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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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seine Herkunft rätselten, während auch er weiter auf sie einredete.
    ´Falls ich es wieder heil zurück schaffen sollte´, überlegte Radik, ´werde ich mir von Ivod ein kleines Christenkreuz schnitzen lassen, das ich mir bei der nächsten Kaperfahrt versteckt um den Hals hänge. Dann kann ich mich bei den Dänen jederzeit als ein Freund ausweisen.´
    Er hörte auf zu reden, schließlich sollten die Fischer nicht denken, er habe im Wasser seinen Verstand verloren. Doch sobald ihn einer der drei Dänen anblickte, lächelte er freundlich.
    Radik war froh, als endlich Land in Sicht kam, zunächst nur als grauer Küstenstreifen, aus welchem sich aber mit der Zeit Bäume und schließlich die Häuser eines kleinen Fischerdorfes abzeichneten. Jetzt mussten die Fischer Farbe bekennen, was sie von ihm hielten und mit ihm anzustellen gedachten.
    Er konnte sich kaum vorstellen, dass sie ihn einfach laufen ließen. Sie würden ihn wohl zunächst ins Dorf bringen, als Gast oder als Gefangenen. Seine Zuversicht sank, als er die gut drei Dutzend Menschen am Ufer stehen sah. Es waren Männer, Frauen und Kinder, die voller Angst und Hoffnung darauf warteten, ob man die schiffbrüchigen Fischer gefunden und gerettet hatte. Radik war klar, dass ihn diese Menge misstrauisch empfing und mit jedem Versuch einer schnellen Flucht würde er sich sehr verdächtig machen. Die einzige Waffe, die er bei sich führte, war das scharfe Messer, welches in der Lederscheide am Bund steckte. Damit konnte er niemanden beeindrucken.
    Obwohl ihm das Herz bis zum Hals schlug, bemüht er sich weiterhin um einen ruhigen, freundlichen Eindruck. Schon legte das Boot am Steg an und wurde mit geübten Handgriffen festgemacht.
    Radik sah, wie einer der Fischer ein paar Männer heranwinkte und einige Erklärungen zuflüsterte. Sodann winkte der Fischer ihm zu und Radik fand sich von den Männern umringt, die ihn wegführten.
    In einer Hütte gab man ihm zu essen und zu trinken, wobei sich die Männer derart vor der Tür postierten, dass sie ihre Aufgabe nicht verhehlten. Radik stand unter Bewachung.
    Er nahm die Bewirtung dankbar entgegen, beeilte sich, dabei einige Worte in deutscher Sprache zu verlieren und war bemüht, den Eindruck eines rechtschaffenen Menschen zu erwecken. Niemand betrachtete ihn feindselig, man war mehr neugierig als misstrauisch. Immer wieder guckten Menschen ein, die von dem seltsamen Gast erfahren hatten, doch sie wurden zumeist recht bald durch die zur Bewachung abgestellten Männer wieder zum Gehen aufgefordert.
    Daher maß Radik auch der Tatsache keine weitere Bedeutung bei, dass sich die Tür mal wieder öffnete und ein Mann hereinspazierte.
    "Darf ich mich zu dir setzen?"
    Diese Worte in reinstem Deutsch ließen Radik aufmerken und er blickte gespannt auf den Mann, der sich, ohne eine Antwort abzuwarten, zu ihm an den Tisch setzte. Er war mittelgroß, von kräftiger Statur und trug, wie auch Radik, ein ledernes Wams, jedoch hing an seinem Bund statt eines kleinen Messers ein Schwert. Der bärtige Mann sah Radik forschend an. Auf seiner Stirn verlief eine Narbe, was Radiks Eindruck verstärkte, dass es sich um einen Soldaten handelte.
    "Schön, endlich wieder vertraute Worte zu vernehmen", sagte Radik mit gespielter Erleichterung, während er in Wirklichkeit von nervöser Anspannung erfüllt war, "Hier versteht mich ja sonst niemand. Aber man ist überaus freundlich zu mir", fügte er hinzu und wies auf die noch halb gefüllte Schüssel und den Krug.
    "Wie konnte das nur passieren?", wollte der Fremde wissen.
    Da Radik nicht recht verstand, nahm er, statt eine Antwort zu geben, einen Löffel der dicken mit Fleischstücken angereicherten Grütze, obwohl er eigentlich überhaupt keinen Appetit verspürte.
    "Gut so, stärke dich etwas", sagte sein Gegenüber freundlich, "Wir haben euch erst morgen erwartet. Sind alle anderen umgekommen?", wollte er dann aber doch ungeduldig wissen.
    ´Für wen hält er mich?´, fragte sich Radik, ´Zweifellos für einen Landsmann. Aber wer soll morgen hierher kommen, mit einem Schiff?´, grübelte er, ´Nun ja, einen Tag habe ich demnach Zeit, mir etwas Gescheites einfallen zu lassen. Jetzt muss ich nur vorsichtig agieren, um mich nicht vorzeitig verdächtig zu machen.´
    "Das Unwetter war furchtbar", begann Radik in gedämpften Ton, wie jemand, der nur schwer von einem schrecklichem Ereignis berichten kann, "Es brach ganz plötzlich über uns herein. Das Wasser schlug in hohen Wellen ohne Unterlass

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