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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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»Du weißt ja, wie die Sache steht -«
    Sie wusste es nicht, ehrlich gesagt.
    »Unsere Ehe ist zerrüttet, aber das reicht nicht, um geschieden zu werden. Wir müssen Gründe angeben. Wenn wir seit zwei Jahren getrennt wären, ginge es auch ohne. Aber bis dahin muss einer von uns den anderen verklagen. Wegen böswilligen Verlassens, unzumutbaren Benehmens oder Ehebruch.«
    »Ehebruch!« Lisa sträubte sich. In der Zeit, in der sie zusammen waren, war sie treu gewesen. »Ich habe nie ...«
    »Ich auch nicht«, sagte Oliver ebenso emphatisch. »Was das böswillige Verlassen angeht -«
    »Klar, du hast mich verlassen.« Sie war bereit, ihm die Schuld zu geben.
    »Du hast mir keine Wahl gelassen, Babes. Aber du könntest mich deswegen verklagen. Dagegen spricht, dass wir zwei Jahre getrennt sein müssen, bevor wir das als Scheidungsgrund angeben können, und wir wollen das hier aber schnell klären, oder?« Er warf ihr einen fragenden Blick zu und wartete auf ihre Zustimmung.
    »Na klar«, sagte sie schnippisch. »Je eher, desto besser.«
    »Also bleibt uns nur unzumutbares Benehmen. Dafür brauchen wir fünf Beispiele.«
    »Unzumutbares Benehmen? Was ist das denn?« Sie lachte schon fast und vergaß für einen Moment, dass es sie betraf. »Wenn man morgens um drei Uhr Staub saugt?«
    »Oder wenn man jedes Wochenende und an den Feiertagen arbeitet.« Er klang bitter. »Oder wenn man so tut, als wollte man schwanger werden, aber weiter die Pille nimmt.«
    »Ich verstehe.« Ihr Ausdruck war feindselig.
    »Wir haben die Wahl: Du kannst Klage gegen mich einreichen, oder ich gegen dich.«
    »Du gibst also zu, dass dein Benehmen auch unzumutbar war?«
    Er seufzte schwer. »Es ist nur eine Formalität, Lees, es geht nicht darum, jemandem die Schuld zu geben. Der Beklagte wird ja nicht bestraft. Wie wollen wir es also machen? Du bist die Klägerin?«
    »Du kannst entscheiden, wo du schon so viel darüber weißt«, sagte Lisa unfreundlich.
    Er sah sie lange an, als wollte er sie verstehen, dann änderte er seine Sitzhaltung. »Gut, wenn du meinst. Jetzt die Kosten. Jeder bezahlt seinen Anwalt, und die Gerichtskosten teilen wir uns?«
    »Warum brauchen wir Anwälte? Wir sind nach Las Vegas geflogen und haben formlos geheiratet. Warum können wir nicht nach Reno fliegen und uns formlos scheiden lassen?«
    »So leicht ist das nicht, Babes. Denk mal nach, wir haben eine Wohnung gekauft.«
    »Ja, aber wir wissen, wie viel jeder von uns reingesteckt hat... Also gut, ich nehme mir einen Anwalt.« Sie hielt das nicht eine Sekunde länger aus, also rückte sie sich in ihrem Sessel zurecht und fragte mit gespielter Fröhlichkeit: »Und was macht die Arbeit?«
    »Ziemlich verrückt. Bin gerade aus Frankreich zurückgekommen, und davor war ich in Bali.«
    Glückspilz.
    »Wenn ich hier fertig bin, wird es etwas ruhiger, bis die Modeschauen anfangen.« Mit einem Nicken auf Lisas Kostüm sagte er: »Das Kostüm kenne ich noch nicht.«
    Sie sah an sich herunter. »Nicole Farhi.« Sie hatte es im vergangenen Januar bei einem Fototermin mitgehen lassen und versucht, die Tat Kate Moss anzuhängen.
    »Es gefällt mir nicht«, sagte Oliver.
    »Was gefällt dir daran nicht?« Sie hatte seine Meinung, was ihre Kleider und ihr Haar anging, immer geschätzt.
    »Es ist okay. Mir gefällt nicht, dass ich es nicht kenne.«
    Das verstand sie. Es schmerzte sie sehr, dass sein Haar länger war und seine Uhr neu, dass er um die halbe Welt gereist war, seit sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, und sie nichts davon gewusst hatte.
    »Du siehst anders aus«, sagte er.
    »Wirklich?«
    »Nein.« Er schüttelte den Kopf und lachte, seltsam atemlos. »Ich weiß auch nicht, verdammt.«
    Sie wusste genau, was er meinte. Sie empfanden gleichzeitig große Vertrautheit und leere Fremdheit, beide Gefühle existierten auf merkwürdige Weise nebeneinander, und es fühlte sich an, als wären zwei Wirklichkeiten zerschnitten und falsch zusammengesetzt worden.
    »Entschuldige mal!« Er nahm ihr Handgelenk und drehte die Finger ihrer Hand zu sich herum. Er wollte etwas sehen. Er war grob und drehte ihr Handgelenk, dass es wehtat.
    »Du trägst deinen Ehering nicht mehr?«, sagte er vorwurfsvoll, und in seinen braunen Augen stand Verachtung.
    Sie entzog ihm ihre Hand und blitzte ihn an. Dann rieb sie sich das schmerzende Handgelenk und beschuldigte ihn: »Du hast mir wehgetan!«
    »Du hast mir wehgetan!«
    »Was machst du so ein Theater wegen des Rings?« Sie war erregt und

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