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Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Svantevit - historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit - historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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an einem Streit gelegen, aber er hoffte auf die Klärung gewisser Fragen, nun, da eine Auseinandersetzung ohnehin unvermeidlich schien.
    "Es ist viel zu gefährlich. In den Wäldern lauert sicher viel Gesindel, das uns nicht gerade freundlich gesinnt sein dürfte. Glaub nicht, dass sie Frauen verschonen werden."
    Er hatte seine Worte ebenfalls beiläufig klingen lassen, als würde er nicht ahnen, wie wichtig ihr das Anliegen war, und wartete gespannt, wie sie es wohl anstellen wollte, ihn doch noch zu überzeugen.
    "Das klingt nach einer schlechten Ausrede! Hast du Angst, ich könnte nicht wiederkommen und dein teures Pferd für mich behalten? Keine Sorge, mein Sohn bleibt hier, meinethalben als Faustpfand!"
    Christian nahm ihr den barschen Ton nicht übel, bestätigte ihm das Verhalten doch nur seine Vermutung, dass sie irgendetwas mit dieser Insel verband, etwas von großer Wichtigkeit, was ihr Herz geradezu schnürte.
    "Und diese Menschen, die du verächtlich Gesindel nennst, sind weitaus besser als der ganze Haufen versoffener Krieger in diesem Lager, die nur ans Töten und Beute machen denken. Mir wird nichts geschehen! Glaub es mir! Ich kenne die Leute und ich kenne diese Gegend, besser als du dir vorstellen kannst!"
    "So?", fragte Christian leise, " Du hast kein Vertrauen zu mir und meinst auch bei mir sei dies so. Als ob es mir um ein Pferd ginge. Nein, ich habe wirklich Angst um dich! Zumal ich nicht weiß, was dich bewegt und nur sehe, wie dich deine Gefühle, deren Ursache ich nicht kenne, die Gefahren unterschätzen lassen." 
    Sie blickte ihn eine Weile unschlüssig an und dann erzählte sie.
    Nachdem Christian alles angehört hatte, rief er einige seiner Männer herbei.
    "Und wo ist Ronald?", wollte er wissen.
    "Der war eben noch hier."
    "Ich hab gesehen, wie er fort gegangen ist, mit dem Jungen. Soll ich ihn suchen?"
    Auch wenn Christian Ronald gern dabei gewusst hätte, verzichtete er nun darauf, um keine weitere Zeit zu verlieren und Kaila zu zeigen, wie sehr auch ihm daran gelegen war, die Sache schnell zu erledigen. Also forderte er drei Männer auf, zu dem Hof zu reiten, dessen Lage ihnen Kaila so genau wie möglich beschrieb. Sie sollten sich dort umsehen, aber jedem Streit aus dem Wege gehen.
    Am Abend kamen die Reiter zurück. Ihnen war anzumerken, wie froh sie waren, wieder im sicheren Lager zu sein.
    "Ständig fühlte man sich beobachtet und ich glaube nicht, dass wir uns das nur eingebildet haben."
    "Nun berichtet endlich! Was habt ihr gesehen?", drängte Christian, der mit seinen Männer zunächst allein sprach.
    Alles sei wie ausgestorben gewesen. Kein Mensch auf dem Weg, niemand auf dem Hof. Das Haus müsse erst vor kurzem verlassen worden sein, aber nichts habe auf überhastete Flucht hingedeutet. Ganz in der Nähe seien sie auf ein frisches Grab gestoßen, höchstens eine Woche alt, merkwürdigerweise mit einem massiven Holzkreuz versehen, welches kunstvoll geschnitzte Verziehrungen aufwies.
    "Und mitten auf dem Grab stand ein Bienenkorb! Nicht etwa leer, nein, voll schwirrender Stachelviecher!"
    Christian genehmigte den Männern eine Sonderration Schnaps, obwohl er sonst streng darauf achtete, dass nicht zu viel getrunken wurde, immerhin befand man sich im Felde. Dann berichtete er Kaila alles, was er gehört hatte. Sie weinte still und kurz und lehnte sein Angebot ab, sich in seiner Begleitung selbst zu dem Hof zu begeben, wobei sie sich bemühte zu zeigen, dass sie ihm wieder gut war.
    In dieser doch betrübten Stimmung wirkte es irgendwie erlösend, dass es am nächsten Tag kurz nach Mittag plötzlich Tumulte im Lager gab. Überraschend war eine Schar von berittenen Ranen aufgetaucht, von den als Vorposten aufgestellten Männern zu spät bemerkt, und hatte sich mit lautstarken Schlachtrufen sogleich auf eine Gruppe Dänen gestürzt, die sich, nur mäßig bewaffnet, auf einer Wiese die Zeit mit kleinen Wettspielen vertrieb.
    Schnell hatten die Angreifer, es waren etwa zwei Dutzend, eine blutige Schneise geschlagen und wendeten dann ihre Tiere, um das Werk fortzusetzen. Doch nun verteilten sich die Dänen, um auch den Feind dazu zu bringen, sich zu zerstreuen. Vom Lager kamen immer mehr Männer den ihren zu Hilfe, schwer bewaffnet, und versuchten, den Feind mit lautstarken Rufen auf sich zu lenken. Schon prasselten die ersten Pfeile, schon wurde der erste Rane vom Pferd gestoßen und erbarmungslos niedergemacht. Der Kampf war ungleich und nur die Überraschung hatte den Angreifern

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