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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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knabenhaften Rothaarigen sprach. Er lächelte auf eine Weise, die Ashling nicht wiedererkannte. Es war nicht mehr die gierige Liebmich-Grimasse, sondern ein verhalteneres Lächeln. Sogar seine Körpersprache war eine andere. Statt sich nach vorn zu beugen, lehnte er sich zurück, so dass das Mädchen sich zu ihm beugen musste.
    »Hallo.« Ashling begrüßte ihn mit einem Knuff auf den Oberarm.
    »Ashling!« Erfreut versuchte er, ihr ein Bein zu stellen.
    Nachdem sie sich begrüßt hatten, sagte er zu dem kleinen Rotschopf: »Suzie, das ist meine Freundin Ashling.«
    Suzie nickte misstrauisch.
    »Hast du was zu trinken?«, fragte Ted.
    »Nein, ich bleibe nicht. Ich bin fix und fertig.«
    Einen Moment lang zögerte Ted unentschlossen, bis er die beiden überraschte, indem er sagte: »Warte, ich komme mit!«
    Draußen in der kalten Nachtluft sagte Ashling: »Was hast du dir dabei gedacht? Sie war scharf auf dich.«
    »Man darf nicht zu interessiert erscheinen.«
    Ashling spürte einen Stich. Sie und Ted hatten abwechselnd die Rolle des Weidwunden übernommen. Sein neues Selbstbewusstsein veränderte das Gleichgewicht zwischen ihnen.
    »Außerdem ist sie ein Komiker-Groupie«, sagte er. »Ich werde ihr wieder über den Weg laufen.«
    Samstags abends war es in Dublin aussichtslos, ein Taxi zu bekommen. Wer in einem entfernten Vorort lebte, versuchte, die Warteschlangen zu umgehen, indem er sich zu Fuß auf den Weg machte, in der Hoffnung, auf der Straße aus der Stadt raus eins der in die Stadt zurückfahrenden Taxis anzuhalten. Deswegen sahen Ashling und Ted auf dem Weg zurück in die Stadt lauter sturzbetrunkene Menschen, die ihnen entgegenwankten.
    »Und wie geht es mit der neuen Arbeit?«, fragte Ted und wich einem Mann aus, der im Zickzackkurs auf ihn zusteuerte.
    Ashling zögerte. »Eigentlich ist es toll. Und aufregend. Wenn ich nicht gerade Pressemitteilungen zu fotokopieren habe.«
    »Hast du rausgefunden, warum die kleine Mercedes nach einem Auto benannt ist?«
    »Ihre Mutter ist Spanierin. Sie ist sehr nett übrigens, wenn man mit ihr spricht«, erklärte Ashling. »Sie ist sehr still und furchtbar vornehm. Sie hat einen reichen Kerl geheiratet und bewegt sich in den entsprechenden Kreisen. Ich glaube, der Job ist nur ein Hobby für sie. Aber sie ist nett.«
    »Und wie kommst du mit dem Boss-Mann zurecht, der dich nicht leiden kann?«
    Ashling spürte, wie sich ihr Magen verkrampfte. »Er kann mich immer noch nicht leiden. Gestern hat er mich Little Miss Fix-it genannt, bloß weil ich ihm zwei Aspirin gegen seine Kopfschmerzen angeboten habe.«
    »Der Sack. Vielleicht wart ihr in einem früheren Leben Feinde, und deswegen versteht ihr euch in diesem nicht.«
    »Meinst du?«, rief Ashling. Dann sah sie Ted an, der breit grinste. »Ach so, du meinst es nicht so. Ich verstehe. Du Verzagter im Glauben. Nächstes Mal, wenn du deine Zukunft vorhergesagt haben möchtest, brauchst du gar nicht erst zu mir zu kommen.«
    »‘tschuldigung, Ashling«, sagte er und warf ihr vertraulich den Arm um den Hals. »Na, ich hab noch was, das wird dich aufheitern - nächsten Samstag trete ich im River Club auf. Wirst du kommen?«
    »Habe ich nicht gerade gesagt, ich werde dir nicht mehr die Zukunft vorhersagen? Jetzt musst du einfach mal abwarten.«

13
    Am Montag morgen trabte Craig hinter seiner Mutter her und sagte weinerlich: »Warum räumst du auf?«
    Clodagh hob ein Strumpfhosenknäuel vom Boden auf und warf es in den Wäschekorb, dann machte sie sich über den Berg Klamotten auf dem Schlafzimmerstuhl her und ordnete in Windeseile Pullover in Schubladen, Bademäntel auf Bügel und alles andere nach kurzem Zögern, es war einfach zu viel - unters Bett.
    »Kommt Grandma Kelly zu Besuch?«, bedrängte Craig sie.
    Er rechnete fest mit einer zustimmenden Antwort - auf einen Ausbruch dieser Art folgte in der Regel ein Besuch von Dylans Mutter.
    »Nein.«
    Craig blieb seiner Mutter auf den Fersen, als die sich in das vom Schlafzimmer abgehende Bad stürzte und die Toilette geräuschvoll mit der Toilettenbürste säuberte.
    »Warum dann?«, ließ er nicht locker.
    »Weil«, zischte sie, von der Blödheit der Frage genervt, »weü die Putzfrau kommt. - Molly, beeil dich«, brüllte sie in Richtung von Mollys Zimmer mit dem Elefantenfries, »Flor kommt gleich.«
    Die Vorstellung, im Haus zu bleiben, während Flor ihre Arbeit verrichtete, war zu grässlich. Nicht nur, weil Flor unentwegt über ihre Gebärmutter reden wollte, sondern

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