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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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See, was auch immer...
    »Oh, tatsächlich«, sagte sie und runzelte die Stirn. »Sieht ganz schön schlimm aus, wie? Könnte infiziert sein.«
    Er quiekte kummervoll und zog einen Spiegel hervor, in dem er sich offenkundig betrachtet hatte, während sie im Bad war. Lisa sah erstaunt und belustigt zu.
    »Was gibt’s im Fernsehen?«, fragte sie.
    Sie hatte keine Lust, sich mit ihm zu unterhalten, während sie wartete, dass er wieder einen Steifen bekam.
    Unterbrochen durch kurze Einlagen von hartem, befriedigendem Sex sahen sie fern und tranken Champagner aus der Minibar. Schließlich sanken sie zufrieden und erschöpft in den Schlaf. Lisa schlief tief und fest, wachte prächtig gelaunt auf und bestand auf einem weiteren Fick, bevor sie sich zum Gehen zurechtmachte.
    Aber im Badezimmer, wo sie sich mit einem Finger mit Zahnpasta über die Zähne fuhr, bemerkte sie etwas, das ihr vorher nicht aufgefallen war: Mascara und Augenbrauenstift. Igitt. Sie hatte doch gedacht, dass seine Wimpern verdächtig üppig waren. Und sie hätte jede Wette abschließen können, dass seine Haare gefärbt waren und das ursprüngliche Mausbraun künstlich in Ebenholzschwarz verwandelt worden war. Plötzlich war er ihr zutiefst zuwider.
    Wayne hingegen war ziemlich angetan von Lisa. Sie war im Bett erfinderisch und schien nicht zu sehr an ihm kleben zu wollen.
    »Wann sehe ich dich wieder?«, fragte er, als sie sich das weiße Kleid überzog. »Ich bin regelmäßig in Dublin.«
    »Wo habe ich meine Handtasche gelassen?«
    »Da drüben. Wann sehe ich dich wieder?«
    »Bald.« Lisa schob eine Duschhaube, vier Seifenstücke, zwei kleine Flaschen mit Duschgel und drei mit Body-Lotion in ihre Tasche.
    »Wann?«
    »Ende August. Dann erscheint mein Foto über dem Editorial in Colleen.«
    Er hielt sich das Betttuch so verschämt vor den Körper, dass Lisa nachgab. »Ich ruf dich an.«
    »Wirklich?«, fragte er hoffnungsfroh.
    »Der Scheck ist schon in der Post. Morgen früh ist dir mein Respekt sicher«, sagte Lisa grinsend, fuhr sich mit dem Kamm durch die Haare und prüfte ihr Bild im Spiegel. »Nein, natürlich rufe ich dich nicht an.«
    »Aber... aber warum hast du es dann gesagt, wenn du es nicht vorhast?«
    »Wie soll ich das wissen?« Lisa verdrehte fröhlich die Augen. »Du bist ein Mann - ihr habt die Regeln erfunden. Mach‘s gut!«
    Lisa tänzelte die Stufen hinunter und auf die Straße hinaus - ihre Ellbogen und Knie angenehm aufgeschürft von dem Teppich - und winkte ein Taxi herbei. Die Zeit reichte gerade, um nach Hause zu fahren und sich umzuziehen, bevor sie zur Arbeit ging. Sie fühlte sich großartig. Prächtig! Wer immer gesagt hatte, dass man sich nach einem One-Night-Stand mit einem Fremden schäbig und billig fühlte, hatte Unrecht. Sie hatte sich seit Ewigkeiten nicht so gut gefühlt.

36
    Lisa stieß schwungvoll die Tür zur Redaktion auf; nach ihrer durchsexten Nacht war sie in dynamischer Stimmung.
    »Morgen, Jack«, sagte sie fröhlich.
    »Morgen, Lisa.«
    Sie musterte sein Gesicht. Seine Augen waren verhüllt, sein Ausdruck der gleiche wie immer. Kein Anzeichen, dass er sich daran gestört hatte, weil sie mit Wayne Baker abgezogen war. Aber sie hatte sein Gesicht bei der Präsentation gesehen. Sie wusste Bescheid.
    Also, an die Arbeit! Lisa hatte aufgetankt und preschte los; sie beschloss, das Gerüst der neuen Zeitschrift müsse sofort erstellt werden, und sprach von einer »Vorlauf-Ausgabe«. Eine harte Woche bahnte sich an.
    »Alle regelmäßigen Sparten - Film, Video, Horoskop, Gesundheit, Kolumnen - werden eingegeben. Dann sehen wir, was uns noch fehlt.«
    Rezensionsexemplare von Büchern, die im September erscheinen sollten, strömten ein, desgleichen Videos und CDs. Theoretisch war es interessant, Dinge umsonst zu bekommen, aber nicht, wenn man sie gar nicht haben wollte. Es kam zu einem kurzen Gerangel zwischen drei Mitarbeitern um eine AfroCelt-CD, aber niemand interessierte sich für die anderen.
    »Gary Barlow, nicht für mich«, sagte Trix mit einem Schniefen und warf die CD klappernd auf den Stapel. »Enya - kaum in diesem Leben.« Wieder Geklapper. »David Bowie, von wegen.« Klapper. »Und wer soll das sein, ›Woebegone‹? Obwohl, die sehen nicht schlecht aus, und der Typ hier ist scharf. ICH NEHME DIESE HIER«, rief sie den anderen im Büro zu.
    »Hat jemand was dagegen, wenn ich dies hier nehme?« Ashling hielt einen ›Clogs-und-Schal‹-Unterhaltungsroman in die Höhe.
    »Wohl kaum«, sagte Lisa

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