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Suzanna

Suzanna

Titel: Suzanna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wappnete. »O ja, ich weiß gar nicht, wann ich mich jemals so mit einer Frau gelangweilt habe, aber schließlich langweilen sich die meisten Männer mit Frauen, die Hirn und Mumm besitzen, besonders wenn sie noch dazu ein weiches Herz und einen harten Schädel haben. Nichts macht mich schneller schläfrig als eine Frau, die den ganzen Tag schuftet, um für ihre Kinder zu sorgen. Der Himmel weiß, dass du nicht sexy bist. Ich hatte letzte Nacht lediglich nichts Besseres zu tun, als deinetwegen den Verstand zu verlieren.«
    Holt hatte Suzanna gegen die Spüle gedrängt. »Du hast mich gefragt, und ich habe geantwortet. Ich weiß nicht, was ich jetzt noch sagen soll.«
    »Dass du dich den Teufel um den Kerl scherst.« Er packte sie an den Schultern. »Und dass du mir gehörst, Suzanna. Nichts, was je zuvor geschehen ist, zählt, weil du jetzt mir gehörst. Das sollst du sagen.«
    »Holt …«
    Er sah die roten Stellen an ihren Handgelenken, die er aus Leidenschaft und nicht mit Absicht hinterlassen hatte. Doch davon verschwanden die Male nicht. Dadurch war er nicht besser als der Mann, der ihrer Seele Male zugefügt hatte.
    Holt schob die Hände in die Taschen, ehe er sich abwandte. »Ich habe etwas zu tun.«
    »Aber …«
    »Wir sind vom Thema abgekommen, Suzanna. Meine Schuld. Ich weiß, dass du Arbeit hast. Ich auch.«
    Das ist es also, dachte sie. Ich habe meine Seele bloßgelegt, und jetzt läuft er weg. »Na schön, ich sehe dich am Montag.«
    Mit einem Kopfnicken ging er zur Hintertür, fluchte und blieb – eine Hand an der Fliegengittertür – stehen. »Die letzte Nacht hat mir etwas bedeutet. Verstehst du das?«
    »Nein.«
    Seine Hand ballte sich zur Faust. »Du bist für mich wichtig. Du bedeutest mir etwas. Dass ich dich hier habe, auf diese Art, ist … Ich brauche dich. Ist das klar genug?«
    Sie betrachtete ihn – eine Faust an der Tür, Ungeduld im Blick, sein Körper starr von Leidenschaften, die sie nicht ganz verstand. Es war genug, das begriff sie. Für den Moment jedenfalls.
    »Ja, du hast dich deutlich genug ausgedrückt.«
    »Ich will nicht, dass es hier aufhört.« Er wandte den Kopf, und seine Augen waren wieder dunkel und funkelten. »Es wird nicht hier aufhören.«
    »Bittest du mich wiederzukommen?«, fragte Suzanna.
    »Du weißt verdammt gut …« Holt unterbrach sich und schloss die Augen. »Ja, ich bitte dich zurückzukommen. Und ich bitte dich, mit mir außer bei der Arbeit oder im Bett deine Zeit zu verbringen. Wenn dir das noch nichts sagt, dann …«
    »Möchtest du zum Abendessen kommen?«
    Er starrte sie an. »Was?«
    »Möchtest du heute zum Abendessen kommen? Vielleicht können wir hinterher spazieren fahren.«
    »Ja.« Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und war nicht sicher, ob er sich erleichtert oder unbehaglich fühlen sollte, weil es so einfach gewesen war. »Das wäre gut.«
    Ja, das wäre gut, dachte sie und lächelte. »Dann sehe ich dich so gegen sieben. Bring Sadie mit, wenn du möchtest.«

9. K APITEL
    Es war nicht gerade Kerzenschein und Mondlicht, aber Suzanna fand, dass es doch eine Romanze war. Sie hätte nicht geglaubt, dass sie so etwas wieder finden oder sich wünschen würde. Sie lächelte und drückte ihren Rücken durch, als sie die gewundene Straße zu The Towers hinauffuhr.
    Natürlich hatte eine Beziehung mit Holt Bradford ihre Ecken und Kanten, aber es gab auch sanftere Momente. In den letzten paar Tagen – und Nächten – hatte sie eine schöne Zeit damit verbracht, sie zu entdecken.
    Holt war zum Beispiel ein- oder zweimal kurz vor der Mittagszeit in ihrem Laden aufgetaucht. Er hatte nichts über die Kinder gesagt, nur dass er wegen ein paar Sachen ins Dorf gekommen war und er gern essen gehen wollte.
    Oder er hatte ihr einfach die Spannung aus ihren Schultern wegmassiert. Und nach einem besonders harten Tag hatte er sie abends damit überrascht, dass er sie und einen Weidenkorb, angefüllt mit kaltem Hühnchen, ins Boot verfrachtet hatte.
    Holt war noch immer fordernd, oft schroff, aber er brachte Suzanna nie dazu, sich minderwertig zu fühlen. Wenn er sie liebte, dann tat er das mit einer drängenden Wildheit, die keinen Zweifel an seiner Begierde zuließ.
    Nein, ich habe keine Romanze gesucht, dachte Suzanna, als sie den Lastwagen hinter Holts Wagen parkte. Doch war sie sehr froh, eine gefunden zu haben.
    In dem Moment, als sie die Tür öffnete, stürzte Lilah sich auf sie. »Ich habe schon auf dich gewartet.«
    »Das sehe ich.«

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