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Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)

Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition)

Titel: Svantevit: Radiks Geschichte - Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nikolai M. Jakobi
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passte.
    "Ich fühle mich doch noch recht schwach. Vor kurzem schwamm ich noch mehr tot als lebendig im kalten Wasser", sagte er mit matter Stimme, "Ich würde gerne noch ein wenig ausruhen. Natürlich verstehe ich, wenn du mit deinen Männern nicht warten kannst."
    "Aber du sprichst kein dänisch und kennst dich hier in der Gegend nicht aus. Da können wir dich doch nicht allein zurücklassen", wandte Hartmuth sogleich ein.
    "Ich bitte dich nur, mir einige Münzen zu geben, alles andere wird sich finden."
    ´Die Forderung ist zwar etwas frech, aber übertriebene Zurückhaltung ist oft viel verdächtiger´, ging es Radik durch den Kopf, der gespannt auf eine Antwort wartete.
    Nachdem er kurz überlegt hatte, holte Hartmuth ein kleines Ledersäckchen heraus und schüttelte einige Kupferlinge auf den Tisch.
    "Vergiss nicht, der Graf ist jetzt ein armer Mann", sagte er mit einem Augenzwinkern, "Ich wünsche dir viel Glück."
    Radik schlug freudig in die Hand ein, die Hartmuth ihm zum Abschied bot. Als er gegangen war, bemerkte Radik, dass auch die Dänen verschwunden waren, die sich zuvor am Eingang postiert hatten. Er konnte sich nun also frei bewegen, doch wartete er noch eine Weile, um keinen Verdacht zu erregen.
    Die Wirtsleute hatten eine Bezahlung von Speis und Trank abgelehnt. Als er hinaustrat blickte sich Radik um. Doch niemand schien ihn sonderlich zu beachten.
    Einen Jungen, der gerade vorbeiging, hielt er am Ärmel.
    "Wie komme ich nach Blaksby?"
     
    Als er die Soldaten abrücken sah, war Radik ziemlich beeindruckt. Den zwanzig gut bewaffneten Männern konnte man die Freude ansehen, endlich diesen für sie trostlosen Ort zu verlassen.
    ´Bei einem solchen Aufgebot muss es sich um eine recht ordentliche Anzahl an Silbermünzen handeln, die da morgen im Hafen anlandet´, dachte Radik befriedigt und zugleich mit Sorge, ´Hoffentlich kommt nur ein Boot mit kleiner Besatzung.´
    Am nächsten Morgen war er bei Sonnenaufgang am Hafen und blickte gespannt hinaus auf die heute viel ruhigere See, während er es sich auf einigen Kisten bequem machte. Er war sich zwar sicher, dass das Boot erst am späten Nachmittag oder Abend zu erwarten war, da er sich nicht vorstellen konnte, dass die Sachsen nachts segelten, doch er wollte auf keinen Fall riskieren, deren Ankunft zu verpassen. Und er tat gut daran, denn kaum, dass es richtig hell war, entdeckte Radik in südwestlicher Richtung ein Boot. Nach einer ganzen Weile war schließlich zu erkennen, dass dieses Gefährt mit gleichmäßigem Riemenschlag in Richtung Hafen steuerte.
    Das Boot war schmaler als die Handelsschiffe der Sachsen und Dänen und so war Radik sich bald sicher, hier die erwartete Beute erspäht zu haben. Ob es eine Beute werden würde, müsste sich allerdings erst noch zeigen. Radik zählte sechs Ruderer und einen Steuermann. Allesamt gewiss bewaffnete Soldaten, deren Aufgabe es war, die Silbermünzen zu bewachen.
    Die Spannung wuchs, je mehr sich das Boot näherte. Bald waren die Stimmen der Soldaten zu hören und schließlich stand Radik auf und begann, ihnen mit deutlichen Armbewegungen zuzuwinken, so als wolle er sie heranlotsen.
    "Hartmuth schickt mich", sagte Radik, als das Boot angelegt hatte, "Es hat gestern Abend hier in der Nähe einen Überfall der Ranen gegeben. Mit unzähligen Booten sind sie angelandet, um zu rauben und zu morden", berichtete er atemlos und freute sich, das Entsetzen in den Gesichtern der Soldaten zu sehen. "Die anderen Männer, die zu eurer Begleitung herbeordert waren, haben sich ihnen entgegengestellt. Bisher gibt es leider keine Nachrichten von ihnen."
    "Dann ist es wohl das Beste, wenn wir auf der Stelle kehrt machen", meinte der Steuermann mit ängstlicher Stimme.
    "Falsch!", sagte Radik scharf, "Vielleicht lauert ein Teil der Ranen mit ihren Booten auf offener See. Dies entspräche ganz ihrer Art, denn sie wissen, dass viele Händler bei der Nachricht von einem Angriff mit ihren voll beladenen Booten zu fliehen suchen. Ein Wunder, dass ihr überhaupt durchgekommen seid."
    "Ich habe wenig Lust, die Strecke zurückzurudern", murrte einer der Soldaten und andere gaben ihm Recht.
    "Keine Angst, für eure sichere Unterbringung und vor allem die der euch anvertrauten Münzen ist gesorgt!", versuchte Radik die noch Schwankenden zu beruhigen, "Wir müssen nur schnell handeln!"
    "Dann also los!", trieben sich die Männer gegenseitig an und Radik sah, wie unter einem Berg von Segeltuch eine eisenbeschlagene Truhe zum Vorschein

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