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Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)

Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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heute Morgen Reusen beim Ausleeren vergessen haben!", meinte Ferok spöttisch.
    " Du hättest ja mitgehen können!"
    "Mich hat Zasara nicht gefragt. Hoffentlich weißt du, was dir da entgangen ist!"
    Radik erhob sich.
    "Lass uns endlich Schwimmen gehen. Aber zuvor holen wir Kuro aus dem Stall, der wird sich über eine Erfrischung sicher auch freuen."
    Bald turnten Radik und Ferok, sowie Ivod, der sich zu ihnen gesellt hatte, im Wasser auf dem Rücken des jungen Hengstes herum, der nun zwei Jahre alt war. Das nasse schwarze Fell glänzte in der Sonne. Obwohl er immer noch recht lebhaft war, wurde er, entgegen ersten Erwartungen, ein sehr folgsames Tier, welches zumindest bei Radik auf jedes Kommando hörte.
    Die drei Burschen ließen sich abwechselnd durch das brusttiefe Wasser ziehen, wozu sie sich am Schwanz des Pferdes festhielten. Auch alle drei gleichzeitig zog der Hengst ohne Mühe.
    Beim Wettkampf, wer am längsten den Kopf unter Wasser halten konnte, gewann Ferok, wenn auch nur knapp. Radik hingegen legte tauchend die weiteste Strecke zurück.
    Das Wasser war warm und der Badespaß nur durch einige Quallen getrübt, die man ungern vor das Gesicht bekommen wollte. Aber sie eigneten sich hervorragend zum Werfen und so entwickelte sich eine Quallenschlacht. Jeder bemühte sich, ein möglichst großes Exemplar auf dem Körper eines anderen zu zerschmettern und gleichzeitig vor anfliegenden Wurfgeschossen in Deckung zu gehen. Radik und Ivod, in brüderlicher Einigkeit, hatten bald den Bogen heraus, gleichzeitig die glitschigen Meerestiere auf Ferok zu schleudern, was diesem zunächst gar nicht auffiel.
    Dann aber begann er lautstark zu protestieren: "Das ist feige. Wie wollten doch jeder gegen jeden kämpfen!"
    Aber die Brüder lachten nur und hörten erst auf, als Ferok aufgegeben hatte und aus dem Wasser geflohen war.
     Schließlich begannen die drei Burschen wieder zu tauchen, nun aber, um den Meeresboden nach interessanten Dingen abzusuchen. Das Wasser war klar und der Untergrund feinkörnig, aber fest, von der Meeresbewegung wellenartig geformt. An anderen Abschnitten der Küste gab es auf dem Grund mehr zu entdecken, als an dieser Stelle, aber dort war auch das Ufer von Steinen übersät und zum Baden wenig geeignet. Ivod fand eine größere Muschel, warf sie aber wieder weg, da bereits ein Stück abgebrochen war. Einige Donnerkeile kamen zum Vorschein, doch diese sammelten die drei Freunde schon lange nicht mehr. 
    Schließlich erspähten Radik und Ferok gleichzeitig einen dunklen Gegenstand und stürzten sich sofort tauchend auf ihn. Beider Hände umschlossen den Stein und als sie wieder an die Oberfläche kamen erblickten sie einen versteinerten Seeigel, zudem ein außergewöhnlich hübsches Exemplar. Die beiden Freunde grinsten sich an.
    "Ich denke, ein kleiner Wettkampf sollte entscheiden, wem der Stein gehört", meinte Radik.
    "Gut, lass uns noch mal sehen, wer am längsten tauchen kann", sagte Ferok, nicht weniger siegessicher.
    "Nein, das hatten wir heute schon. Wie wäre es, eine Strecke festzulegen und dem schnellsten Schwimmer diesen Stein zu überlassen?"
    Ferok zögerte, denn er wusste, dass Radik hierin nicht so leicht zu schlagen war. Da es letztlich aber vor allem um den Spaß ging, willigte er schließlich ein. Die beiden stellten sich im Wasser auf, das so tief war, dass nur ihre Köpfe herausguckten. Ivod sollte, zusammen mit dem Hengst, das Ziel markieren, indem er sich am Ende der Strecke hinstellte. Es dauerte eine ganze Weile, bis Ivod an dem Platz war, denn man wollte ruhig eine ansehnliche Entfernung zurücklegen. Schließlich gab er das Zeichen, wobei er ziemlich brüllen musste.
    Ferok hatte den besseren Start erwischt und war eine halbe Körperlänge in Führung gegangen, aber Radik holte mit gleichmäßigen kräftigen Zügen langsam auf. Da kaum Wind wehte, gab es keinerlei Behinderung durch anrollende Wellen. Plötzlich spürte Radik einen Tritt in die Seite und verschluckte sich vor Schreck. Er sah, dass er etwas abgekommen und zu dicht an Ferok heran geschwommen war. Auch wenn dieser Zwischenfall letztlich also seine eigene Schuld war, konnte er sich nicht verkneifen, Ferok an dem Bein, das ihm den harten Tritt verpasst hatte, zu packen. Der ließ sich aber nur kurz irritieren und wand sich schnell wieder los. Radik setzte nach, doch Ferok hatte nun eine ganze Körperlänge Vorsprung und obwohl Radik sein Bestes gab, konnte er den Abstand nur verkleinern, seinen Kontrahenten

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