Suzanna
freundlich wären, ich würde gerne einen Brandy nehmen.«
»Gern, was möchtest du, Bax?«
»Whisky, einen doppelten.«
Sie ging zur Bar und war froh, dass ihre Hände nicht zitterten. Als sie Yvette ein Glas brachte, glaubte sie einen entschuldigenden und verlegenen Blick aufzufangen.
»Nun, Bax, würdest du mir nun sagen, was passiert ist?«
»Was passiert ist, begann vor Jahren, als du die falsche Idee hattest, du könntest eine Mutter sein.«
»Bax«, murmelte Yvette vorwurfsvoll.
»Geh hinaus auf die Terrasse! Ich möchte das unter vier Augen besprechen.«
Also hat er sich nicht geändert, dachte Suzanna und verschränkte die Hände ineinander, während Yvette den Raum durch die Glastüren verließ.
»Zumindest sollte ihr dieses kleine Experiment den Wunsch ausgetrieben haben, ein Kind zu bekommen«, sagte Baxter, während er Yvette hinterhersah.
»Experiment?«, wiederholte Suzanna verständnislos. »Der Besuch deiner Kinder war ein Experiment?«
Er nippte an seinem Whisky und musterte sie. Er war noch immer ein sagenhafter Mann mit einem charmant jungenhaften Gesicht und hellen Haaren. Aber Übellaunigkeit fügte dem eine Härte zu, die alles andere als sympathisch war.
»Warum ich die Kinder mitgenommen habe, ist meine Angelegenheit. Ihr unverzeihliches Verhalten ist deine Angelegenheit. Sie haben nicht die geringste Vorstellung, wie sie sich in der Öffentlichkeit und privat benehmen sollen. Sie haben die Manieren und die Einstellung von Wilden und genauso wenig Selbstbeherrschung. Du hast erbärmliche Arbeit geleistet, Suzanna, es sei denn, es wäre deine Absicht gewesen, zwei elende Rabenbraten heranzuziehen.«
»Glaube nicht, dass du in meinem Haus so über sie sprechen darfst.« Ihre Augen funkelten wutentbrannt, als sie auf ihn zuging. »Es interessiert mich verdammt wenig, ob sie deinen Ansprüchen genügen oder nicht. Ich will wissen, wieso du sie in diesem Zustand nach Hause gebracht hast.«
»Dann hör zu.« Er schob sie in einen Sessel. »Deine kostbaren Kinder haben nicht die leiseste Ahnung, was von einem Dumont erwartet wird. Sie waren laut und unbezähmbar in Restaurants, weinerlich und unruhig während der Fahrt. Rief ich sie zur Ordnung, wurden sie bockig oder schmollten. In einem Hotel, in dem auch mehrere meiner Bekannten wohnten, war ihr Verhalten peinlich.«
Zu wütend, um Angst zu empfinden, stemmte Suzanna sich aus dem Sessel. »Mit anderen Worten, sie verhielten sich wie Kinder. Tut mir leid, dass deine Pläne durcheinandergeraten sind, Baxter, aber man kann von fünf- und sechsjährigen Kindern kaum erwarten, dass sie sich bei allen Gelegenheiten gesellschaftlich korrekt verhalten. Das ist umso schwerer, wenn sie in eine Situation gestoßen werden, die ihnen völlig fremd ist. Sie kennen dich nicht.«
Er ließ den Whisky im Glas kreisen, nahm einen Schluck. »Es ist ihnen absolut klar, dass ich ihr Vater bin, aber du hast dafür gesorgt, dass sie keinen Respekt vor dieser Beziehung haben.«
»Nein, du hast dafür gesorgt.«
Er setzte das Glas ab. »Glaubst du, ich weiß nicht, was du ihnen erzählst? Du süße, harmlose kleine Suzanna!«
Sie wich instinktiv zurück. »Ich erzähle ihnen überhaupt nichts von dir«, entgegnete sie, wütend auf sich selbst wegen des Rückzugs.
»Ach? Dann hast du ihnen gegenüber nicht die Tatsache erwähnt, dass sie einen Bastard-Bruder in Oklahoma haben?«
Darum also geht es, dachte Suzanna. »Megan O’Rileys Bruder hat meine Schwester geheiratet. Die Situation konnte unmöglich geheim gehalten werden, selbst wenn ich es gewollt hätte.«
»Und du konntest es gar nicht erwarten, mit meinem Namen um dich zu werfen.« Er versetzte ihr einen Stoß, der sie rückwärts taumeln ließ.
»Der Junge ist ihr Halbbruder. Sie akzeptieren das, und sie sind zu klein, um zu verstehen, wie verabscheuungswürdig du dich verhalten hast.«
»Meine Affären sind meine Sache. Vergiss das nicht.« Er packte sie an den Schultern und stieß sie gegen die Wand. »Ich habe nicht die Absicht, dich mit deinen erbärmlichen Racheplänen davonkommen zu lassen.«
»Nimm deine Hände von mir!« Sie wand sich, doch er zwang sie erneut gegen die Wand.
»Sobald es mir beliebt. Lass dich warnen, Suzanna. Ich dulde nicht, dass du meine Privatangelegenheiten ausposaunst. Wenn auch nur eine Andeutung von dieser Geschichte nach draußen dringt, werde ich wissen, woher sie kommt, und du weißt, wer dafür bezahlen wird.«
Sie hielt sich starr aufrecht. »Du
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