex, das war okay.
    Es war schon eine Weile her, dass sie sich an einen Mann herangemacht hatte. Aber es gab nur eine Methode. Es hatte keinen Zweck, um ihn herumzuschleichen, schüchtern zu tun und zu hoffen, dass er einen bemerkte. O nein - sie musste schnurstracks auf das Objekt ihrer Begierde zugehen und ihn mit ihrem Selbstbewusstsein blenden. Es war wie mit Hunden - man durfte seine Angst nicht zeigen.
    Sie atmete tief ein und rief sich ins Bewusstsein, dass sie atemberaubend aussah, dann zog sie ihre glänzenden Lippen zu einem strahlenden Lächeln in die Breite und warf sich ihm in den Weg. »Hallo, ich bin Lisa Edwards, Chefredakteurin der Frauenzeitschrift Colleen.«
    Er gab ihr die Hand. »Wayne Baker, das Gesicht von Truffle-Eis.« Er sagte das ganz ernsthaft. Oje, akuter Ironiemangel! Machte nichts, sie musste den Mann ja nicht mögen. Wahrscheinlich war es sogar besser, wenn sie ihn nicht mochte. Hier ging es um Sex, da konnte es

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