Sushi Für Anfaenger
wütend. »Du bist doch diejenige, der von Scheidung spricht.«
»Du warst diejenige, die davon angefangen hat!«
»Nur, weil du mich verlassen hast.«
»Nur, weil du mir keine Wahl gelassen hast.«
Sie funkelten sich zornig an und atmeten schwer, während ihre Gefühle überzuborden drohten.
»Willst du«, fragte er mit einem wilden Gesichtsausdruck, ohne den Blick von ihr abzuwenden, »mit in mein Zimmer kommen?«
»Los.« Sie war schon auf den Füßen.
Beim ersten Kuss verbissen sie sich mit klirrenden Zähnen ineinander. Oliver wollte alles auf einmal machen; er zog an ihren Haaren, zerrte an ihrem Jackett, küsste sie brutal und riss sich das Hemd vom Leib.
»Warte, warte, warte.« Erschöpft lehnte er sich mit seinem nackten Rücken an die Tür.
»Was?«, murmelte sie, ganz benommen von dem Anblick seiner harten, glänzenden Brust.
»Wir fangen noch mal von vorne an.« Er streckte die Hand aus und zog Lisa mit großer Zärtlichkeit zu sich. Sie verbarg ihr Gesicht an seiner Brust. Der spezielle Oliver-Geruch! Vergessen, aber die Erinnerung war von berauschender, sinnlicher Wirkung. Pfeffrig, süß-würzig und eine einzigartige, unbeschreibliche Note, die nicht von einer Seife oder aus einer Flasche oder von seiner Kleidung herrührte. Es war sein Geruch.
Die Vertrautheit trieb ihr die Tränen in die Augen.
Mit unerträglicher Zartheit küsste er sie auf den Mundwinkel. Als wäre es das erste Mal. Dann noch ein Schmetterlingskuss. Und noch einer. Langsam bewegte er sich auf ihren Lippen zur Mitte und erregte eine Lust in ihr, die kaum zu unterscheiden war von Schmerz.
Ohne sich zu bewegen und nur leise atmend ließ sie es zu, dass er sie so küsste.
Nur wenn sie Sex mit Oliver hatte, überließ sie sich einer passiven Rolle. Und hörte auf, bestimmend oder dominierend, herrschsüchtig oder provozierend zu sein. Sie hatte ihm immer die Führung überlassen, und das gefiel ihm.
»Ich sehe dir in die Augen, und du bist gar nicht da«, hatte er oft gesagt. »Du bist einfach nur ein wimmerndes, hilfloses kleines Mädchen.«
Sie wusste, dass ihn der Gegensatz zwischen ihrem normalen forschen Ton und ihrer Passivität im Schlafzimmer erregte, aber das war nicht der Grund, warum sie sich so verhielt. Mit Oliver war es nicht nötig, die Führung zu übernehmen. Er wusste genau, was zu tun war. Keiner konnte es besser.
Seine Küsse bewegten sich von ihrem Mund zu ihrem Hals zu ihrem Haaransatz. Sie schloss die Augen und stöhnte lustvoll. Sie könnte sterben, einfach sterben. Sie hörte ihn flüstern, sein Atem heiß an ihrem Ohr: »Du bist ganz weit weg, Babes.«
Wie eine Schlafwandlerin wurde sie zum Bett geführt. Gehorsam streckte sie die Arme aus, damit er ihr das Jackett ausziehen konnte, hob sie den Po, damit er ihren Rock abstreifen konnte. Die glatten, kühlen Laken glitten über ihren nackten Rücken. Ihr ganzer Körper bebte, aber sie bewegte sich nicht. Als er ihre Brustwarze mit dem Mund streifte, zuckte sie, als hätte sie einen elektrischen Schlag bekommen. Wie hatte sie nur vergessen können, wie sinnlich das war?
Die Küsse führten nach unten, immer weiter nach unten. Er küsste ihren Bauch, so zart, dass es kaum die kleinen, weichen Härchen bewegte, aber es durchzuckte sie mit schwellender Lust.
»Oliver, ich glaube, ich ...«
»Warte!«
Das Kondom brachte einen Missklang. Es erinnerte sie daran, dass die Dinge nicht mehr so waren wie früher. Aber sie weigerte sich, darüber nachzudenken. Also schlief er mit anderen? Nun ja, sie tat das auch.
Als er in sie eindrang, empfand sie einen tiefen Frieden. Sie atmete lange aus, ganz sauber, und alle Anspannung wich von ihr. Einen Moment lang genoss sie das Fehlen jeder Bewegung, bis er anfing, sich mit langen, langsamen Stößen in ihr zu bewegen. Sie wollte es genießen. Sie wusste, dass sie es genießen würde.
Danach weinte sie.
»Warum weinst du, Babes?« Er umfing sie und presste sie an sich.
»Eine rein körperliche Reaktion«, sagte sie und gewann wieder die Kontrolle über sich. Sie hatte genug von der passiven Rolle. »Viele Leute weinen, wenn sie gekommen sind.«
Aller Zorn und aller Groll war von der Leidenschaft vertrieben. Jetzt lagen sie im Bett, sprachen ein wenig und hielten sich umschlungen mit einer Zärtlichkeit, die betörend angenehm war. Es war, als wären sie nie getrennt gewesen, als hätten sie sich nie heftig bekämpft, als hätten sie nie bittere Gedanken gehabt.
Dennoch war keiner von ihnen so naiv zu
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