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Sushi Für Anfaenger

Sushi Für Anfaenger

Titel: Sushi Für Anfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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Jedenfalls war sie entschlossen, es darauf ankommen zu lassen.
    Sie war auf alles gefasst, und nun passierte nichts, und das war nicht schön.
    Wenn mich einer sehen könnte , dachte sie, während sie vor lauter Frustration heftig die Badewanne schrubbte. Das kenne ich schon. Dieses Warten, dass der Mann anruft. Zu spät ging ihr auf, wie sehr sie die kurze Zwischenzeit genossen hatte, in der sie dem einen nicht mehr hinterhergetrauert und ihre Hoffnung noch nicht an einen neuen gehängt hatte. Das geschieht mir recht. Warum lasse ich mich auch mit einem Mann im Rampenlicht ein?
    Wie bedauerte sie es nun, dass sie nicht auf sein Bellez-moi eingegangen war, als sie die Chance dazu hatte. Jetzt war es zu spät dazu, denn sie konnte den Zettel nicht mehr finden. Sie erinnerte sich nicht, ihn weggeworfen zu haben - und daran würde sie sich erinnern, weil sie gedacht hätte, sie sei herzlos. Aber als sie ihre Taschen und die Schubladen ihres Nachttisches durchstöberte, fand sie nichts, außer einigen Kassenzetteln, bei deren Anblick sie Schuldgefühle verspürte, und einem Flugblatt von einen Computerladen.
    Also putzte sie weiter. Doch nachdem sie den Mikrowellenherd von innen ausgewischt hatte, brauchte sie etwas Aufbauendes und beschloss, einen Blick in ihre Zukunft zu werfen. Ihre Engelorakel-Karten gaben ihr keine Auskunft, also kramte sie, um den Anruf von Marcus zu beschleunigen, ihren Wunschkasten heraus. Den hatte sie seit Phelims Zeiten nicht mehr benutzt. Sie war sich im Klaren darüber, dass dies nichts Gutes verhieß.
    In dem Kasten waren sechs Kerzen und auf jeder war ein Wort in erhabenen Buchstaben zu lesen - Liebe, Freundschaft, Glück, Geld, Frieden, Erfolg - und zu jeder Kerze gab es eine Streichholzschachtel. Die Kerzen mit den Wörtern Freundschaft, Geld und Erfolg waren noch nie angezündet worden, die Friedens- und die Glückskerzen waren ein paar Zentimeter abgebrannt, und die Liebeskerze war am häufigsten angesteckt worden. Sie war wie das dunkelrote Weingummi in einer buntgemischten Tüte.
    Ehrfürchtig zündete Ashling die Kerze mit dem letzten Liebesstreichholz an, die dann auch ungefähr zehn Minuten lang vor sich hin brannte, bevor das Wachs aufgebraucht war und die Flamme flackerte und erlosch.
    Mist , dachte Ashling, hoffentlich ist das kein ZEICHEN.
    Am frühen Abend kam Ted hereingeschneit. Er war in das Tief gesackt, das unweigerlich auf ein großes Hoch folgte. Obwohl er viele Mädchen kennen gelernt hatte, war er von keinem recht begeistert.
    »Was ist mit der Hübschen, mit der du gesprochen hast, bevor wir gegangen sind? Hast du mit ihr geschlafen?«
    »Nein.«
    »Ted! Das darfst du nicht sagen. Auch wenn du sie nicht gevögelt hast, musst du es sagen, ihrer Ehre wegen.«
    Aber Ted fand das nicht witzig. »Sie hat gesagt, ich rieche komisch. Wie ihre Oma.«
    »Manche Leute sind echt verrückt.«
    »Nein, es stimmte.« Ted war verärgert. »Sie hatte Recht. Ich habe wirklich wie ihre Oma gerochen.«
    Während Ashling sich noch laut wunderte, wie Ted wissen konnte, wie die Oma des Mädchens roch, fuhr Ted dazwischen und sagte vorwurfsvoll: »Und weißt du, was es meiner Meinung nach war?«
    »Was?«
    »Dieses Scheißzeug, das du auf mich draufgerieben hast, bevor wir gegangen sind.«
    »Ach, das! Lavendelöl.« Manchmal fand Ashling, dass sie nicht richtig gewürdigt wurde.
    »Das ist doch ein Omageruch, oder?« Ted ließ einfach nicht locker.
    »Ich dachte, sie riechen, wenn, dann eher nach Urin.« Wenn Ashling sich schlecht behandelt fühlte, konnte sie auch scharfzüngig sein.
    »Ach, sie war sowieso nichts für mich«, gestand Ted verstimmt. »Die sind alle zu jung und zu albern, und sie mögen mich aus den falschen Gründen.« Dann fragte er unvermittelt: »Deine Freundin Clodagh. Ist die noch verheiratet?«
    »Ja, natürlich.«
    »Ist was mit dir?«, fragte Ted. Ihm war aufgefallen, dass er nicht allein niedergeschlagen war.
    Ashling wägte ab und entschied dann, nicht darüber zu jammern, dass Marcus nicht angerufen hatte. Er hatte sein Versprechen nicht gebrochen und konnte jederzeit anrufen. Deshalb sagte sie leichthin: »Nur die übliche Sonntagabend-Depression.«
    Sie hatte schon oft mit Ted, Joy, Dylan - mit allen, die im Berufsleben standen - darüber gesprochen, wie einen plötzlich, so gegen fünf Uhr am Sonntag Nachmittag, das Grauen packte, weil einem mit einem Schlag bewusst wurde, dass man am nächsten Morgen zur Arbeit gehen musste. Obwohl dann immer noch ein

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