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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Sofas mehr, keine spontanen Last-minute-Trips nach Mailand. Oder nach Las Vegas. Selbst nach Brighton nicht. Schlaflose Nächte gäbe es dann nicht mehr dank einer Dosis außerordentlich reinen Kokains, sondern dank eines schreienden Kindes. Das ganze verfügbare Einkommen könnte nicht mehr für Jeans von Dolce & Gabbana verpulvert werden, sondern würde für Berge von Zellstoffwindeln draufgehen.
    Doch Lisa machte sich an die Arbeit und überzeugte ihn nach und nach. Sie appellierte an seinen Macho-Stolz: »Willst du nicht, dass deine Gene weitergetragen werden?«
    »Nein.«
    Und dann, eines Tages, als er neben ihr im Bett lag, sagte er: »Okay.«
    »Was ist okay?«
    »Okay, wir machen ein Kind.« Bevor Lisa ihrer Freude Ausdruck verleihen konnte, hatte er die Blisterpackung mit der Pille von dem Bord hinter dem Bett genommen und sie mit großem Zeremoniell in der Toilette runtergespült.
    »Kein Sicherheitsnetz, Babes.«
    In ihrer Fantasie trug Lisa bereits ein süßes schokoladenfarbenes Baby auf ihren schlanken Hüften. »Ein Baby ist keine Puppe«, erläuterte Fifi. »Es ist ein menschliches Wesen und bedeutet viel Arbeit.«
    »Das weiß ich«, hatte Lisa grob erwidert, aber eigentlich wusste sie es nicht.
    Dann wurde jemand in der Redaktion schwanger. Arabella, eine scharfzüngige, etwas gefährliche Frau, zackig wie eine Peitsche und immer tadellos gekleidet. Von einem Tag zum nächsten war ihr ständig hundeelend. Einmal übergab sie sich sogar in den Papierkorb. Wenn sie nicht gerade auf der Toilette war oder sich übergeben musste, saß sie über ihren Schreibtisch gebeugt, knabberte an einem Stück Ingwerwurzel und war zu erschöpft, um zu arbeiten.
    Und das Essen! Trotz ihrer ständigen Übelkeit vertilgte sie Berge von Essen. »Das einzige, was mir die Übelkeit nimmt, ist Essen«, murmelte sie und schob sich noch eine Fleischpastete in den Schlund. In kürzester Zeit sah sie aus, als wäre sie bis zum Kopf in Sand eingebuddelt. Es wurde noch schlimmer. Ihr einst glänzendes Haar wurde plötzlich aus unerklärlichen Gründen kraus, und am Mund bildete sich ein Herpes. Im Gesicht hatte sie eine Schuppenflechte, und ihre Nägel fingen an abzubrechen. In Lisas überkritischen Augen ähnelte sie eher einem Pestopfer als einer Schwangeren.
    Besonders verstörend war die Tatsache, dass Arabellas Konzentration nachließ. Mitten in einem Interview vergaß sie Nicole Kidmans Namen und konnte sich nur noch an deren Spitznamen erinnern: Nicole Skidmark. Sie vergaß, ob ihr John-Rocha-Wickelrock aus Velcro aus dieser Saison oder aus der letzten stammte. Und diese Dinge waren von elementarer Wichtigkeit, stellte Lisa alarmiert fest. Es kam der Tag, da Arabellas Fähigkeit, sich zwischen einem White Magnum und einem Classic Magnum zu entscheiden, sie gänzlich verließ. »Wei... nein, Class... nein, nein, warte. Weiß. Eindeutig Weiß. Nein, Classic...« Auf diese Weise hätte sie England verloren.
    »Mein Gehirn ist zu Gelee geworden«, klagte sie.
    Voller Entsetzen ging Lisa zu einer anderen Frau, die ihr Kind schon bekommen hatte. EloYse war Redakteurin in dem Unterhaltungsressort von Chic Girl.
    »Wie geht es dir?«, fragte Lisa.
    »Ich bin ein Wrack, akuter Schlafmangel«, sagte EloYse.
    Und schlimmer noch, obwohl es schon sechs Monate her war, dass EloYse ihr Baby bekommen hatte, sah sie immer noch aus, als wäre sie bis zum Hals in einem Sandhaufen eingebuddelt.
    Und da war noch etwas. Sie interessierte sich nicht mehr für die Dinge, sie hatte ihren Biss verloren. Sie war die Redakteurin, die ehemals als Attila bekannt war. Aber jetzt kam sie einem eher vor wie ein scheues Reh.
    Von einem Moment zum nächsten verwarf Lisa die Idee. Sie wollte kein Kind haben, Kinder zerstörten das Leben. Für Models und Spice Girls mochte es angehen. Die hatten Heerscharen von Kinderfrauen, die darauf achteten, dass man genug Schlaf bekam, einen persönlichen Trainer, der darauf bestand, dass man wieder schlank wurde, und einen Privatfriseur, der einem die Haare kämmte, wenn man selbst keine Energie dazu hatte.
    Aber inzwischen war Oliver sehr angetan von der Idee. Und es war eine von Olivers Eigenschaften, dass er eine einmal getroffene Entscheidung höchst selten umstieß.
    Heimlich fing sie wieder an, die Pille zu nehmen. Auf keinen Fall würde sie ihre kostbare Karriere zerstören.
    O ja, Lisas Karriere.
    Oliver hatte auch dagegen Einwände gehabt, stimmt‘s?
    »Du bist ein Workaholic«, beschuldigte er sie ein ums

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